Eine Drohne, die ihre Gestalt ändern kann

Mirko Kovac hat einen der begehrten «ERC Consolidator Grants» im Rahmen von «Horizon Europe» erhalten, dem wichtigsten Förderprogramm der EU für Forschung und Innovation. Kovac, der sowohl an der Empa als auch am «Imperial College London» forscht, entwickelt Metamorphose-Drohnen für den Einsatz in Gegenden mit komplexen Umweltbedingungen wie etwa der Arktis.

ERC Consolidator Grants
Mirko Kovac, hier mit einer anderen Art von Drohne, ist Leiter des «Materials and Technology Center of Robotics» der Empa und Direktor des «Aerial Robotics Laboratory» am «Imperial College London». Bild: Imperial College London

«ERC Consolidator Grants» werden vom Europäischen Forschungsrat (ERC) an herausragende Forschende mit einem exzellenten Forschungsprojekt vergeben und stellen zwei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Mirko Kovac entwickelt am «Materials and Technology Center of Robotics» der Empa und am «Department of Aeronautics» des «Imperial College London» metamorphe Drohnen für den Einsatz in komplexen Ökosystemen. Sein Projekt «Proteus Drone» wird dabei eine neue Klasse von «soft materials drones», also Drohnen aus flexiblen Materialien, entwickeln. Die Drohnen sollen ihre Gestalt verändern können – ähnlich dem Meeresgott Proteus aus der griechischen Mythologie, der als Meister der Verwandlung gilt. Dies könnte den Einsatz von Drohnen in schwierigen (und sich verändernden) Umgebungen wie der Arktis zur Erforschung des Klimawandels ermöglichen.

«Flugroboter können bereits jetzt die Umwelt aus der Luft beobachten, aber sie können sich nicht unter Wasser oder auf der Wasseroberfläche bewegen, um dort wertvolle Umweltdaten zu sammeln», sagt Kovac und fügt hinzu, dass es zwar einige bimodale Luft-/Wasservehikel gebe; einen vollständigen Einsatzzyklus mitsamt energieeffizienter Fortbewegung in der Luft, im Wasser und auf der Wasseroberfläche konnte allerdings noch keines demonstrieren. Mit der «Proteus Drone» möchte der Robotikexperte nun grundlegende wissenschaftliche Fortschritte in der mobilen Robotik erzielen und innovative Technologien für bessere Sensoren für Roboter in schwer zugänglichen aquatischen Ökosystemen voranbringen.

Eine Drohne, die ihre Gestalt ändern kann
Innerhalb des Projekts «Proteus Drone» entsteht eine neue Klasse von «soft materials drones», die ihre Gestalt verändern können – ähnlich dem Meeresgott Proteus aus der griechischen Mythologie, der als Meister der Verwandlung gilt. Bild: Imperial Coll

«Dieser Grant ist eine wunderbare Unterstützung für unsere Arbeiten zur Metamorphose von Robotern und wird die Entwicklung neuer Technologien in meinem Team enorm vorantreiben», so Kovac, der im Rahmen des Projekts mit internationalen Experten für Computervision und Evolutionsbiologie zusammenarbeiten wird. Ein potenzieller Anwendungsbereich für die formwandelnden Drohnen ist etwa der Umweltschutz, wenn multimodale Roboter in gefährdeten Ökosystemen wie der Arktis Daten zur Untersuchung des Klimawandels sammeln können.

Quelle: Empa

Velofahrende im Kreisel lassen sich nicht abdrängen

Verkehrskreisel bergen für Velofahrerinnen und Velofahrer nach wie vor grosse Unfallrisiken. Es besteht die Gefahr, von Autolenkenden übersehen zu werden. Wie eine Studie der Suva, der Stadt Luzern und Swisstraffic zeigt, neigen Velofahrende eher dazu, sich bei geringem Verkehrsaufkommen von der korrekten Fahrspur abzudrängen.

