Statistik zur Fernmeldeüberwachung: Weniger Überwachung, mehr Auskünfte

Insgesamt wurden im Jahr 11 Prozent weniger Überwachungsmassnahmen beim Dienst Überwachung und Fernmeldeverkehr (ÜPF) angeordnet. Gestiegen ist hingegen die Anzahl der Auskünfte zu Fernmeldeanschlüssen.

Statistik zur Fernmeldeüberwachung: Weniger Überwachung, mehr Auskünfte
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Laut der aktuellen Statistik zur Fernmeldeüberwachung ist die Anzahl der Echtzeitüberwachungsmassnahmen gegenüber dem Vorjahr (1296) auf 1055 gesunken. Ein Rückgang sei auch bei den rückwirkenden Überwachungsmassnahmen zu verzeichnen. Insgesamt wurden laut dem Bericht 2021 demnach 6265 rückwirkende Überwachungsmassnahmen angeordnet. Dies entspreche einem Rückgang von 896 der rückwirkenden Massnahmen gegenüber dem 2020.

9113 Auskünfte zu Ausweiskopien oder Vertragsdaten

Aufgeführt in der Statistik werden auch Notsuchen von vermissten Personen. Diese Zahl sei seit dem Jahr 2016 um 39 Prozent angestiegen. Weiter spricht der Bund von mehr komplexen Auskünften und Telefonbuchabfragen. So hätten Strafverfolgungsbehörden und der NDB im Jahr 2021 insgesamt 18 Prozent mehr Auskünfte beim Dienst ÜPF eingeholt.

Insgesamt wurden 9113 der komplexen Auskünfte, etwa zu Ausweiskopien oder Vertragsdaten, angefragt. Die Anfrage nach solchen Spezialauskünften ist gegenüber Vorjahr gar um 51 Prozent gestiegen. Aber auch einfache Auskünfte wie Telefonbuch- oder IP-Adress-Abfragen gelangten häufiger zur Anwendung. Diese Zahl sei um 17 Prozent auf 298’342, gestiegen.

Die Anzahl der Einsätze mit besonderen IT-Tools wie GovWare blieben dagegen etwa im Bereich des Vorjahres (11 versus 13 Prozent). Die meisten dieser Überwachungsmassnahmen wurden bei Geldwäscherei und schweren Betäubungsmitteldelikten angewandt. Auch die Anzahl der Einsätze sogenannter IMSI-Catcher belief sich auf dem Vorjahresniveau (112 versus 107 Prozent). Grösstenteils wurden diese Instrumente bei Notsuchen nach vermissten Personen und Betäubungsmitteldelikten eingesetzt.

Überwachungen des NDB

Der NDB ordnete im Jahr 2021 47 Überwachungen an und stellte 7781 Auskunftsgesuche. Im Jahr davor waren es 18 Überwachungen bzw. 7652 Auskunftsgesuche. Anzumerken ist, dass sich die Zählweise des NDB gegenüber derjenigen des Dienstes ÜPF unterscheidet.

Quelle: NDB

Mehr psychische Belastungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folgeerscheinung

Unter dem Motto «Der Toten gedenken, für die Lebenden kämpfen» mahnt der «Workers Memorial Day» am 28. April Verbesserungen im Arbeitsschutz an. Dieses Jahr werden unter anderem bei der deutsche Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) die steigenden psychischen Belastungen in der Arbeitswelt thematisiert. 

Belastungen
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Trotz aller Schutzmassnahmen verunglücken immer noch viele Beschäftigte bei der Arbeit. Allein die deutsche Berufsgenossenschaften BG BAU verzeichnet jährlich nach eigenen Angaben rund 130’000 meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten.

«Jeder Unfall und jede Erkrankung ist mit grossem Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen verbunden», sagt Prof. Frank Werner, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Prävention bei der deutschen BG BAU. Deshalb sei es wichtig, alle Beteiligten für Sicherheit und Gesundheitsschutz zu sensibilisieren. Dies müsse so selbstverständlich werden wie Essen, Trinken und Schlafen.

In diesem Jahr nimmt der Workers Memorial Day die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz in den Fokus. Diese können auch in der Bauwirtschaft und in den baunahen Dienstleistungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen: starker Termin- oder Leistungsdruck, die gleichzeitige Betreuung verschiedener Arbeiten, hohes Arbeitstempo und ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge können Beschäftigte ebenso belasten wie Lärm, lange Fahrzeiten sowie Abwesenheiten von zu Hause, zum Beispiel bei Montagetätigkeiten.

Mehr Gefährdungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In der Folge können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Depressionen oder Angststörungen entstehen. Auch Unfälle resultieren aus psychischen Belastungen, zum Beispiel aufgrund nachlassender Konzentrationsfähigkeit. Seit 2013 sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber daher verpflichtet, in der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen zu berücksichtigen und Massnahmen zum Schutz der Beschäftigten umzusetzen.

