Betrügerische Webshops erkennen

Beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit gehen vermehrt Meldungen zu verdächtigen Onlineshops ein. Mit einigen Tipps lässt sich jedoch erkennen, ob ein Webshop vertrauenswürdig ist.

Betrügerische Webshops erkennen
Bild: depositphotos

Nebst einem Anstieg von Phishing-Versuchen über Smartphones berichtet das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) in letzter Zeit wieder vermehrt von Betrugsfällen mit Onlineshops. Die Meldungen betreffen vermeintliche Shops, welche die Waren nicht liefern oder die Ware nicht in der gewünschten Menge oder Qualität zustellen. Den Bestellenden bleibt in der Regel nicht viel übrig, als die Onlineshop-Betreiber zu kontaktieren, den Shop schlecht zu bewerten oder allenfalls eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Wer jedoch die Shops schon vorher etwas genauer unter die Lupe nimmt, kann betrügerische Absichten entlarven.

Das NCSC fasst im Folgenden einige wichtige Tipps zusammen:

Ein erster Blick sollte immer auf die Kontaktangaben, das Impressum und die Datenschutzerklärung geworfen werden. Zudem sollte klar ersichtlich sein, ob vom Webshop-Betreiber selbst Waren verkauft werden oder dieser lediglich als Plattform für einzelne Händler dient.

Betrügerische Webshops erkennen
Webseite eines betrügerischen Webshops. Als Kontakt ist lediglich eine E-Mail-Adresse vorhanden (3), obwohl Deutsch als Sprache gewählt wurde ist die Seite auf Englisch (1) und anstelle eines Bildes ist, ein Platzhaltertext (2) vorhanden. (Bild: NCSC)

In einem weiteren Schritt sollte das Erscheinungsbild des Webshops und die angebotene Ware geprüft werden. Funktionieren die Links, gibt es viele fehlerhafte Texte oder offensichtliche Webseiten-Fehler? Ist der Preis erstaunlich tief und die Verfügbarkeit hoch, – beispielsweise bei Waren, welche anderweitig kaum erhältlich sind – muss von einem Betrug ausgegangen werden.

Auch einen guten Hinweis liefert die Prüfung der Bewertung des Shops. Bei den Bewertungen ist zu beachten, dass sich Shop-Betreiber sehr gute Bewertungen erkaufen können. Falls also eine Bewertung ausserordentlich viele 5- und gleichzeitig viele 1-Stern Bewertungen und keine Werte dazwischen hat, kann dies ein Anzeichen für Betrug sein. Falls keine Bewertungen zu finden sind, ist der Shop wohl zu neu und daher vermutlich eher nicht vertrauenswürdig.

Quelle: NCSC/Redaktion

Ständig auf den Beinen

Stehen ist eine natürliche Körperhaltung. Fast jeder muss bei seiner Arbeit auch mal aufstehen, und manchem tut das sogar gut. Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn eine berufliche Tätigkeit dauerhaftes Stehen erfordert.

Stehen

Ob in der der Coiffeurbranche oder bei Montagearbeiten, am Tresen oder am Fliessband, an vielen Arbeitsplätzen kann die sogenannte Steharbeit den Körper massiv belasten. Ist ein Steharbeitsplatz unvermeidlich, gilt es, ihn möglichst ergonomisch zu gestalten.

Stillgestanden oder stehend k.o.?

Von Steharbeit spricht man dann, wenn es sich um eine erzwungenermassen eingenommene Körperhaltung handelt. Der deutsche Länderausschuss für Arbeits­sicherheit (LASI) definiert sie als Arbeit in der Körperhaltung Stehen, die

  • ohne die Möglichkeit, sich wenige
    20 cm zur Seite, nach vorn, nach hinten zu bewegen oder
  • ohne zeitweilige Entlastung durch Gehen oder Sitzen
    zur Zwangshaltung wird. Das entscheidende Kriterium für Gesundheitsfolgen ist die «Dauer ohne Entlastung». Hat man die Möglichkeit, sich am Steharbeitsplatz frei zu bewegen, ist die Belastung deutlich geringer.

Der Mensch ist Jäger und Sammler, d. h. er ist fürs Laufen gemacht. Häufiges und dauerhaftes Stehen erfordert eine erhöhte statische Muskelarbeit, und dies geht nicht spurlos am Körper vorüber. Die Beine ermüden, werden schwer oder fühlen sich geschwollen an. Die Muskulatur wird schlechter durchblutet, und der Druck auf die Gelenke steigt. Füsse, Knie oder Beine können zu schmerzen beginnen. Längerfristig können sich Fehlstellungen wie Spreizfuss oder Senkfuss entwickeln oder verschlimmern. Auch die Neigung zu Krampfadern nimmt zu. Der Kreislauf ist belastet, muss er doch das Blut aus den Füssen wieder nach oben zurück zum Herzen befördern. Nicht zuletzt leiden unter Dauerstehen auch die Bandscheiben. Daher kann eine stehende Tätigkeit sehr anstrengend sein, auch wenn die eigentliche Aufgabe von Händen und Armen nur geringe Körperkräfte erfordert. Stillzustehen ist alles andere als bequem, wie nicht nur Rekruten zu berichten wissen.