Unfallrisiken
Velofahrende im Kreisel: Lassen Sie sich nicht abdrängen! Bild: Suva

Bei jedem dritten Unfall in einem Verkehrskreisel ist ein Velo involviert. Das Fahrrad ist jedoch nur in vier Prozent der Unfälle die Hauptverursacherin. Vor diesem Hintergrund startete die Suva letztes Jahr in Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern und Swisstraffic eine Pilotstudie.

Die Studie zeigte, dass Personenwagen Velos eher abdrängen als Lastwagen. Fahren hingegen zwei Velos hintereinander, sei ein Nachahmungseffekt festzustellen: Fährt das vordere Velo beispielsweise korrekt, folgt ihm das hintere Velo in der Mitte der Fahrbahn durch den Kreisel. Umgekehrt verhalte es sich allerdings auch so.

Unterschiedliches Fahrverhalten an verschiedenen Wochentagen

Die Auswertung der Pilotstudie zeigt weiter, dass montags besonders viele Velos korrekt in der Mitte der Fahrbahn durch den Kreisel fahren. Auch die weiteren Wochentage zeigen ein ähnliches Bild. Am Wochenende falle auf, dass die Velos weniger korrekt durch den Kreisel fahren.

Die Tageszeit spiele dabei auch eine Rolle: «Die Messungen zeigen, dass die Velofahrenden frühmorgens und abends tendenziell mehr in der Mitte fahren als zu anderen Tageszeiten», lässt sich Andrea Lenz, Veloexpertin der Suva, in einer Mitteilung zitieren.

Fazit: Alle Verkehrsteilnehmenden sind in einer Kreiselsituation mit den Ein-, Aus- und Durchfahrten gefordert, damit keine Kollisionen entstehen können. Das Velo habe dabei seinen Platz klar in der Mitte der Fahrspur: «Im Kreisel mit dem Velo in der Mitte fahren, sich mit klaren Handzeichen möglichst früh vor der geplanten Ausfahrt sichtbar machen und sich vor allem nicht abdrängen lassen – das sind die wichtigsten Verhaltensregeln», bekräftigt Lenz.

Quelle: Suva

Digitalswitzerland begrüsst Anpassungen der Fernmeldeverordnung

Nach der abgelaufenen Frist zur Vernehmlassung zur Änderung der Fernmeldedienst-Verordnung schlägt der IT-Branchenverband Digitalswitzerland einige Änderungen zum Vorschlag des Bundesrats vor. 

Fernmeldedienst-Verordnung
Bild: depositphotos

Die Schweizer Fernmeldenetze sollen sicherer werden. Eine der Massnahmen, die der Bundesrat vorschlägt, beinhaltet beispielsweise eine Meldepflicht bei unbefugter Manipulation. Der Branchenverband Digitalswitzerland begrüsst die vom Bund vorgeschlagene Stossrichtung, erwähnt jedoch in einzelnen Punkten Verbesserungsvorschläge.

Vier bundesrätliche Massnahmen

Zusammengefasst, schlägt der Bundesrat vier Massnahmen vor, um die Netzwerksicherheit von 5G-Mobilfunknetzen sicherzustellen und den Missbrauch von Fernmeldeanlagen zu bekämpfen. Die Anbieterinnen von Internetzugängen sollen beispielsweise verpflichtet werden, Spoofing-Versuche zu filtern, die Sicherheit der Geräte, die Kunden zur Verfügung gestellt werden, zu verbessern sowie die Kunden über die Sperrung von Internetzugängen oder Adressierungselemente zu informieren als auch unbefugte Manipulationen an Fernmeldeanlagen zu melden und in angemessener Frist geeignete Abwehrmassnahmen zu ergreifen.