«Auch wenn andere Gefahren oftmals sichtbarer sind, darf die psychische Belastung nicht aus dem Blick geraten. Die Bauwirtschaft ist eine Schlüsselbranche in der  Wirtschaft. Die hohe Nachfrage geht aber auch mit Belastungen für die Beschäftigten einher. Umso wichtiger ist eine gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeit», sagt Werner.

Quelle: BG Bau

Tätigkeitsbericht der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit

Die Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) hat ihren Tätigkeitsbericht vom letzten Jahr veröffentlicht. Zu den thematischen Schwerpunkten der Kommissionstätigkeit zählten verschiedene Vorkommnisse in den Schweizer Kernkraftwerken sowie diverse Fragen zur Sicherheitskultur. 

Tätigkeitsbericht der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit
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Gemäss dem Tätigkeitsbericht der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) beschäftigte sich die Kommission im letzten Jahr mit verschiedenen Fragen rund um die Sicherheitskultur der Anlagen. Die wesentlichen Fragen drehten sich um die Wahrnehmung der Aufsicht im Bereich Mensch und Organisation. Als weiterer Schwerpunkt aufgegriffen wurde die Montageabweichung, die Ende 2020 in den Motorlagern der Notstandsdieselgeneratoren des Kernkraftwerks Beznau (KKB) festgestellt wurden.

Im Bereich der Entsorgung radioaktiver Abfälle verfolgte die KNS die erdwissenschaftlichen Untersuchungen der Nationalen Genossenschaft bei der Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) in Etappe 3 des Sachplans geologischer Tiefenlager (SGT). Im Fokus standen ausserdem die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur Auslegung und zum Inventar des Pilotlagers, beispielsweise zu der Frage, welche Bedeutung mikrobielle Aktivität im Opalinuston für ein dort errichtetes Tiefenlager haben kann.

Zum ganzen Tätigkeitsbericht

Quelle: Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit

Die richtige Ausleuchtung bei der Videoüberwachung

Der Fokus bei der Planung einer Videoüberwachung liegt vielfach allein auf den Videokameras. Eine zielführende Videoüberwachung benötigt jedoch eine optimale Auslegung von zusätzlicher Beleuchtung und Kameras. Und dafür müssen die Schutzziele im Vorfeld bekannt sein.

Die richtige Ausleuchtung bei der Videoüberwachung
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Manchmal haben die Kameras bereits Infrarotlicht mit an Bord. Dieses ist jedoch nur für den Nahbereich bis zehn Meter geeignet. Danach ist die Leistung des integrierten Leuchtmittels zu schwach, um das Objekt im Überwachungsbereich ausreichend auszuleuchten. Ebenso verhält es sich meist mit vorhandener Umgebungs- bzw. Stras­senbeleuchtung, weshalb zusätzliche Ausleuchtung geplant werden muss. Damit Kameras zu jeder Zeit Bilder aufnehmen können, die die Sehziele erfüllen, muss die Beleuchtung die Standortvoraus­setzung für optimale Bilder schaffen.

Wie eine optimale Beleuchtung konkret geplant und umgesetzt werden kann, betrachten wir an einem Fallbeispiel: Das zu überwachende Objekt ist eine typische Tiefgarage mit einer Zu- und Ausfahrt, einem Ein- und Ausgang und einem Fahrstuhl. Die dort abgestellten Autos einer Mietwagenfirma sind wiederholt beschädigt worden.

Die Schutzziele sind die ­Prävention (Verhinderung der Beschädigung), die Dokumentation von Autokenn­zeichen und die Identifikation von Tätern anhand der Videobilder. Die wohl einfachste Lösung einer optimalen Beleuchtung bei der Videoüberwachung bestünde darin, in der Nähe jeder verfügbaren ­Kamera ein Leuchtmittel zu montieren. Alle Flächen könnten so ausgeleuchtet werden.

Der Nachteil dieser Lösung liegt jedoch im ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Die beste Lösung ist daher, dass zusätzliche Leuchtmittel dort geplant bzw. montiert werden, wo es Sinn ergibt, also den grössten Nutzen erzielt.

Dafür teilt man die Tiefgarage in verschiedene Überwachungsbereiche ein. Je nach Schutzziel ergeben sich hier unterschiedliche Aufgaben an die Kameras und die Beleuchtung. Behält man das Ziel im Blick, nämlich die Identifikation von Personen anhand von Videobildern und die Autokennzeichenerkennung, so sollten an den Zu- bzw. Ausfahrten, den Eingängen bzw. Ausgängen sowie in den Fahrstuhlvorräumen Weisslichtscheinwerfer montiert werden. Damit können die Aufgaben erfüllt werden. Für die Prävention ist es ratsam, die Fahrspuren und besondere Parkflächen, wie Frauenparkplätze und Fahrradständer, die Treppenhäuser und die restlichen Bewegungsflächen so auszuleuchten, dass keine dunklen Ecken übrig bleiben.

Auch hier gilt nicht: «Viel hilft viel.»