Das Kontrollieren und Einstellen einer Maschine kann Dauerstehen erfordern. © AdobeStock

Dynamik ist angesagt

Auf die Frage, ob Sitzen oder Stehen ungesünder ist, kann die Antwort nur lauten: Falsche Frage. Denn weder Sitzen noch Stehen schädigen automatisch die Gesundheit. Belastend für Skelett und Muskulatur wird es jedoch immer dann, wenn das Sitzen oder das Stehen zur dauerhaften und einseitigen Haltungsform wird und der Körper am Arbeitsplatz Tag für Tag viele Stunden in ein- und derselben Position zubringt. Daher ist Abwechslung das einfachste Mittel der Prävention. Wer bei der Arbeit häufig steht, sollte sich in den Pausen hinsetzen, ein wenig herumschlendern oder die Füsse mal hochlegen. Wer dagegen viel am Schreibtisch sitzt, sollte sich in den Pausen bewegen und
z. B. mittags einen kleinen Spaziergang machen. Auch wenn man es sich an vielen Arbeitsplätzen nur eingeschränkt aussuchen kann, sollte man alle Chancen auf variable Körperhaltungen nutzen. Günstig ist laut Suva eine Aufteilung in der Grössenordnung von 60 Prozent sitzenden und 30 Prozent stehenden Tätigkeiten und sich die übrige Zeit gezielt zu bewegen.

Risiken von Stehbelastungen beurteilen?

Entscheidend für das Einschätzen des Gesundheitsrisikos ist zunächst die Dauer der Steharbeit. Der deutsche Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) nimmt folgende Einteilung in vier Risikobereiche mit zunehmender Dringlichkeit der Massnahmen vor:

Ständig auf den Beinen
Bild: zVg

Entlastungsmöglichkeiten nutzen

Wie so häufig im Arbeitsschutz, orientieren sich die präventiven oder schützenden Massnahmen am TOP-Prinzip.

Technische Aspekte: Stehhilfen können bis etwa 60 Prozent des Körpergewichts von Füssen und Beinen ableiten. Manchmal kann das Dauerstehen überflüssig werden, indem hohe Hocker genutzt werden. Die Arbeitshöhen von Tischen, Montageständern oder Arbeitspodesten sollten sich individuell der eigenen Körpergrösse anpassen lassen. Müssen im Stehen Lasten bewegt werden, können Hubwagen und Hubtische das Arbeiten erleichtern.

Organisatorischer Ansatz: Länger andauerndes Stehen ist nach Möglichkeit zu vermeiden, indem beispielsweise Mitarbeiter wechselweise zwischen stehenden und sitzenden Tätigkeiten alternieren. Reine Steharbeit sollte nur dann angeordnet werden, wenn die Aufgabe im Sitzen nicht möglich oder nicht sinnvoll ist.

Personenbezogen: Hochwertiges Schuhwerk mit Fussbett, stabilem Fersenbereich und guter Dämpfung ist bei Steharbeit unbedingt erforderlich. Die Absätze sollten eher flach sein. Nach Rücksprache mit einem Arzt können bzw. sollten ggf. auch Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Entlastung durch Arbeitspatzmatten

Eine hochwertige Fussmatte schützt vor Gelenkschmerzen und kalten Füssen und entlastet Bandscheiben, Muskeln und Sehnen. Sie sollte stossdämpfend sein, elastisch bis leicht federnd, gleichzeitig aber stabil und – meist durch Noppen oder Riffelung – rutschhemmend. Auch das Material ist ein Kaufkriterium, denn eine Ergomatte kann vor unangenehmer Fusskälte schützen sowie Lärm und Vibrationen abmildern. Das Material muss gleichzeitig der Arbeitsumgebung angemessen sein, z. B. Resistenz gegen Öle und Fette bieten oder antistatische Eigenschaften aufweisen. Auch für spe­zielle Bedingungen wie Schweissarbeiten oder Reinräume gibt es geeignete Matten. Das Produktangebot ist gross und reicht von Standardgrössen über Rollenware bis zu puzzleartig individuell kombinierbaren Untergründen. Eine Ergomatte für dauerstehende Mitarbeiter ist eine vergleichsweise kostengünstige Anschaffung und beugt deutlich teureren krankheitsbedingten Ausfällen vor.

Dieser Fachartikel erschien in der gedruckten Ausgabe SAFETY-PLUS 2-2022. Sie wollen den ganzen Artikel in dieser Ausgabe lesen? Dann schliessen Sie gleich hier ein Abonnement ab.

Security Essen fiebert dem Messestart entgegen

Die Sicherheitsbranche erfährt gegenwärtig einen Wachstumsschub. Auf dem Vormarsch sind die Zutrittskontrolle und die Video Security. Nach einer pandemiebedingten Pause kann vom 20. bis 23. September auch dieses Jahr die Security Essen wieder als Präsenzveranstlatung durchstarten.

Security Essen
Bild: Security Essen

Die Sicherheitsbranche befindet sich nicht nur in der Schweiz im Wachstum. So vermeldet beispielsweise auch der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft BDSW ein geschätztes Umsatzplus von vier Prozent auf 9,21 Milliarden Euro. Besonders stark legten beispielsweise im deutschen Markt die Zutrittssteuerungssysteme und die Videosicherheitstechnik zu.

Zusätzlich beschleunigt hat diesen Kurs der Anstieg von Heimarbeit, der auch den Markt der IT-Sicherheit befeuert. An Relevanz gewonnen hat auch der Schutz hochsensibler Bereiche wie Kliniken, Pharmaunternehmen oder Impf­zentren. Ungebrochen hoch scheint daher das Bedürfnis der Sicherheitsbranche, sich wieder persönlich treffen und austauschen zu können. Die Voraussetzungen für die Messe Essen sind daher auf jeden Fall gegeben. So soll die Sicherheitsmesse vom 20. bis 23. September 2022 nach einer pandemiebedingten Pause wieder mit einem hochkarätigen Programm zum persönlichen Austausch animieren.