Digitalswitzerland ist mit der vorgeschlagenen Revision mehrheitlich einverstanden. Bei den Störungsmeldungen empfiehlt der Verband jedoch, diese dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) zu melden. Dies, weil auch im kommenden Informationssicherheitsgesetz das NCSC als Meldestelle für Cybervorfälle bei kritischen Infrastrukturen vorgesehen ist. Der Begriff «End of Life» solle jedoch bei den Bestimmungen über Schutzmassnahmen für Kunden zur Verfügung gestellten Geräten einheitlich gehandhabt werden.

Quelle: Digitalswitzerland/Bakom

Erfolgreicher Start eines Suizidpräventionsprojekts

Bei der psychischen Gesundheit sind jüngere Altersgruppen stärker mit Erschöpfung oder Depressivität sowie suizidalen Gedanken belastet. Die Luzerner Psychiatrie hat in Zusammenarbeit mit Trägerorganisationen ein Suizidpräventionsprojekt entwickelt.

Suizidpräventionsprojekt
Bild: depositphotos

Anfangs 2021 lancierte die Luzerner Psychiatrie zusammen mit Träger- und Partnerorganisationen das Projekt «Sero» (Suizidprävention Einheitlich Regional Organisiert). Das erste Projektjahr bewertet die Luzerner Psychiatrie als positiv.

In Zusammenarbeit mit Personen, welche Erfahrungen mit suizidalen Krisen haben, und Fachpersonen wurde  im ersten Projekthalbjahr ein Sicherheitsplan entwickelt, in welchem Betroffene individuelle Handlungsabläufe zur Bewältigung einer suizidalen Krise definieren können.

Entwicklung Selbstmanagement-App

Die Erste-Hilfe-Gespräche über Suizidgedanken werden vorwiegend in der Zentralschweiz angeboten. Die zu diesem Zweck organisierten Regionalgruppentreffen und Informationsanlässe stiessen laut eigenen Angaben bereits auf reges Interesse. Die Präventionskurse werden aktuell für Fachpersonen der Stadt Luzern und Agglomeration angeboten, in der dritten Etappe (Herbst 2022) für die Regionen Willisau, Wolhusen und Entlebuch sowie die Kantone Obwalden und Nidwalden.

Entwickelt wird derzeit auch eine Selbstmanagement-App für suizidgefährdete Personen und ihre Angehörigen. Aktuell befinde sich diese noch in der Programmierungsphase. Die kostenlose App soll Ende 2022 zum Download zur Verfügung stehen.

Quelle: lups.ch

Früherkennungssystem für gefährliche Drohnen

Drohnen werden immer mehr zu einer Gefahr. Australische Wissenschaftler lassen sich für ein Früherkennungssystem von den Gehirnstrukturen der Schwebfliege inspirieren.

Früherkennungssystem
UniSA-Professor Anthony Finn , im Bild mit der DJI Matrice 600-Drohne mit Antennenarray zur Signalausrichtung . Bild: University of South Australia

Forscher der Flinders University aus Australien haben nach dem Vorbild des visuellen Filtersystems des Schwebfliegengehirns ein Früherkennungssystem für gefährliche Drohnen entwickelt. Damit, so die australischen Wissenschaftler, lassen sich die kleinen Flugobjekte im günstigsten Fall schon in einer Entfernung von vier Kilometern präzise identifizieren.

Immer mehr Gefahrensituationen

Drohnen werden immer mehr zu einer Gefahr. Werden sie in die gesperrten Luftregionen von zum Beispiel Flughäfen gesteuert, können sie landende und startende Maschinen gefährden. Zunehmend werden Drohnen auch eingesetzt, um Sprengkörper zu transportieren, um gegnerische Waffen auszuschalten, wie es derzeit im Krieg in der Ukraine geschieht. In all diesen Fällen ist es überlebenswichtig, den Anflug der Drohnen frühzeitig zu erkennen und zu lokalisieren, um Gegenmassnahmen ergreifen zu können, heisst es.