Eine optimale Ausleuchtung lässt sich z.B. von einem Lichtplaner konzipieren. Gleiches gilt für eine Täterverfolgung durch die gesamte Tiefgarage. Für die Personenidentifikation sind Scheinwerfer nötig, die die gesamte Breite und Höhe des aufzunehmenden Bereichs ausleuchten. Je nach Montage und Entfernung der Leuchtmittel zum Überwachungsziel muss das Leuchtmittel eine ausreichende Streustrahlung und eine angemessene Lichtstärke (Lux) am Objekt aufweisen. Aufschluss geben hier die Datenblätter der Scheinwerfer- und Kameramodelle.

Optimale Ausleuchtung ermitteln

Für die Videoüberwachung eines Gebäudevorfelds oder einer Gebäudeaussenhaut müssen andere Aspekte und Fragen geklärt werden:

  • Bietet der Aussenbereich ausreichend Beleuchtung durch die öffentliche Beleuchtung, um die definierten Sehziele zu erreichen? Sollte die vorhandene Umgebungsbleuchtung nicht ausreichen, muss die richtige Beleuchtung gewählt und installiert werden.
  • Wie hoch ist die Akzeptanz der Anwohner bzw. Eigentümer, wenn im Aussenbereich Weisslichtstrahler zum Einsatz kommen? Sind Weisslichtstrahler nicht erwünscht, sind Infrarotscheinwerfer eine Alternative, wenn dies mit dem Schutzziel vereinbar ist. Eventuell reichen sogar die bereits eingebauten Leuchtmittel der Kameras.

Die Kameras und die Systeme sind so vorzusehen und einzusetzen, dass Hochfrequenzinterferenzen, Blendungen und weitere störende Einflüsse in Abhängigkeit von der Beleuchtungssituation und Leuchtmitteln ausgeschlossen sind. Damit der Auftraggeber sicher sein kann, dass die installierten Systeme den Sichtbereich optimal überwachen, sollten Tests mit den zusätzlichen Leuchtmitteln und den Kameraprodukten zur Verifizierung der Bildqualität durchgeführt werden.

Netzwerkplanung

Sind nun die Kameras, die Leuchtmittel und alle Standorte klar definiert, geht es an die Stromversorgung – die Netzwerk­anbindung durch PoE (Power over Ethernet). Das Netzwerk richtet sich immer nach den anzuschliessenden Komponenten.

Nur wenn man weiss, wie viel Endverbraucher über PoE versorgt und wie viele Komponenten an die jeweiligen Switche angeschlossen werden, kann die Netzwerkplanung beginnen. Plant man zuerst das Netzwerk und dann die Scheinwerfer bzw. Kameras, kann das dazu führen, dass das Netzwerk die benötigte Leistung für die Scheinwerfer nicht liefern kann. Das reduziert die Leistung der Leuchtmittel und damit die Ausleuchtung der Überwachungsbereiche, was folglich Einfluss auf die Schutzziele und die Sicherheit hat.

Die richtige Ausleuchtung bei der Videoüberwachung
Auch die PoE-Switche müssen an den entsprechenden Ports die Leistungsaufnahme für zusätzliches Equipment erfülllen. Bild: depositphotos

Die Leuchtquellen sind über PoE an die vorhandene IP-Netzwerkinfrastruktur anzubinden und darüber auch mit Energie zu versorgen. Dies setzt voraus, dass die Leuchtmittel an ein IP-Netz angeschlossen werden können. Hier kommt es immer wieder zu Problemen. Die angeschlossenen PoE-Switche sind auf Basis der Leistungsaufnahme der Scheinwerfer auszuwählen. Ganz wichtig bei der Konfiguration und Auswahl der Switche ist, dass sie das gleiche PoE-Protokoll wie die Scheinwerfer verwenden. Oft kommt es vor, dass die Switche zwar pro Port die Leistung ab­rufen könnten, die der Scheinwerfer bei voller Leistung benötigt, jedoch das Protokoll im Switch diese Leistungsabgabe stoppt. Es liegt eine Drosselung der ­Leistung vor, sollte der Port eine relative Leistungsschwelle erreichen. Dieses Sicherheitsprotokoll schützt vor einer Überlastung der Switche. Stimmt man die Protokolle beider Netzwerkteilnehmer miteinander ab, unterbleibt die ungewollte Drosselung und der Scheinwerfer kann die volle Leistung abrufen.

Fazit

Bei einer optimalen Beleuchtungsplanung ist auf die Positionen, die benötigte Lichtstärke, den Abstrahlwinkel, die Art des Leuchtmittels und die Netzwerkver­bindung zu achten. Zuvor müssen per ­Risikoanalyse auch die Schutzziele, die Schutzmassnahmen sowie die Über­-
wachungsbereiche mit den jeweiligen Überwachungsaufgaben definiert werden. Je nach Montageort und Leuchtmittel ist die Akzeptanz der Bewohner/-innen und Anwohner/-innen zu berücksichtigen. Hochfrequenzinterferenzen, Blendungen und andere störende Einflüsse in Abhängigkeit von der Beleuchtungssituation und Leuchtmitteln müssen anhand von Tests ausgeschlossen werden.

Dieser Fachartikel erschien in der gedruckten Ausgabe SicherheitsForum 6-2021.

