Nachhaltige Verarbeitung von Elektroschrott dank Coworking

Ein indisch-schweizerisches Forschungsteam unter Leitung von Empa-Forschenden entwickelt ein ökologisches und solidarisches Geschäftsmodell, bei welchem Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer ohne Investitionskapital in die Wertschöpfungskette integriert werden sollen.

Geschäftsmodell
Demontage von Keyboards. In Indien werden mehr als 90 % des Elektroschrotts von Kleinstgewerblern verarbeitet. Bild: Ecowork

In Indien werden über 90 Prozent des Elektroschrotts im informellen Sektor verarbeitet. Diese Tätigkeit bietet vielen Familien ein Einkommen, belastet jedoch oft die Umwelt und die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Anpassung und Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften ist aufgrund der erforderlichen Investitionen und des administrativen Aufwands schwierig.

Hier setzt das Projekt Ecowork an, das vom Schweizerischen Nationalfonds und Innosuisse über das Bridge-Programm finanziert wurde: Um Kleinunternehmen im informellen Sektor zu unterstützen, wurde ein neuartiges Geschäftsmodell basierend auf dem Coworking-Konzept entwickelt. Initiiert hat diesen Ansatz ein indisch-schweizerisches Team, zu dem die Umweltwissenschaftlerin Dea Wehrli gehört, die bei der Empa tätig ist und das Projekt mitleitet. Sie ist auf Recycling von Elektroschrott spezialisiert und hat vor ihrer Tätigkeit bei Ecowork auf diesem Gebiet in Indien gearbeitet.

«Der Ecowork Space soll ein Art Inkubator-Hub werden und die Unternehmer in die Wertschöpfungskette integrieren. Dabei können wir auf wertvolles Wissen und langjährige Erfahrung der Empa im Elektroschrottrecycling zurückgreifen.»

Werkzeuge und Schutzausrüstung

Ecowork richtet sich an Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer ohne Investitionskapital oder Erfahrung in der Führung eines Unternehmens. Es wird derzeit in Delhi aufgebaut und getestet und soll im ersten Jahr rund 40 Interessierten einen Arbeitsplatz bieten. Auch während der Zusammenarbeit mit Ecowork bleiben die Teilnehmenden selbständig.

«Wir bieten ihnen ein Geschäftsmodell mit mehreren Elementen an: Sie können einen sicheren und legalen Arbeitsplatz mieten, und sie erhalten Zugang zu Werkzeugen und Schutzausrüstung. Zudem wollen wir sie in der Anwendung effizienterer Arbeitsabläufe und bei administrativen Schritten unterstützen und ihnen Ausbildungsmöglichkeiten bieten», erklärt Wehrli. So sollen die Teilnehmenden ihren Markt vergrössern und mehr Einkommen erzielen können.

Dank Apps mehr Wirtschaftlichkeit

Zum Angebot des Geschäftsmodells von Ecowork gehören auch digitale Lösungen. Die Mikrounternehmen können sich mit Hilfe von Apps vernetzen. Dea Wehrli erklärt, wie das geht: «Wenn eine Arbeiterin beim Zerlegen eines Laptops nur eine kleine Menge eines bestimmten Materials gewinnt, kann sie dieses dank der App mit dem gewonnen Material eines anderen Mikrounternehmens in der Nähe kombinieren und eine grössere Menge zum Verkauf anbieten. Die Käufer sind eher an grösseren Mengen interessiert und zahlen dafür auch höhere Preise», erklärt Dea Wehrli.

Die Wissenschaftlerin ist gespannt: «Elektroschrott ist eine globale Herausforderung. Die Schweizer Forschung verfügt in diesem Bereich über Kompetenzen. Ich sehe es in unserer Verantwortung, dieses Wissen und die Möglichkeiten, die wir haben, zu nutzen, um zur Verbesserung der ökologischen und sozialen Situation im Recyclingsektor beizutragen. Umso mehr, weil unsere Lösung – falls sie sich bewährt – in viele weitere Länder transferiert werden könnte.»

Quelle: Empa

Networking an der Swissbau

Die Swissbau 2022 findet dieses Jahr vom 3. bis 5. Mai statt. Die Vorzeichen stehen jedoch gut. Laut den Organisatoren konnte bei den Ausstellern trotz grosser Enttäuschung auch aus allen Bereichen viel Rückhalt in Erfahrung gebracht werden.

Swissbau
©MCH Basel

Aufgrund der momentanen Covid19-Situation waren laut MCH Basel die Voraussetzungen für eine behördliche Bewilligung zur Durchführung der Swissbau im Januar 2022 nicht gegeben. Deshalb wurde im Dezember letzten Jahres entschieden, die Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft zu verschieben: Der Anlass findet neu vom Dienstag, 3. Mai bis Freitag, 6. Mai 2022, in Basel statt.