«Unsere Forschung zielt darauf ab, die Früherkennung erheblich zu verbessern, da der Einsatz von Drohnen im zivilen und militärischen Raum zunimmt», sagt Russell Brinkworth von der Flinders University. Gemeinsam mit Kollegen der University of South Australia (UniSA) und einem Unternehmen, das im Verteidigungsbereich tätig ist, hat er das biologisch inspirierte Erkennungssystem geschaffen. Die Forscher haben die Visualisierungstechnik der Schwebfliege praktisch in einen Algorithmus gepackt, der Geräusche sortieren kann. Das Verfahren ist bis zu 50 Prozent empfindlicher als bisher etwa an Flughäfen eingesetzte Techniken.

Signale aus grossen Entfernungen

Laut Anthony Finn, UniSA-Professor für autonome Systeme, werden Insektengehirne seit einiger Zeit kartiert, um kamerabasierte Erkennungen zu verbessern. Aber es sei nun das erste Mal, dass Bio-Vision auf akustische Daten angewendet wurde. «Wir haben gezeigt, dass wir klare und scharfe, akustische Signaturen von Drohnen, einschliesslich sehr kleiner und leiser, mit einem Algorithmus aufnehmen können, der auf dem visuellen System der Schwebfliege basiert», unterstreicht Finn abschliessend.

(pressetext.com)

Log4j-Sicherheitslücke gefährdet auch die Arbeitssicherheit

Die Sicherheitslücke Log4Shell wird nach wie vor als besonders kritisch bewertet, weil die Java-Schwachstelle auch Angriffe auf Industriesteuerungen erlaubt. 

Log4Shell
Bild: depositphotos

Die Sicherheitslücke Log4shell in der Java-Bibliothek ist nicht nur eine IT-Schwachstelle, sondern hat auch Auswirkungen auf Maschinensteuerungen. Dies kann eine Bedrohung sein für viele Beschäftigte, die mit vernetzten Maschinen und Steuerungen arbeiten. Davor warnt auch das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Das Statement ist aber nach wie vor aktuell, da die Schwachstelle die ganze Industrie noch eine Weile beschäftigen wird.

Was viele nicht wissen: «Die Sicherheitslücke ermöglicht Angriffe auf Industriesteuerungen und ist somit eine direkte Bedrohung für die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten in der Industrie», lässt sich Jonas Stein, Sicherheitsexperte im IFA und Leiter des Arbeitskreises Security der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, zitieren.

Man rate dringend allen Betreibern und Herstellern von Maschinen, ihre Systeme zu überprüfen und zu klären, ob die Systeme betroffen sein könnten. Betroffene sollten schnellstmöglich die nötigen Sicherheitsvorkehrungen des BSI (in der Schweiz des NCSC) beachten. Auch das IFA hat seither eine FAQ-Liste online gestellt. Es sei beispielsweise auch davon auszugehen, dass auch viele Bedienpanels und Fernwartungssysteme für Maschine betroffen sein könnten.

Quelle: DGUV

Mehr Bedarf an globaler Sicherheitsreichweite

Konflikte und Krisen sind heute weit verbreitet und verlangen von multinationalen Unternehmen, auch unvorhergesehene Risiken früh einschätzen zu können. Multinational agierende Unternehmen sollten ihr Sicherheitsdispositiv bei regionalen Risiken laufend überdenken.

Multinational agierende Unternehmen
Bild: depositphotos

Eine immer stärker vernetzte Welt birgt auch zahlreiche Herausforderungen in der Sicherheit und Wirtschaft. Nicht nur vergangene Krisenereignisse, sondern auch das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine führen in der globalen Sicherheitsbranche zu neuen Denkanstössen. Wie wichtig beispielsweise für multinationale Unternehmen eine vorausschauende Evakuierungsplanung sein kann, zeigt eine Einschätzung der global agierenden International Security Ligue. Laut dem internationalen Sicherheitsverband gibt es fünf Lektionen, aus denen Unternehmen angesichts aktueller Krisenereignisse gelernt haben.