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Warum uns Videokonferenzen derart ermüden

Die weltweite Pandemie und das Homeoffice haben Millionen von Menschen dazu veranlasst, von zu Hause aus zu arbeiten. Die beruflichen sozialen Interaktionen «in Präsenz» wichen einer anderen Kommunikationsform: der Videokonferenz.

Wie uns Videokonferenzen derart ermüden
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Die Videokonferenz ist das umfangreichste Kommunikations-Tool, denn sie kombiniert die Synchronisation von Gesprächen mit der Wahrnehmung von nonverbalen Informationen, welche das Verständnis unter den Gesprächspartnern erleichtern. ¹ Sie ist aber nicht fehlerfrei, und wir werden darlegen, wie die Nutzung der Videokonferenz uns ausknocken kann und was man dagegen unternehmen kann.

Die Informationsflut in der Videokonferenz abbauen

Unser Gehirn kann nur eine bestimmte Anzahl von Informationen gleichzeitig verarbeiten, ² und die Videokonferenz kann es in einen Zustand der geistigen Überlastung versetzen, denn wegen der systemimmanenten Mosaikansicht, die uns die Videokonferenz vorsetzt, erfasst unser Blick zehn Umgebungen, Gesichter und Personen in Bewegung gleichzeitig.

Um dieser Überlastung bei Videokonferenzen mit zahlreichen Teilnehmenden vorzubeugen, sollten Sie einen Darstellungsmodus wählen, bei dem immer nur die Person zu sehen ist, die gerade spricht; Sie reduzieren damit die Informationsmenge, die Sie verarbeiten müssen. Sie können auch Ihr eigenes Videofenster ausschalten. Wir sind nämlich geneigt, uns auf unser Gesicht zu konzentrieren und zu kontrollieren, welches «Bild wir abgeben».

Multitasking vermeiden

Videokonferenzen begünstigen Multitasking, denn anders als bei physischen Treffen sehen unsere Gesprächspartner nicht, was wir tun; wir sind dadurch versucht, nebenher andere Dinge zu erledigen. Im Multitasking-Modus ist unser Gehirn aber nicht dazu in der Lage, Informationen effizient zu verarbeiten, er führt vielmehr dazu, dass wir Zeit verlieren und dass die Fehlerquote steigt. ³ Um während Videokonferenzen die Ablenkungen zu limitieren und Ihre Konzentration zu verbessern, sollten Sie Ihre Kommunika­tionsmittel beschränken. Sie können auch eine To-do-Liste erstellen, auf der Sie Ihre Gedanken notieren. Nach Abschluss der Videokonferenz können Sie dann mit dieser weiterarbeiten.

Geistige Ermüdung vermindern

Wenn das Gehirn zu lange mit ein und derselben Aktivität beschäftigt ist, entwickelt es eine sogenannte geistige Ermüdung, was wiederum unsere Effizienz beeinträchtigt. Videokonferenzen können die Entstehung dieser Ermüdung begünstigen, denn anders als bei physischen Treffen müssen wir uns zwischen zwei Sitzungen nicht von einem Ort zu einem anderen bewegen, man kann die Sitzungen ganz einfach aneinanderreihen.

Es existieren Mittel, die geistige Ermüdung, die von Videokonferenzen ausgeht, zu minimieren. Erstens: Planen Sie kurze Sitzungen (45 Minuten statt einer Stunde), damit alle Teilnehmenden die Möglichkeit haben, nach Abschluss der Sitzung eine Pause einzulegen. Lehnen Sie Sitzungen ab, die zwischen zwei Videokonferenzen geschoben werden und keine Pause mehr zulassen, oder verschieben Sie sie.

Videokonferenzen knocken uns letztlich aus den oben genannten drei Gründen aus – es gibt aber zahlreiche gute Möglichkeiten, der Ermüdung entgegenzuwirken. Nutzen Sie jene, die Sie am besten an Ihre Arbeit anpassen können, und übernehmen Sie wieder die Kontrolle über dieses für die sozialen Interaktionen auf Distanz so wichtige Werkzeug.

 

Quellen:
¹ http://www.senat.fr/fileadmin/Fichiers/Images/opecst/quatre_pages/OPECST_2021_0061_Note_Visioconference.pdf
² D. Kirsh, «A Few Thoughts on Cognitive Overload», Intellectica, Bd. 1, Nr. 30, pp. 19–51, 2000.
³ D. Kahneman, Attention and effort. Prentice-Hall, 1973.

Gartenarbeit: 10’000 Freizeitunfälle jedes Jahr

Von den durchschnittlich 540'000 Freizeitunfällen, die jedes Jahr von den Unfallversicherern erfasst werden, entfallen laut der Suva rund 10'000 Unfälle auf Personen, die sich in ihrem Garten mit Hacke, Schere oder Schaufel verletzen.

Bild: zVg
Gartenarbeit: nicht ganz ungefährlich

Die Osterferien boten sich nach der längeren Winterzeit die freien Ostertage geradezu an, um heimische die ersten Arbeiten an Pflanzgefässen vorzunehmen. Für viele Menschen sind diese Tätigkeiten ein Freizeitvergnügen, um dem Alltag zu entschwinden.