Zum Neustart erwartet werden rund 500 Aussteller, davon rund die Hälfte aus dem Ausland. Das Messekonzept stehe für «kurze Wege», direkte Gespräche und «intensive fachliche Kontakte», lässt sich Messe-Projektleiterin Julia Jacob in einer Mitteilung zitieren. Abgerundet wird die Fachmesse durch ein zielgruppenspezifisches Rahmenprogramm. So soll beispielsweise der «Digital Networking Security Congress» einen besonderen Schwerpunkt setzen. Beleuchtet werden in dem Kongress die Themen Sicherheit in Netzwerken, IT-Security und Cyber-Bedrohungen. Des Weiteren geplant sind ein Brandschutzforum sowie spezielle Rundgänge für Architekten und Planer.

Vielseitige Ausrichtung

Die Security Essen ist der Treffpunkt der internationalen Sicherheitsbranche und findet im modernisierten Gelände der Messe Essen statt. Die Veranstaltung ist gegliedert in die Themenbereiche «Dienstleistungen»; Zutritt, Mechatronik, Mechanik und Systeme; Perimeter; Video, Brand, Einbruch und Systeme sowie Digital Networking Security.

Auf der neuen Digital-Networking-Security-Konferenz in Halle 7 referieren Expertinnen und Experten an den ersten beiden Messetagen über aktuelle Vorfälle, rechtliche Vorgaben und praktische Umsetzungsbeispiele. Auf der Agenda stehen unter anderem Vorträge zu DDoS-Angriffen via IoT-Geräte, Next Level Security Awareness und sichere Cloud-Anwendungen.

Im «Security Experts»-Forum präsentieren die Aussteller täglich neue Produkte und geben Einblick in ihre Praxiserfahrungen. In der Halle 7 gibt es Informationen zu Brandschutz und Brandbekämpfung. Zehn Vorträge vom 22. bis 23. September 2022 lauten beispielsweise «Neue Technologien und Innovationen im Brandschutz» oder «Brandschutz im IT-Grundschutz».

 Quelle: Messe Essen (Pressemitteilungen)/Redaktion

Digitale Technologien und Covid als neue Herausforderungen

Bei einer Europäischen Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER) aus dem Jahr 2019 wurde die Digitalisierung als ein neues Problem im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz ermittelt.

Digitalisierung
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Eine neue ESENER-Studie verdeutlicht, welche Gefahren die Digitalisierung im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz mit sich bringt. Trotz des zunehmenden Einsatzes von Robotern, Notebooks, Smartphones oder tragbaren Geräten werden die möglichen Auswirkungen solcher Technologien auf die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer der Studie zufolge an weniger als jedem vierten Arbeitsplatz (24 Prozent) erörtert.

In Gewicht der Befragung von 2019 fielen jedoch auch exemplarisch neue Arbeitspraktiken im Zusammenhang mit Covid-19-Schutzszenarien und damit einhergehende psychosoziale Risiken. Eine stärkere Integration der Arbeitnehmenden angesichts der Vermeidung psychosozialer Risiken und der Wahrung von Rechtsvorschriften bzw. der Einhaltung von Arbeitsvorschriften müssen noch stärker gewährleistet werden.

Zum ganzen Bericht (in Englisch) 

Quelle: Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz

Hohe Nachfrage nach Mobile-Access-Systemen

Komfort und Benutzerfreundlichkeit gelten als wichtigste Gründe, warum viele Unternehmen sich die Umstellung auf ein neues Zutrittskontrollsystem überlegen. Mobile Zutrittskontrolle liegt derweil im Trend. Zu diesen Ergebnissen kommt der State of Access Control Report 2022 von HID Global.

Mobile Zutrittskontrolle
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Die Nachfrage nach mobilen Zutrittskontroll-Systemen nimmt laut einer Studie zu. Als einer der häufigsten Gründe beim Umsatteln auf eine mobile Zugangskontrolle wird der «Komfort-Faktor» angegeben. Ein Zutrittssystem soll je länger je mehr nicht nur die Räumlichkeiten sichern, sondern auch für einen reibungslosen Prozess zwischen Nutzern, Bewohnern und Administratoren sowie beispielsweise Facility Managern sorgen. Dies geben 60 Prozent der Befragten in dem neu erschienenen Trendbericht «State of Access Control 2022» von HID Global zu Protokoll.

Aufrüsten nach der Pandemie

Dass die Nachfrage nach mobilen Zutrittssystem zunimmt, überrascht nicht ganz. 42 Prozent der Befragten planen ein Upgrade auf mobile Systeme. Mitarbeitende empfänden den Zugang in der Regel als bequemer und sichererer, zumal sie ihre mobilen Geräte meist schneller in Griffweite hätten als ihre Zutrittskarten. Die Pandemie hatte laut des Berichts ebenfalls einen Einfluss auf diese Trends. So gaben um die 32 Prozent der Befragten an, dass sie nun nach der Coronazeit aufrüsten und auch berührungslose Systeme in Betracht ziehen werden.