So können grössere globale Risiken und Abhängigkeiten Unternehmen veranlassen, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Managementbereichen auszubauen. Nachdem dem Verband zufolge beispielsweise ein globaler Hersteller von einem regionalen Konflikt überrascht wurde, musste dieser sowohl seine internen Fähigkeiten als auch seine externen Sicherheitspartnerschaften aufbauen.

Dabei gilt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, wie beispielsweise:

  • Krisenmanagementplanung (global)
  • Schutz von Führungskräften und Dienstleistungen bei internationalen Reiserisiken
  • Die Art der Dienstleistungen, die Dauer der Dienstleistungen und der Kostenpunkt der Dienstleistungen
  • Die Skalierbarkeit des Unternehmensethikprogramms für andere Länder
  • Weltweite Umweltrisikobewertungen
  • Eine geopolitische Profilerstellung für den Fall, dass das Unternehmen eine Expansion in unbekannte globale Regionen in Erwägung zieht.

Eine politische Instabilität und soziale Unruhen erhöhen zudem die Bedrohungslage einer schützenswerten Einrichtung und können die Sicherheit des Personals gefährden, weswegen eine rasche Evakuierung und/oder die Einstellung der Produktion respektive der Dienstleistungen erforderlich sein kann.

Höhere Investitionen in Risikoüberwachungs- und Managementdienste dürften sich jedoch lohnen. Da seit jüngster Repressionen vermehrt Nachrichtendienste auf globaler Ebene dabei unterstützen, Risiken und Entwicklungen besser zu analysieren, ist es auch für multinationale Unternehmen trotz regionaler Spannung besser möglich, unter schwierigen Bedingungen ihre Geschäftstätigkeiten zeitweise aufrechtzuerhalten.

Unabdingbar: lokale Kenntnisse

Mangelt es schützenswerten Unternehmen an der Kritikfähigkeit und an einem ausreichenden Verständnis für Bedrohungslagen, kann dies auch zu unnötigen Evakuierungen führen.

Grundsätzlilch, so folgert die International Security Ligue, sollte jeder Standort auf die Bewältigung vorhersehbarer Krisen vorbereitet sein. Ein Unternehmen, das diesen Ansatz befürwortet, hat erkannt, dass es zwar die strategische Planung zentralisieren kann; die Reaktion auf Katastrophen jedoch lokal erfolgen muss, um zeitnah und effektiv auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Wenn die Konzerne jeweils bestrebt waren, die Krisenplanung ohne kompetente lokale Krisenbeauftragte an jedem Standort zu planen, befand sich eine Task Force oft in der unhaltbaren Lage, rechtzeitig Evakuierungmassnahmen für Einrichtungen zu entwerfen, die es zuvor nie besucht hatte. Fachkenntnisse vor Ort und eine bessere Kommunikation mit den Aussenstellen können multinationalen Unternehmen helfen, bessere Sicherheitsrichtlinien umzusetzen.

Für den Ernstfall lohne es sich, abzuwägen, wie Vermögenswerte geschützt werden können. Unternehmen sollten Vereinbarungen mit privaten Sicherheitskräften treffen können, um ihr Personal zu ergänzen, falls sie nach einer Evakuierung Hilfe bei der Sicherung und Verteidigung von Gebäuden und Vermögenswerten benötigen. Wie bei einer Datensicherung sollten Unternehmen jedoch eine Beziehung zu einem Unternehmen ausserhalb ihres unmittelbaren Einzugsgebiets oder zu einem Unternehmen mit regionaler/nationaler Reichweite aufbauen, da ein lokales Sicherheitsunternehmen mit demselben Personalausfall konfrontiert sein kann.

Belastung auf dem Bau ist reduzierbar 

Sowohl auf dem Bau als auch in der Gebäudereinigung wird viel körperlich gearbeitet. Zu einseitige Belastungen sind jedoch schädlich für Gelenke, da es in diesem Fall zu Fehlbelastungen und Muskel-Skelett-Problemen kommen kann.