Doch die Suva mahnt zur Vorsicht: Nicht weniger als 10’000 Unfälle werden pro Jahr erfasst, die sich während Gartenarbeiten ereignen. Die schweren Unfälle, die zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als 90 Tagen führen können, machen laut der Suva rund 270 Fälle pro Jahr aus, während durchschnittlich zwei Personen an ihren Verletzungen sterben.

Betroffen sind hauptsächlich Männer

Zwei von drei Unfällen während der Gartenarbeit betreffen anscheinend Männer (65 Prozent) und 94 Prozent der Verunfallten sind älter als 30 Jahre.

Gartenarbeit ist nicht ganz ungefährlich: Das Hantieren an Ästen und Büschen kann folgenschwere Verletzungen verursachen (16 Prozent), ebenso Insektenstiche, die ebenfalls 16 Prozent der gemeldeten Unfälle ausmachen.

Zu den drei häufigsten Ursachen zählen Unfälle mit Geräten, die für 12 Prozent der erfassten Verletzungen verantwortlich sind. Das Tragen von Schutzbrillen, Handschuhen und Kleidung mit langen Ärmeln sind probate Mittel, um schwere Verletzungen, Insektenstiche und Sonnenbrand zu vermeiden.

Mit diesen Tipps lassen sich Gartenunfälle vermeiden:

  • Sturzrisiken und Stolperfallen beseitigen
  • Gefährliche und nicht benutze Werkzeuge wegräumen, Scheren in geschlossener Position verriegeln.
  • Handschuhe, Schutzbrille und Gehörschutz tragen.
  • Lange und helle Schutzkleidung tragen.
    – Schutz gegen Schnittverletzungen
    – Schutz gegen Insektenstiche und Zeckenbisse
    – Sonnenschutz
  • Bei Arbeiten in der Höhe ist die Leiter gut abzusichern.

Weiterführende Tipps der Suva

Schweizer Armee übt den hybriden Kriegsfall

Die Schweiz nimmt zurzeit an einer internationalen Cyberübung in Estland teil. Die Cyberfachkräfte der Schweizer Armee üben mit verschiedenen Teams aus 33 Nationen gezielt Cyberangriffsszenarien bei einem hybriden Krieg. 

Schweizer Armee übt hybriden Krieg
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Rund zwei Dutzend Angehörige des Cyber Bataillons der Schweizer Armee haben im estnischen Tallinn an einer internationalen Cyberübung teilgenommen. Laut einer Meldung des Bundes wurden zusammen mit 33 Nationen aus der ganzen Welt verschiedene Szenarien durchgespielt, wie sie bei einem hybriden Krieg stattfinden könnten.

Teil der Übung war, zentrale Informatik-Infrastrukturen einer dieser Nationen vor Angriffen der anderen Nation zu schützen. Dabei werden Informatik-Infrastrukturen der Wasser- und Energieversorgung, der Finanzindustrie sowie der Landesverteidigung geschützt.

Fiktives Szenarien mit mehr als 8000 Attacken

Während der Übung wurden die fiktiven Nationen mit mehr als 8000 Attacken bespielt, die sie abwehren oder beheben müssen. Dabei stand auch im Vordergrund, nicht nur Schwachstellen in eigenen Netzwerken zu finden, sondern sich auch mit Partner aktiv über die Angriffstore auszutauschen. Beteiligt an der Übung «Locked Shields» waren 42 Teilnehmende des Cyberlehrgangs der Armee und Milizangehörige.

Bei der gross angelegten Cyberübung ging es auch um die strategische Komponente, bei welcher Fragen aus dem Bereich Recht und Public Governance geklärt werden mussten. Laut Mitteilung des Bundesrats schaffe die Schweizer Armee aktuell einen grossen Mehrwert für die Cyber-Fachkräfte aus der Miliz sowie für die Berufskomponente.

Quelle: Bund

Bund bewilligt erstes Gesuch für einen Cannabis-Pilotversuch in der Stadt Basel

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat den einen ersten Pilotversuch zur kontrollierten Abgabe von nicht-medizinischem Cannabis bewilligt.

Pilotversuch
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Seit dem 15. Mai 2021 sind in der Schweiz begrenzte Pilotversuche mit kontrollierter Abgabe von Cannabis zu nicht-medizinischen Zwecken möglich. Seither sind einzelne Gesuche beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingegangen. Nun wurde das erste Gesuch aus dem Kanton Basel-Stadt bewilligt, in dem der legale Verkauf von Cannabis in Apotheken untersucht werden soll.

Die Pilotversuche sollen laut dem BAG Erkenntnisse über die Auswirkungen eines kontrollierten Zugangs zu Cannabis insbesondere auf die Gesundheit der Konsumierenden, deren Konsumgewohnheiten oder den Schwarzmarkt liefern.

Die Cannabis-Pilotversuche müssen laut BAG strenge Auflagen betreffend Gesundheits- und Jugendschutz erfüllen. So dürfen nur Erwachsene an der Studie teilnehmen und ihr Gesundheitszustand muss laufend überwacht werden. Die Cannabisprodukte müssen zudem hohe Qualitätsanforderungen einhalten und stammen aus biologischem Anbau.