Interoperablität und Energiefragen

Die Interoperablität der Systeme spielt aber ebenfalls eine Rolle, um beispielsweise vermehrt Kosten einsparen zu können. Fast die Hälfte der Befragten will demnach auf Technologien setzen, welche sich mit bestehenden Sicherheitsplattformen integrieren lassen. Es besteht eine Tendenz, sich vermehrt von proprietären Systemen abzuwenden und auf offene Standards zu setzen, bei welchen sich auch Upgrades einfach verwalten lassen. 28 Prozent der Befragten hätten dazu ihre Nachhaltigkeitsabteilungen konsultiert. Daher bestehe auch ein Trend hin zu Zutrittskontrolllesern, die über eine Umweltdeklaration und ein intelligentes Stromspar-Management verfügen.

Bei dem«State of Access Control 2022» wurden 1000 Unternehmen aus Nordamerika (56 Prozent) und 29 Prozent aus dem EMEA-Raum sowie 15 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

Der ganze Trendbericht kann auf der Webseite von HID Global als PDF (kostenlos) bestellt werden.

Quelle: HID Global/Redaktion

Gefahr von Atomwaffen: Bundespräsident Cassis fordert in New York konkrete Massnahmen

Bundespräsident Cassis nahm am 2. August 2022 an der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags in New York teil. In seiner Rede unterstrich Cassis, dass die Drohungen Russlands mit Atomwaffen den Bedarf für ein Massnahmenpaket zur Eindämmung nuklearer Risiken aufgezeigt haben.

Atomwaffen
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Die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine hätten auch vor Augen geführt, dass zivile Nuklearanlagen in bewaffneten Konflikten geschützt werden müssen. Die Schweiz will darum nukleare Sicherheit gewährleisten und der nuklearen Abrüstung neue Impulse verleihen. Die Konferenz dauert noch bis am 26. August. «Die Schweiz will eine atomwaffenfreie Welt erreichen», sagte Bundespräsident Ignazio Cassis am 2. August 2022 an der Überprüfungskonferenz der 191 Vertragsstaaten des Atomwaffensperrvertrags vom (Non-Proliferation Treaty, NPT) in New York.

«Die Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen wären katastrophal.» Der Bundespräsident erinnerte daran, dass jeder Einsatz von Atomwaffen das 75 Jahre alte Atomtabu seit den Abwürfen über Hiroshima und Nagasaki brechen und zu einer weiteren nuklearen Eskalation führen könnte. Darum will die Schweiz Bewegung in festgefahrene Prozesse in der nuklearen Abrüstung bringen. Ignazio Cassis forderte von der Konferenz ein Zeichen, dass Kernwaffen nie mehr eingesetzt werden sollen: «Wir müssen die Rolle von Atomwaffen reduzieren und die Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Unfalls oder eines Einsatzes infolge eines Missverständnisses verringern. Den Worten müssen konkrete Taten folgen, um humanitäre und ökologische Katastrophen abzuwenden.»

Sicherheit von Kernanlagen in Konfliktregionen

Im Vorfeld der Konferenz war die Schweiz die treibende Kraft hinter einem von rund 30 Staaten unterstützten Massnahmenpaket, um nukleare Risiken zu verringern und die Welt in Krisenzeiten widerstandsfähiger zu machen. Dazu gehören Krisenkommunikationskanäle wie «Hotlines», um ungewollte Eskalationen zu verhindern.

Die Schweiz misst der nuklearen Abrüstung und der Unterbindung der Verbreitung von Kernwaffen eine zentrale Rolle bei, denn Frieden und Sicherheit sind Prioritäten ihrer Aussenpolitik. Sie will die Rolle einer Brückenbauerin einnehmen, strebt tragfähige Lösungen und einen konstruktiven Dialog an. Damit trägt sie zu mehr Sicherheit weltweit bei. Sie setzt sich dafür ein, dass das Einhalten des humanitären Völkerrechts über politischer oder militärischer Macht steht.

Politischer Wille zur Einhaltung der Nichtverbreitungsnorm

Ein zentrales Anliegen des Bundespräsidenten sei die Sicherheit von nuklearen Anlagen für die zivile Nutzung. Die russische Aggression gegen die Ukraine hat die Gefahren vor Augen geführt. Zusammen mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und mit anderen Staaten setzt sich die Schweiz für die Anerkennung der grundlegenden Sicherheitsstandards ein. Diese Standards sind in jeder Situation – auch in gewalttätigen Konflikten – einzuhalten, um katastrophale Konsequenzen von nuklearen Vorfällen zu verhindern. Dies bekräftigten Bundespräsident Ignazio Cassis und der Generaldirektor der IAEO, Rafael Grossi, an einer gemeinsamen Veranstaltung am Rande der Konferenz.

Man will sicherstellen, dass der NPT wirksam ist und seine Ziele erreichen kann. «Wir müssen uns mit regionalen Herausforderungen befassen und beispielsweise die Weiterentwicklung des Nuklearprogramms Nordkoreas verurteilen, das gegen die Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats verstösst. Wir brauchen auch eine sofortige Rückkehr zum Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan durch alle seine Parteien. Und wir müssen das Sicherungssystem der IAEO unterstützen, das das Rückgrat des Systems der Nichtverbreitung von Kernwaffen ist», erklärte der Bundespräsident in New York.

Quelle: EDA

 

Freiheit gegen Sicherheit

Die Freiheit ist ein hohes Gut. In welchem Mass wir ihre Einschränkung zugunsten der Sicherheit akzeptieren, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Überblick.