Muskel-Skelett-Problemen
Bild: BG Bau

Auf dem Bau und in der Gebäudereinigung wird körperlich viel gearbeitet. Bei einseitiger Belastung kann es jedoch schnell zu Fehlbelastungen und Muskel-Skelett-Problemen kommen. Um Rückenbelastungen zu reduzieren, sollten die Arbeitgeber daher vermehrt in ergonomische Hilfsmittel investieren. Beim Heben und Tragen auf Baustellen und in der Gebäudereinigung kommt es beispielsweise häufig zu Zwangshaltungen. Ursache dafür sind beispielsweise das Arbeiten in Knien, über der Schulter oder in extremer Rumpf-Beugehaltung.

Allein in Deutschland soll es der Berufsgenossenschaft BG Bau zufolge letztes Jahr zu mehr als 900 Fällen gekommen sein, bei denen solche Erkrankungen gemeldet wurden. «Das müsste nicht sein, denn mit den richtigen Arbeitsmitteln lässt sich viel vermeiden», lässt sich Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU, in einer Mitteilung zitieren.

Die deutsche Präventionsstelle hat auf einer Informationsplattform viele Arbeitsschutzmedien und Hinweise zu verschiedenen Belastungsfaktoren zusammengefasst. Erläutert werden in einer visuell gut gestalteten Übersicht auch die verschiedenen ergonomischen Lösungen für die jeweiligen Branchen.

Quelle: BG Bau

Deutsches Bundesamt warnt vor Kaspersky

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt aktuell vor dem Einsatz von Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Es sei nicht auszuschliessen, dass sowohl Zielsysteme von Endkunden als auch das Softwareunternehmen Opfer russischer Cyberangriffe werden könnten. 

Kaspersky
Bild: depositphotos

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt in einer Mitteilung vor dem Einsatz der Antiviren-Produkte des russischen Herstellers Kaspersky. Die aktuellen Ereignisse nachrichtendienstlicher Kräfte in Russland sowie die gegenwärtigen Drohungen gegen die EU, Nato und Bundesrepublik Deutschland seien Grund zur Annahme, dass auch das Risiko erfolgreicher IT-Angriffe von russischer Seite zunehmen könnte. Antivirensoftware und die damit verbundenen Clouddienste könnten über weitreichende Systemberechtigungen unter Umständen eine dauerhafte, verschlüsselte und nicht überprüfbare Verbindung zu den Servern des Herstellers unterhalten, heisst es im offiziellen Statement des BSI. Daher berge Virenschutzsoftware ein besonderes Risiko für eine schützenswerte Infrastruktur.

BSI rät zu Umstieg auf alternative Produkte

Der Softwarehersteller mit russischen Wurzeln könnte theoretisch offensive Operationen durchführen, gegen seinen Willen gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen oder selbst Opfer einer Cyberoperation werden, ohne Kenntnis davon zu haben, als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht zu werden, heisst es weiter. Unternehmen und Behörden mit besonderen Sicherheitsrisiken oder Betreiber Kritischer Infrastrukturen seinen im besonderen Masse gefährdet, betont das BSI. Solche Unternehmen und Organisationen sollten den Austausch ihrer Antivirenprodukte planen, auch wenn der Umstieg mit vorübergehenden Komfort- und Funktionseinbussen verbunden sein könnte.

Kaspersky beschwichtigt

In einem Statement auf der Unternehmenswebseite von Kaspersky schreibt der russische Software-Hersteller, man gehe nicht davon aus, dass der Entscheid des BSI auf einer technischen Bewertung beruhe, sondern aus politischen Gründen getroffen wurde. Man werde weiterhin mit Partnern und dem BSI zusammenarbeiten, um diese von der Qualität und Integrität der Produkte zu überzeugen. Die Datenverarbeitungsinfrastruktur wurde seit 2018 in die Schweiz verlagert. Bösartige und verdächtige Dateien, die Nutzer von Kaspersky-Produkten in Deutschland erreichen, werden in zwei Rechenzentren in Zürich verarbeitet, die laut Kaspersky über «erstklassige Einrichtungen» gemäss der geltenden Branchenstandards verfügen, um ein Höchstmass der Sicherheit zu gewährleisten. Die Sicherheit und Integrität der Datendienste sowie der technischen Verfahren werde durch unabhängige Bewertungen Dritter bestätigt, heisst es in dem Statement von Kaspersky.