Befragungen zeigen, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung offen zeigt dafür, den Umgang mit Cannabis in den nächsten Jahren grundsätzlich zu überdenken. Die Einstellungen in der Bevölkerung bestätigen dem BAG zufolge den Weg, der von Bundesrat und Parlament in der Cannabispolitik eingeschlagen wurde.

Quelle: BAG

Kritische Lücke bei Lenovo-Laptops entdeckt

Millionen von Lenovo-Nutzern sollten schnellstmöglich die Firmware ihrer Notebooks auf den neuesten Stand bringen, wie aus einer Warnung des europäischen Sicherheits-Unternehmens ESET hervorgeht.

Kritische Lücke bei Lenovo-Laptops entdeckt
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Sicherheitsforscher von ESET entdeckten drei Sicherheitslücken auf Lenovo-Laptops, die Angreifern ein Scheunentor offenhalten. Über die Schwachstelle wäre es theoretisch möglich, Malware einzuschleusen, welche die Firmware von Mainboards manipulieren kann. Dadurch lassen sich im laufenden Betrieb Hardwareinformationen auslesen. Da das UEFI noch vor dem Betriebssystem hochgefahren wird, ist die Schwachstelle besonders gefährlich. ESET spricht von 100 betroffenen Lenovo-Modellen.

Die Sicherheitsforscher raten Besitzern von Lenovo-Laptops, sich die Liste der betroffenen Geräte anzuschauen und nach der geeigneten Firmware ihres Modells Ausschau zu halten. Wird gegenwärtig kein Update angeboten, rät ESET, eine Trusted-Platform-Module-Lösung (TPM) zur vollständigen Festplattenverschlüsselung zu verwenden.

Laut ESET mussten bei allen UEFI-Bedrohungen, die in den letzten Jahren entdeckt wurden, die Sicherheitsmechanismen auf irgendeine Weise umgangen oder deaktiviert werden.

Quelle: ESET

Entwicklung Bauwerk Schweiz

Durch zahlreiche Faktoren wie den Klimawandel oder Naturgefahren stehen Bauprojekte in der Schweiz seit geraumer Zeit unter grossem Anpassungsdruck. Mit drei Initiativen eines Forschungsteams liesse sich der Handlungsbedarf konkretisieren, um zielführendere Strategien zu entwickeln.

Entwicklung Bauwerk Schweiz
Die Schweizer Struktur muss schnell an zukünftige Bedürfnisse angepasst werden können. Grafik: Empa

Kohlendioxidemissionen durch Heizungen verringern, verdichtet bauen, Mobilität und Transporte neu denken: Diese Schlagworte kommen mittlerweile vielen Zeitgenossen in den Sinn bei dringenden Fragen zur Baukultur und Infrastruktur. Mit Antworten setzte sich vor einiger Zeit ein kleiner Kreis von Fachleuten des Projekts «Bauwerk Schweiz» auseinander.

Mehrere Aspekte unter Anpassungsdruck

In einer neuen Roadmap unter dem Titel «Das Bauwerk Schweiz steht unter Anpassungsdruck!» konkretisiert das Expertenteam fünf Segmente, die von den anstehenden Herausforderungen besonders betroffen sein werden. Darunter fallen sowohl der Gebäudebestand, die Infrastruktur für den Güter- und Personalverkehr als auch die Trinkwasser- und die Abwassernetze.

In einer Matrix werden der Handlungsbedarf und das Wirkungspotenzial für Massnahmen beim Personenverkehr und bei Gebäuden als besonders hoch eingestuft.

Drei Initiativen

Das Forschungsteam schlägt drei Initiativen vor: Erstens eine verstärkte Forschung, um das vorhandene Wissen zu erweitern; zweitens die nötige Weiterbildung, damit es rasch bei den Fachleuten in der Praxis ankommt; und drittens soll ein Impulsprogramm nützliche Informationen in Form von Dokumentationen und anderen Tools für alle Interessierten verfügbar machen. Mit dem Fahrplan verfolge man das Ziel, die Bedeutung des Bauwerks Schweiz für die Gesellschaft aufzuzeigen, den Handlungsbedarf zu konkretisieren und das Bewusstsein zu schärfen, nur aus einer übergeordneten Gesamtsicht eine zielführende Strategie zu entwickeln.

Link: Entwicklung Bauwerk Schweiz

Polizei und Armee üben den Krisenfall

Polizei und Armee üben im August in Bern und Umgebung ein Krisenszenario. Die Übung «Fides» war ursprünglich schon für 2021 vorgesehen, wurde jedoch wegen Corona verschoben. 

Krisenszenario
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In der Sicherheitsverbundsübung 2019 (SVU 19) wurde überprüft, wie die Schweiz eine länger andauernde Terrorbedrohung bewältigen kann. Die im vergangenen Jahr infolge der Corona-Situation abgesagte Übung «Fides» ist neu vom 15. bis 19. August 2022 in der Stadt Bern geplant. Die Armee werde im Rahmen der Übung vor die Aufgabe gestellt, für das Funktionieren des öffentlichen Lebens kritische Infrastrukturen zu schützen.