Freiheit gegen Sicherheit
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Freiheit und Sicherheit sind zwei grundlegende Bedürfnisse des Menschen, die sich auf den ersten Blick gegenseitig ausschlies­sen. Sicherheit entsteht meist durch gemeinschaftliche Regeln, welche die individuelle Freiheit begrenzen. «Menschen können aber auch freiwillig sicherheitsorientiert handeln», sagt Andrea Uhr, Verkehrspsychologin und wissenschaft­liche Mitarbeiterin bei der BFU. Nur: Wann schränken Menschen ihre Freiheit eigenverantwortlich ein? Und wo liegen die Grenzen der Selbstbestimmung, wenn es darum geht, Unfälle mit schweren und tödlichen Folgen zu vermeiden?

«Wir alle möchten uneingeschränkt und selbstbestimmt unseren Alltag gestalten. Darob vergessen wir gern, wie schnell wir uns überfordern», sagt Stefan Siegrist, Direktor der BFU. «Im Grunde sind wir ge­fordert, sobald wir schneller fahren als gehen können, die Sichtverhältnisse schlecht sind oder der Boden glitschig.» Die meisten der 40’000 schweren Freizeitunfälle passieren, weil menschliche Fähigkeiten nun mal begrenzt sind. Bei 96 Prozent aller Unfälle ist der Mensch die Ursache des Unfalls. Die Psychologie stellt deswegen einen Kernpunkt der Arbeit der BFU dar.

Sensibilisierung als wichtige Vorstufe zur Regel

Nehmen wir das Beispiel Fahrradhelm. In der Schweiz gilt für Fahrräder ohne Hilfsmotor keine Helmtragepflicht. Sensibilisierungskampagnen haben dafür gesorgt, dass sich dennoch knapp die Hälfte der Velofahrenden mit einem Helm schützt. Bei den Kindern liegt die Helmtragquote sogar höher: Drei von vier Kindern tragen einen. Damit ist laut BFU der richtige Zeitpunkt für eine Helmpflicht bei Kindern gekommen. Dieser lässt sich an Zahlen ablesen.

«Ein neues Gesetz ist konsensfähig, wenn 40 Prozent der Bevölkerung es freiwillig umsetzen und es bei 60 Prozent der Leute Akzeptanz findet», sagt Sie­grist. Diese Zahlen ermittelt die BFU mittels jährlicher Bevölkerungsbefragungen.

Die Sensibilisierung für freiwillig sicherheitsorientiertes Verhalten wirkt sich entscheidend auf die spätere Akzeptanz von Regeln aus. Ohne Sensibilisierung kann es schnell zu einer Abwehrreaktion kommen. «Sie entsteht, wenn Menschen sich ihrer Handlungs- und Entscheidungsfreiheit beraubt fühlen», erklärt Andrea Uhr.

«Das sieht man aktuell bei der Maskenpflicht, die in gewissen Teilen der Gesellschaft Widerstand hervorruft.» Den Grund dafür sieht Stefan Sie­grist in zwei Punkten: «Zu Beginn der Coronapandemie mussten die Behörden ohne fundierte wissenschaftliche Basis und in hohem Tempo ins Blaue hinaus Entscheide fällen.» Es entstand das kollektive Gefühl, die Eigenverantwortung sei eingeschränkt.

Im Idealfall verläuft die Etablierung einer neuen Sicherheitsmassnahme aufbauend auf Daten und Erfahrungen. Es braucht verlässliches Wissen zum Risiko und zur Wirksamkeit von Massnahmen. Aus Erfahrung nimmt dann die Sensibilisierung für ein neues Thema rund drei Jahre in Anspruch. Dann empfinden Menschen neue Regeln weniger als Einschränkung ihrer Freiheit – sondern als sinnvollen Fortschritt.

Verschiedene Zielgruppen, unterschiedliche Argumente

Mithilfe fundierter Studien lassen sich Sensibilisierungskampagnen gezielt ausarbeiten. «Wenn die BFU von Risiken spricht, dann meinen wir nicht Verstauchungen oder Prellungen. Wir sprechen von Unfällen mit schweren gesundheitlichen oder sogar tödlichen Folgen», erklärt Siegrist. Mit der Angst zu argumentieren sei jedoch oft der falsche Ansatz. Schockkampagnen können sich unter Umständen kontraproduktiv auswirken, «vor allem, wenn sie keine einfache, wirksame Lösung des Problems mitliefern», ergänzt Andrea Uhr. Oft wird auch mit der falschen Konsequenz gedroht. Uhr nennt das Beispiel von schockierenden Anti-Raser-Kampagnen im englischen Sprachraum – die wenig Wirkung erzielen. «Einem jungen Mann den möglichen Tod vor Augen zu führen wirkt auf ihn unglaubwürdig. Ihn kann es nicht treffen. Er fühlt sich unverletzlich und denkt, er hat sein Auto im Griff.» Viel effektiver sei es, dieser Zielgruppe mögliche soziale oder finanzielle Konsequenzen aufzuzeigen. Also die richtige Bedrohung für die Zielgruppe zu eruieren und dazu eine Lösung zu liefern.

Dies war bei der Kampagne «Slow down, take it easy» zu beobachten. Ihre Aussage war: «Wenn du nicht rast, bist du cool.» Der BFU ist es gelungen, nicht als Spassbremse dazustehen, sondern die Lust am Rasen durch eine genauso starke Emotion zu ersetzen: das Geniessen.

Sichere Verhältnisse ergänzen sicherheitsorientiertes Verhalten

Gerade weil die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten individuell geprägt ist, stösst die Selbstverantwortung oft an ihre Grenzen. Hier steht eine Anpassung der Verhältnisse im Vordergrund. Siegrist nennt ein Beispiel: «Bei den allermeisten Velounfällen im Kreisverkehr trifft es die Velofahrenden unverschuldet. Der Appell an die Autofahrenden, die Velos nicht länger zu übersehen, nützt wenig. Wir müssen Verkehrskreisel so nachbessern, dass sich das Tempo beim Einfahren auto­matisch reduziert.»