Quelle: BSI/Kaspersky

Ukraine setzt im Krieg auf Gesichtserkennungssoftware

Die Ukraine soll im Krieg die umstrittene Gesichtserkennungstechnologie von Clearview AI für die Identifizierung russischer Soldaten einsetzen. Die Software werde auch eingesetzt, um Tote zu identifizieren.

Clearview AI
Bild: depositphotos

Einem Bericht von Reuters zufolge schlug Clearview der Ukraine vor, seine Gesichtserkennungstechnologie einzusetzen, um Flüchtlinge mit Familienmitgliedern zusammenzuführen, Fehlinformationen zu bekämpfen und an Kontrollpunkten bestimmte Personen schneller auf ihre Identität zu überprüfen. Die Software wird inzwischen von dem ukrainischen Militär auch eingesetzt, um russische Soldaten oder tote Personen zu überprüfen. Laut dem Techportal «Engadget» habe das ukrainische Verteidigungsministerium bisher schon in Betracht gezogen, die Gesichtserkennungssoftware im Krieg einzusetzen.

Clearview AI hat schon mehrere datenschutzrechtliche Bussen am Hals. In Ländern wie Australien, Grossbritannien, Frankreich und Österreich laufen entsprechende Verfahren. Der Einsatz der Technologie ist bislang im Bereich der Videoüberwachung umstritten.

Clearviews Datenbank soll mehr als zehn Millliarden von Bildern beinhalten, die ungefragt von vielen Menschen im Web zusammengetragen wurden. Darüber hinaus soll das Erkennungstool auch über zwei Milliarden Fotos des russischen Social-Media-Dienstes VKontakte verfügen.

Quelle: Reuters

Neue Ausrichtung für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD)

Die Schweiz soll in Zukunft besser auf Krisen im Gesundheitsbereich vorbereitet werden. Der Schlussbericht 2021 für den Koordinierten Santiätsdienst (KSD) enhält sechs konkrete Reformvorschläge, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen.

Sanitätsdienst
Bild: depositphotos

Die Arbeiten im Gesundheitsbereich waren in den vergangenen Jahren durch die Pandemie geprägt. Vor diesem Hintergrund ist unter der Führung des Delegierten für den Sicherheitsverbund Schweiz (SVS) seit 2020 ein Projekt zur Reformierung des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD) durchgeführt worden. Ende 2021 wurde nun der Schlussbericht der Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vorgelegt. Dieser beinhaltet sechs Reformvorschläge, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden sollen.

Analyse der Aktivitäten des KSD in besonderen Lagen

So soll in Zukunft unterschieden werden zwischen Aufgaben in der normalen Lage (Krisenvorbereitung) und Aufgaben in besonderen oder ausserordentlichen Lagen. Eine Doppelfunktion als Beauftragter des Bundesrates für den KSD und als Oberfeldarzt der Armee wird es nicht mehr geben. Die Partner des KSD sollen zudem in Zukunft im Rahmen eines Begleitgremiums einbezogen werden. Darüber hinaus prüft das VBS, ob ein sanitätsdienstliches Koordinationsgremium (Sanko) beibehalten werden soll. Im Krisenfall soll stattdessen eine Spartenorganisation des Bundesstabs Bevölkerungsschutz (BSTB) für das Gesundheitswesen einbezogen werden, um seine Aufgaben in die Einsatzorganisation Nationale Alarmzentrale (NAZ) zu integrieren. Der KSD soll jedoch auch in Zukunft vom Bund finanziert werden, wobei die rechtlichen Grundlagen für den Sanitätsdienst gemäss den Vorschlägen angepasst werden sollen.