Schutz wichtiger Infrastrukturen

Deren Bewachung oder Überwachung soll konkret vor Ort geplant und teilweise im Massstab eins zu eins praktisch umgesetzt werden. Im Vordergrund stehen dabei beispielsweise wichtige Verteilzentren, bedeutende Verkehrsinfrastrukturen wie Tunnel, Brücken, Viadukte, Rechenzentren der Energieversorgung und der Verkehrsführung sowie wichtige Regierungsinfrastrukturen.

Denkbar sei auch der Schutz wichtiger Transporte. Möglicher Gegenstand der Übung könnte zudem eine Unterstützung der Polizei beim Botschaftsschutz sein: Dieses Szenario wurde bereits thematisiert und in der Corona-Krise zur Entlastung von Polizeikräften in Bern erwogen, wie aus einer Mitteilung des Kantons hervorgeht. Das konkrete Übungsszenario legt die Sicherheitsdirektion in den nächsten Wochen gemeinsam mit der Polizei und der Armee fest.

Kleintransporter sicher beladen

Das fachgerechte Sichern von Ladegütern bei Strassentransporten ist keineswegs nur ein Thema für Lkw und für lange Transportwege. Auch bei Transporten per Lieferwagen (bis 3,5 Tonnen) und auf kürzeren Strecken sind die Grundsätze der Ladungssicherung zu beachten.

Kleintransporter sicher beladen
Richtig gesicherte Ladung bleibt auch in Kurven und bei plötzlichem Abbremsen stabil. © Andreas Gruh/ AdobeStock

Kleintransporter sind aus guten Gründen beliebt und werden von vielen Unternehmen genutzt. Je nach Bedarf als Kastenwagen, mit Kofferaufbau oder Pritsche lassen sich Materialien, Werkzeuge, Pakete, Gegenstände, Waren aller Art transportieren und ohne dass externe Speditionen oder Mitarbeiter mit besonderer Qualifikation und Führerausweis C benötigt werden. Unterschätzt werden jedoch bisweilen die Gefahren durch unzureichend gesicherte Ladung.

Wenn der Hammer zum lebensgefährlichen Geschoss wird

Es sind im Wesentlichen drei Gründe, aus denen ungesicherte Ladung zur Gefahrenquelle wird:

  • Ladungsteile fallen vom Fahrzeug herunter und gefährden nachfolgende Verkehrsteilnehmer.
  • Ladung verrutscht aufgrund der Fliehkräfte in Kurven und beeinflusst das Fahrverhalten, das Unfallrisiko steigt.
  • Geladene Gegenstände werden bei Vollbremsung oder Unfall nach vorne geschleudert und können – wenn
    keine feste Trennwand zur Fahrer­kabine vorhanden ist – die Insassen verletzen.

Der letzte Punkt ist besonders tückisch, denn die hier wirkenden Gesetze der Physik sind gnadenlos. Gemäss dem bereits von Isaac Newton vor etwa 300 Jahren formulierten Trägheitsgesetz strebt jeder Gegenstand an, seine Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung beizubehalten. Dies gilt auch für ungesicherte Gegenstände in einem Fahrzeug. Dabei steigt die Bewegungsenergie quadratisch mit der Geschwindigkeit und erreicht – etwa bei Bremsmanövern oder gar einem Aufprall – schnell gefährliche Werte. Schon bei nur 50 km/h beschleunigen ungesicherte Gegenstände auf das Vielfache ihres Eigengewichts.

Da wird schon ein im
hinteren Fahrzeugteil liegender 300-g-Schlosserhammer zum lebensgefährlichen Geschoss mit einer Wucht von 10 bis 15 kg. Crashtests mit beladenen Lieferwagen zeigen, wie ungesicherte Gegenstände von hinten heranfliegen und die Frontscheibe durchschlagen. Das gilt übrigens auch für PW, wenn z.B. die Einkäufe aus dem Baumarkt nicht sicher verstaut werden. Wo Mitarbeiter solche Risiken nicht ernst nehmen, sei den instruierenden Verantwortlichen empfohlen, bei YouTube nach «Crashtest Ladung» zu suchen.

Beladen, Transportieren und Entladen müssen sicher sein

Kurzum, das Sichern der transportierten Güter ist unverzichtbar, für alle Fahrzeugtypen und Transportwege. Die Ladung muss gesichert sein gegen Herunterfallen, gegen Kippen oder Umfallen sowie gegen Rutschen oder Wegrollen. Dies gilt nicht nur auf dem Transportweg, sondern auch beim Beladen sowie beim Entladen. Auch hier kann es zu gefährlichen Situationen kommen, wenn etwa dem Mitarbeiter, der eine Klappe oder Tür öffnet, die nicht gesicherte Ladung entgegenkommt.