Akzeptanz für eine Massnahme entsteht, wenn die Sensibilisierung auf zwei Ebenen funktioniert. Erstens ist die Einschätzung der persönlichen Gefährdung relevant: Gehe ich überhaupt davon aus, dass es mich treffen kann? Zweitens spielen persönliche Hürden eine Rolle. Um beim Beispiel Fahrradhelm zu bleiben: Wie umständlich ist es, den Helm mitzuschleppen? Sehe ich damit uncool aus? Macht er meine Frisur kaputt? Empfinde ich ihn als unbequem oder wird mir da­runter zu heiss?

Zahlen und Fakten sind ein Grundpfeiler, die entscheidende Rolle spielt aber die Emotion. Siegrist: «Normalerweise braucht es drei bis vier fundierte Argumente, um jemanden von einer Massnahme zu überzeugen. Wenn aber die Emotion dazwischenfunkt, nützt kein Argument der Welt.»

Eine Gemeinschaft ohne Regeln gibt es nicht

In manchen Fällen kann auch der Zwang zur Freiwilligkeit führen. Andrea Uhr nennt als Stichwort den Sicherheitsgurt. Anfangs stiess die Gurtpflicht auf Widerstand. Die Bereitschaft, diese Einschränkung des persönlichen Fahrspasses anzufechten, war riesig. «Vierzig Jahre später fühlt es sich komisch an, wenn man während der Fahrt nicht angeschnallt ist.» Wenn man etwas tun muss, das man ­eigentlich nicht tun möchte, passe man seine Meinung oft im Nachhinein an, um sich nicht in einem ständigen kognitiven Konflikt zu befinden, so die Erklärung aus psychologischer Sicht.

Regeln sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Der besondere Schutz für Kinder ist beispielsweise in der Bundesverfassung festgehalten. Allerdings wäre auch eine durch Regeln geformte Null-Risiko-Gesellschaft nicht erstrebenswert. Denn im Idealfall schliessen sich Freiheit und Sicherheit nicht aus. Sie ergänzen sich

Atomwaffensperrvertrag: Bundespräsident Cassis reist nach New York

Während des Monats Augusts treffen sich in New York 191 Vertragsstaaten zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags. Bundespräsident Ignazio Cassis wird heute am 2. August 2022 an der Konferenz teilnehmen.

Atomwaffen
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Der Atomwaffensperrvertrag ist die Grundlage für die nukleare Abrüstung weltweit. Jedoch gestaltet sich die Abrüstung der Atomwaffenarsenale angesichts der Aggression Russlands gegen die Ukraine derzeit als schwierig. An einer Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags in New York will sich die Schweiz für konkrete Ergebnisse einsetzen, damit die nukleare Abrüstung angegangen werden kann. Bundespräsident Ignazio Casssis wird dazu am 2. August nach New York reisen. Die Konferenz der 191 Vertragsstaaten dauert bis zum 26. August.

Geschichte des Atomwaffensperrvertrags

Der Atomwaffensperrvertrag (Non-Profilation Treaty, NPT) kam ursprünglich 1968 zustande als Folge des Wettrestens zwischen den Supermächten nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Auslöser war damals die Beinahe-Eskalation der Kuba-Krise. Bislang verbietet der NPT den fünf offiziellen Atommächten (USA, Russland, China, Grossbritannien und Frankreich) die Weitergabe von nuklearem Arsenal sowie deren Entwicklung und Produktion. Bestehende Atomwaffenarsenale sollen abgerüstet werden und allen Vertragsstaaten soll das Recht auf friedliche Nutzung von Atomenergie zustehen.

Gegenwärtig befinden sich rund 13’000 Nuklearwaffen im Besitze der offiziellen Atommächte USA, Russland, Frankreich, China und Grossbritannien. Die aussenpolitische Priorität der Schweiz bestehe im Vermindern von Risiken durch Nuklearwaffen. Angedacht an der Konferenz sei ein konkretes Massnahmepaket, das sich an der sogenannten «Stockholmer Initiative» orientiert. Gefordert werden entschiedene Teilschritte zur nuklearen Abrüstung, um den NPT als zentrales Abrüstungsinstrument zu stärken, wie das Bundesamt für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Mitteilung schreibt.

Quelle: EDA, Redaktion 

Schulen und Unis im Visier von Ransomware

Bildungseinrichtungen waren im letzten Jahr besonders oft von Datenverschlüsselung betroffen. Im Vergleich zu anderen Sektoren war jeweils auch die Wiederherstellungszeit am längsten. Zu diesen Erkenntnissen gelangt Sophos in seinem Papier «The State of Ransomware in Education 2022». 

Ransomware
Bild: Depositphotos

Cyberkriminelle nehmen weltweit zunehmend Bildungseinrichtungen ins Visier für Attacken mit Ransomware. In seiner Branchenanalyse «The State of Ransomware in Education 2022» hebt der IT-Security-Spezialist Sophos hervor, dass 2021 besonders Schulen und Unis vermehrt Ziel von Angriffen in Zusammenhang mit Datenverschlüsselung wurden.