Viola Amherd hat die Vorschläge laut der Mitteilung des VBS gutgeheissen. Wichtig sei vor allem, dass der KSD künftig auf nationaler Ebene eine unterstützende und koordinierende Rolle einnehme. Das Organ werde daher nicht mehr in der Gruppe Verteidigung angegliedert sein, sondern neu ins Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) integriert werden.

Quelle: VBS

Luftverschmutzung kann Psyche belasten

Laut einer Studie können Menschen bei hoher Luftverschmutzung wie Feinstaub und Schwefeloxid einem höheren Risiko für psychische Störungen ausgesetzt sein. Die möglichen Faktoren verglichen schottische Wissenschaftler mit dem Wohnumfeld der Menschen. 

Luftverschmutzung
Bild: depositphotos

Menschen in Regionen mit hoher Luftverschmutzung haben ein höheres Risiko für psychische Störungen, wie Forscher der University of St Andrews aus Schottland zeigen. Mary Abed Al Ahad und ihr Team haben Daten der «UK household Longitudinal Study» ausgewertet, die das Wohlbefinden mit der Zwölf-Punkte-Skala GHQ12 misst. Das verglichen die Experten dann mit dem Wohnumfeld der Menschen. Dieses wiederum klassifizierten sie nach vier Kriterien: Belastungen mit Schwefeldioxid, Stickoxiden und zwei unterschiedlichen Korngrössen an Feinstaub, den Industrie, Verkehr, Kraftwerke und Heizungsanlagen verursachen.

Daten von über 60’000 Probanden

Die GHQ12-Skala umfasst zwölf Fragen zu den Erfahrungen einer Person mit zwölf Symptomen im Zusammenhang mit dem psychischen Wohlbefinden. Sie beziehen sich auf Konzentrationsfähigkeit, Schlafgewohnheiten, Selbstwertgefühl, Entscheidungsfähigkeit, Stressbelastung, Problemlösungsfähigkeit, normale Aktivitäten geniessen, in der Lage sein, sich Problemen zu stellen, sich unglücklich und deprimiert fühlen, Vertrauen verlieren; sich selbst als wertlos zu betrachten; und sich einigermassen glücklich fühlen. Die Forscher haben Daten von 60’146 Personen (älter als 16 Jahre) und 349’748 Antworten erfasst.

Der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und schlechtem psychischem Wohlbefinden lässt sich durch vier Faktoren erklären. Die erste liegt in den biologischen Mechanismen von Luftschadstoffen auf das menschliche Zentralnervensystem und neurologischen Verhaltensprozessen. Feinstaub ist in der Lage, oxidativen Stress auszulösen und entzündliche Zytokine zu bilden, die die Blut-Hirn-Schranke infiltrieren und Gehirnschäden hervorrufen.

Die zweite Erklärung liegt in der ästhetischen und geruchsintensiven Belästigung durch Luftverschmutzung, die zu Vermeidungsverhalten und Hemmung psychologisch unterstützender Outdoor-Aktivitäten und Sport führt. Dies wiederum bewirkt vermindertes Glücksgefühl und Lebenszufriedenheit sowie erhöhten Stress, Angst, Einsamkeit und letztlich ein schlechtes psychisches Wohlbefinden.

Angst um die eigene Gesundheit

Die dritte Erklärung bezieht sich auf Erfahrungsängste und besorgniserregende Gefühle über die körperliche Gesundheit und die Zukunft. Menschen, die in stark verschmutzten Gebieten leben, können Stress und Angst vor körperlichen Erkrankungen verspüren, was sich in einem schlechteren psychischen Wohlbefinden widerspiegelt. Die letzte Erklärung manifestiert sich in der indirekten Wirkung der Luftverschmutzung auf das psychische Wohlbefinden.

Quelle: Pressetext.com

 

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