Es ist oft sinnvoll, sich schon beim Beladen Gedanken über die Reihenfolge des späteren Abladens zu machen. Gerade der Moment, wenn am Ankunftsort die
Ladungssicherung gelöst wird, birgt Verletzungsrisiken. Wird nur teilweise entladen, müssen die verbliebenen Lasten ggf. neu verteilt und gesichert werden. Gibt es während der Fahrt Anzeichen, dass sich die Ladung gelöst hat, etwa durch Klappern, Rappeln oder gar spürbares Rutschen, ist anzuhalten und nachzusichern.

Breite Palette an Hilfsmitteln zur Ladungssicherung

Sind Personen oder Güter aufgrund unzureichend gesicherter Ladung zu Schaden gekommen, steht schnell der Fahrer als der Schuldige da. Doch auch Arbeitgeber und Vorgesetzte sowie ggf. Absender und Verpacker stehen in der Mitverantwortung. Der Arbeitgeber muss sicherstellen, dass geeignete Hilfsmittel zur Ladungs­sicherung in ausreichender Zahl und Qualität zur Verfügung stehen. Das sind neben Zurrgurten je nach Fahrzeugaufbau und Ladegut auch Ketten, Klemm- und Steckbretter, Trenngitter, Sicherungs­netze, Antirutschmatten, Keile und Kantenschoner sowie Füllmaterial und Staupolster. Besonders nützlich für Handwerker oder auf Montage sind Transportboxen, in denen auch Kleinteile, Werkzeuge, Kabeltrommeln usw. sicher verstaut werden. All diese Hilfsmittel sollten regelmässig kontrolliert werden. Verschlissene Elemente wie angerissene Gurte oder verbogene Haken gehören konsequent ausgetauscht und der weiteren Verwendung entzogen.

Verantwortliche Vorgesetzte sollten ein Auge darauf haben, dass das gewählte Fahrzeug für die Ladung geeignet ist und über die benötigten Befestigungs- und Verankerungsmöglichkeiten wie Zurrösen, Zurrleisten oder Ankerschienen verfügt. Die zulässigen Gesamtgewichte und Achslasten sind stets zu beachten, ebenso die Lastverteilung. Die Fahrzeugachsen sollten stets möglichst gleichmässig belastet werden und die Lenkachse mindestens 20 Prozent des Betriebsgewichtes des Fahrzeuges tragen. Wissen sollte der Fahrer auch, welche Folgen eine Beladung für den Luftdruck der Reifen und die Einstellung der Scheinwerfer hat.

Jeder Mitarbeiter, der einen Lieferwagen fährt, sollte daher zum Thema Ladungssicherung instruiert worden sein und wann er welche Hilfsmittel auf welche Weise einsetzt. Dazu gehört auch das Wissen um die zwei wichtigsten Prinzipien der
Ladungssicherung

  • Formschluss = lückenlos verstaute Ladung, die sich gegenseitig hält
  • Kraftschluss = Niederzurren der Ladung mit Spanngurten

Auch wer seinen PW sicher beherrscht, sollte sich mit einem Lieferfahrzeug und dessen Fahrverhalten vertraut machen, wenn er erstmalig oder nur ab und zu einen Kleintransporter steuert. Das Fahrzeug hat andere Dimensionen, die Ladung beeinflusst das Fahrverhalten, und Seitenwind, Bodenschwellen oder Schlaglöcher wirken sich stärker aus. Vorgesetzte, die einen Mitarbeiter neu mit Lieferfahrten beauftragen, sollten demje­nigen eine Eingewöhnungsphase ohne Zeitdruck ermöglichen.

Gefahrengut im Kleintransporter nur nach Instruktion

Einige Transportsituationen, die typischerweise mit Lieferwagen und Kleintransportern bewältigt werden, bringen besondere Gefährdungen mit sich, z.B.:

  • Gasflaschen auf dem Weg zur Baustelle
  • Reinigungsmittel, die als ätzende Konzentrate zu Filialen gebracht werden
  • Infektiöse Wäsche aus Kliniken auf dem Transport zur Wäscherei

In solchen Fällen und bei allen anderen Gefahrenguttransporten ist es besonders wichtig, dass alle Beteiligten zu den jeweiligen besonderen Risiken, Vorschriften und Schutzmassnahmen instruiert werden. Das betrifft neben dem Fahrer auch alle, die am Verpacken, Kennzeichnen, Beladen oder Entladen beteiligt sind.

Fazit: Das konsequente Sichern des Ladeguts auch in bzw. auf Kleintransportern ist eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Strassenverkehr und sollte auch bei kürzeren Transportwegen selbstverständlich sein. Nicht weil Strassenverkehrsgesetz (SVG) oder Verkehrsregelnverordnung (VRV) dies vorschreiben, sondern zum Schutz von Fahrer, Insassen und anderen Verkehrsteilnehmern. Zudem wird bei mangelnder Sicherung häufig auch das Transportgut beschädigt. Wer hier konsequent vorbeugt, erspart seinem Unternehmen auf Dauer nicht nur Kosten und Bussgelder, sondern auch Verzögerungen und Ärger mit Kunden und Auftraggebern.

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