60 Prozent aller Bildungseinrichtungen betroffen

Der Studie zufolge wurden weltweit 60 Prozent der Bildungseinrichtungen im Jahr 2021 Ziel von Angriffen. 7 Prozent der Angegriffen benötigen demnach drei bis sechs Monate, um ihre gesamten Daten wiederherzustellen. Unter 2 Prozent aller Bildungseinrichtungen konnten alle verschlüsselten Daten wiederherstellen, nachdem sie ein Lösegeld bezahlt hatten. 9 Prozent gaben zu Protokoll, für die Datenwiederherstellung nach einem Angriff drei bis sechs Monate zu beanspruchen. Bei etwa 40 Prozent aller Bildungseinrichtungen dauerte das Recovery rund einen Monat.

Regelmässige Backups ratsam

«Schulen gehören zu denen bevorzugten Zielen für Angreifer, da sie über keine starken Sicherheitsvorkehrungen verfügen und eine wahre Fundgrube an persönlichen Daten sind», lässt sich Chester Wisniewski, Principal Research Scientist bei Sophos in einer Mitteilung zitieren. Bildungseinrichtungen seien gegenüber anderen Institutionen in der Regel mit einer geringeren Achtsamkeit konfrontiert, laufend Angriffe erkennen zu müssen. Dies könne zu höheren Angriffserfolgen und Verschlüsselungsarten führen. Im Vorteil war, wer gegen Cybervorfälle versichert war.

Immer auf das Schlimmste gefasst sein

Bei den Schulen sei der Schaden in der Regel von ihrer Cyberversicherung bezahlt worden, wobei nur 78 Prozent der Schulen gegen Ransomware-Angriffe versichert waren.

Sophos rät zu einigen Abwehrstrategien: Die IT-Infrastruktur sollte auf eine qualitativ Abwehrmechanismen verfügen und die Sicherheitsanforderungen nach aktuellen Gegebenheiten überprüft werden. Darüber hinaus sei es angezeigt, regelmässig Backups vorzunehmen und auch das Wiederherstellungsszenario laufend zu erproben. Man soll zudem immer auf das «Schlimmste» vorbereitet sein und wissen, welche Stellen man im Ernstfall umgehend kontaktieren kann.

Die Umgebung sollte gut abgesichert sein: Lücken sind ungepatchte Geräte, ungeschützte Maschinen, offene RDP-Ports. Allenfalls sind Spezialisten beizuziehen, welche die ganze Sicherheitsumgebung warten können, indem auf MDR-Lösungen verwiesen wird.

Quelle: Sophos 

Beinaheunfälle verhindern – mit der Unfallpyramide

Von gefährlichen Situationen über Beinaheunfälle bis hin zum schlimmsten Fall – dem Arbeitsunfall: Mit Hilfe der sogenannten Unfallpyramide können alle Vorfälle im Unternehmen analysiert werden.

Beinaheunfälle
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Bei der Analyse von Arbeitsunfällen kommt das Modell der Unfallpyramide häufig zum Einsatz. Dabei wird die Verteilung unterschiedlicher Unfallschweren ermittelt, die je nach Häufigkeit übereinandergestapelt werden. Das Ergebnis ist eine Pyramidenform. Oftmals sprechen Unfallforscher daher auch von der «Sicherheitspyramide».

Die Unfallpyramide dient als eine statis­tische Häufigkeitsverteilung.

Die Unfallpyramide unterteilt sich in der Regel in vier Ebenen:

  • Beinaheunfall: riskantes Verhalten ohne schwerwiegende Konsequenzen
  • Leichter Unfall: kleinere Verletzungen, Weiterarbeit ohne Arbeitsausfall möglich
  • Schwerer Unfall: schwere Verletzungen mit medizinischer Versorgung, Ausfallzeiten
  • Tödlicher Unfall: Verletzungen mit Todesfolge

Verschiedene Unfallpyramiden

Vorreiter der klassischen Unfallpyramide war Herbert William Heinrich. 1931 untersuchte er, welchen Einfluss die Sicherheitskultur eines Betriebs auf die Unfallzahlen hat. Anhand der Ergebnisse mehrerer tausend Arbeitsunfälle ermittelte er eine Pyramide, die sich aus der Unfallverteilung zusammensetzte. Die als «Heinrichs Dreieck» bekannte Sicherheitspyramide ergab eine Verteilung von 300 Vorkommnissen – also Unfällen ohne Verletzungsfolgen – sowie 29 leichten Unfällen bei nur einem tödlichen oder schweren Arbeitsunfall. Daher ist sie heute oftmals als «Heinrich’s Triangle 300-29-1» geläufig.

Unfallpyramide nach Bird

Auch der Arbeitssicherheitsexperte Frank E. Bird analysierte 1996 mehr als 1,7 Millionen Unfälle. Ähnlich wie Heinrich erkannte er, dass schwere Unfälle relativ selten auftreten. Die Einteilung seiner Unfallpyramide war dabei präziser: So unterteilte er in tödliche Unfälle und schwere Unfälle mit Arbeitszeitausfall, leichtere Unfälle sowie Beinaheunfälle. Birds Untersuchung ergab eine 1-10-30-600-Ratio. Das bedeutet: Auf 1 tödlichen Unfall kommen 10 schwere Unfälle, 30 Unfälle, die einen medizinischen Einsatz erfordern, sowie 600 Beinaheunfälle.

Unfallpyramide nach Du Pont

Etwas weniger bekannt ist die Unfall­pyramide nach Du Pont. Als Modell mit den meisten Ebenen sind hier zudem Erste-Hilfe-Fälle ein Bestandteil. Weiterhin zählen Beinaheunfälle zu der erweiterten Kategorie der sicherheitswidrigen Verhaltensweisen. Wenig überraschend ist dagegen, dass sich auch bei Du Pont ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der unsicheren Handlungen und der Anzahl leichter, schwerer sowie tödlicher Unfälle zeigt.

Was eine gute Fehlerkultur umfasst

  • Mitarbeiter können Fehler oder Mängel bei betrieblichen Schutzmassnahmen jederzeit äussern, ohne Sanktionen oder Blossstellungen befürchten zu müssen.
  • Mit Hilfe einfacher und zeitsparender Meldemöglichkeiten können Beinaheunfälle systematisch von jedem erfasst werden.
    Mit Unfallquellen und Fehlern wird transparent umgegangen. Beschäftigte, die Beinaheunfälle melden, erfahren Vertraulichkeit und Anonymität.
  • Ziel sind fortwährende Verbesserungsprozesse. Um aus der Unfallpyramide zu lernen, werden gemeldete Sicherheitsrisiken bewertet und notwendige Massnahmen abgeleitet.
  • Beschäftigte erhalten zudem Feedback zu gemeldeten Vorfällen.
  • Die Fehlerkultur ist in den Unternehmensleitlinien verankert und wird Mitarbeitern bspw. in regelmässigen Unterweisungen mitgeteilt.

Die richtige Meldekultur von Beinaheunfällen ist also ausschlaggebend. Viele grosse Unternehmen greifen daher inzwischen auf digitale Meldesysteme wie iManSys von domeba zurück. Der Einsatz lohnt sich aber auch für kleine und mittlere Firmen. So lassen sich in der digitalen Unfallmeldung alle Hergangsdetails eingeben. Abschliessend lassen sich notwendige Masssnahmen ableiten. Weiterhin ist auch die Erfassung gefähr­licher Situationen möglich.

Kostenlose E-Books zu iManSys
www.domeba.de/aktuelles/media

 

EU-weite Erdgasbeschaffung könnte Energiespitzen verhindern

Ein aktueller «Policy Brief» des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kommt zum Schluss, dass eine gemeinsame EU-weite Erdgasbeschaffung ein wirksames Mittel wäre, um steigenden Energiepreisen entgegenhalten.  

EU-weite Erdgasbeschaffung ein
Bild: depositphotos

Eine gemeinsame EU-weite Beschaffung von Erdgas wäre ein wirksames Mittel, um Energiepreisspitzen zu verringern und entsprechende Abhängigkeiten von russischem Erdgas zu verhindern. Zu dem Schluss kommt der aktuelle «Policy Brief» des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Grössere Verhandlungsmacht

«Wir gehen davon aus, dass eine zentralisierte Beschaffung im Falle von Erdgas wesentlich effektiver ist als bei Corona-Impfstoffen. Das macht die Beschaffung zu einem wertvollen politischen Instrument, um Unternehmen und Bürger in der EU vor stark ansteigenden Energiepreisen zu bewahren», sagt ZEW-Ökonom Leonardo Giuffrida.

Einer der Hauptvorteile einer zentralisierten Beschaffung ist, so der Experte, dass dank der grösseren Kaufkraft und Verhandlungsmacht Grössenvorteile genutzt und somit niedrigere Preise erzielt werden können. Des Weiteren würden Verwaltungskosten eingespart, da weniger Ausschreibungen und Verträge erforderlich seien.

Koordinierungsstelle notwendig

Dennoch sehen die Wirtschaftswissenschaftler auch Nachteile im Ansatz einer zentralisierten Beschaffung von Erdgas, wie zum Beispiel zusätzliche Kosten aufgrund der Notwendigkeit, eine Koordinierungsstelle beziehungsweise ein zentrales Beschaffungsbüro einzurichten, oder Schwierigkeiten bei der Anpassung an spezifische lokale Bedürfnisse.

«In der Tat ist die Kosten-Nutzen-Analyse bei Erdgas deutlich günstiger als bei anderen Produkten und Dienstleistungen. Das liegt vor allem daran, dass Erdgas ein standardisiertes Produkt ist», so Giuffrida. Ein weiterer Vorteil sei die Struktur des Erdgasmarkts, auf dem es aufgrund von Ressourcenmonopolen nur wenige etablierte Anbieter gibt, heißt es.

Quelle: Pressetext

Barbara Rüttimann ist neue Geschäftsführerin des Schweizerischen Samariterverbunds

Der Schweizerische Samariterverbund (SSB) hat seit Juni eine neue Geschäftsführerin. Die Betriebswirtschafterin verfügt über viel Berufserfahrung aus diversen Management-Funktionen.

Der Schweizerische Samariterverbund (SSB)

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Samariterverbunds hat sich im Mai für Barbara Rüttimann als neue Geschäftsführerin der Geschäftsstelle Olten entschieden.

Die Betriebswirtschafterin, die am 13. Juni 2022 ihre Stelle angetreten hat, blickt auf langjährige Berufserfahrung aus verschiedenen Management-Funktionen von Profit- und Non-Profit-Organisationen zurück.

Nebst einer eigenen Managementberatungsfirma verfügt Rüttimann über Erfahrung als Dozentin für Betriebswirtschaft und Marketing und hatte als Leiterin Kommunikation und Marketing die BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich (VSV) unter sich.

Man sei überzeugt, mit Rüttimann eine offene und sehr motivierte Frau gefunden zu haben, schreibt der Schweizerische Samariterverband. Sie werde sich mit Elan und fokussiert für die Themen und Anliegen aus der Strategie «Samariter der Zukunft» einsetzen.

Quelle: SSB/Redaktion

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