Deutlicher Rückhalt der Aussteller

Die Aussteller stünden jedoch hinter dem Entscheid: Bei ersten Gesprächen mit führenden Ausstellern aus allen Bereichen konnte trotz der grossen Enttäuschung auch ein deutlicher Rückhalt für eine Verschiebung in das kommende Frühjahr erfahren werden, wie die Organisatoren betonen.

Leichte Programmänderungen möglich

Der Sicherheitsfachkongress, organisiert von der Save AG, hätte parallel zur Swissbau durchgeführt werden sollen. Er wird ebenfalls verschoben und neu an den Swissbau-Daten im Mai 2022 stattfinden. Aufgrund der Verschiebung könne es allenfalls zu leichten Programmänderungen kommen, so die Save AG.

Zum Programm der Swissbau 2022
Zum Programm des Sicherheits-Kongresses

Bei den Modulen des Kongresses vom 3. bis 6. Mai 2022 wird von Risikomanagement über Arbeitssicherheit, Brandschutz, Unternehmenssicherheit bis hin zu Gebäudesicherheit eine breite Palette von aktuellen Problem- und Lösungskreisen behandelt. Der SES, die SGAS, Swiss Safety Center und der VKF anerkennen den Sicherheits-Kongress als Weiterbildung.

Quellen: MCH Basel/Save AG

Wieder mehr Unfällle

Bei der Suva wurden im letzten Jahr rund 450'000 Unfällle und Berufskrankheiten gemeldet. Bei den Berufsunfällen ist die Zunahme gegenüber dem ersten Coronajahr grösser als bei Freizeitunfällen. Mitunter ein Grund dafür ist die Eindämmung sportlicher Aktivitäten in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021.

Suva
©depositphotos

Die Unfälle und Berufskrankheiten nahmen laut einer Mitteilung der Suva in der Berufsunfallversicherung um 6,1 Prozent zu. Insgesamt wurden der Unfallversicherung 450’000 Fälle im 2021 gemeldet, was einer Zunahme von 4,2 Prozent entspricht. Deutlich zugenommen mit einem Anstieg von 13,2 Prozent haben die Unfälle von den als arbeitslos gemeldeten Personen. Letztere Zunahme ist jedoch an den Anstieg der Arbeitslosenzahlen vom letzten Jahr gekoppelt.

Bei den Berufsunfällen zeige sich, dass im Jahr 2021 wieder mehr Menschen arbeitstätig waren. Diese Auffälligkeit widerspiegelt sich in einem Anstieg von 6,1 Prozent der Unfallzahlen gegenüber dem Coronajahr 2020, während es im Jahr 2019 – vor der Pandemie – zu rund 4 Prozent weniger Arbeitsausfällen gekommen sei.

Zunahme der Freizeitunfälle

Bei den Freizeitunfällen kam es beispielsweise zu 2,4 Prozent mehr Skiunfällen, weil die Skigebiete wegen des Lockdowns im 2020 geschlossen waren.

Beim Fussball kam es saisonalitätsbedingt zu deutlich weniger Unfällen. So resultierte über das ganze Jahr 2021 hinweg eine Zunahme von 17,9 Prozent an Fusballunfällen, während die übrigen Ballsportarten nur lediglich von einer Zunahme von 2 Prozent betroffen waren.

Die Velounfälle haben gegenüber dem Vorjahr ebenfalls abgenommen, während es im ersten Lockdown im Frühjahr und Sommer 2020 zu einem eigentlichen «Velo-Boom» gekommen sei, der sich aber in markant höheren Unfallzahlen niederschlug. Da 2021 weniger Velo gefahren wurde, gingen die Unfallzahlen um 10,6 Prozent gegenüber Vorjahr zurück.

Mehr Informationen zu der Suva-Unfallstatistik 

Quelle: Suva

Vermehrt Malware-Angriffe über Excel-Dateien

Sogenannte Excel-Add-Ins erweitern optinale Befehle und Features für Microsoft Excel. Security-Forscher von HP beobachten jedoch einen besonderen Trend einer Zunahme von Cyber-Angriffen über Excel-Erweiterungsdateien.

Excel
©depositphotos

Das HP-Security-Team identifizierte eine Vielzahl von Cyber-Angriffen, bei denen Excel-Add-in-Dateien zur Verwendung von Malware missbraucht wurden. Die Zahl der Angreifer, die Systeme mit bösartigen Excel-Add-in-Dateien befallen, habe sich im Vergleich zum letzten Quartal versechsfacht.

Die Cyber-Kriminellen können sich über schädliche Excel-Erweiterungen beispielsweise Zugang zu Unternehmen und Einzelpersonen verschaffen und ihre Angriffstaktik mit Ransomware-Attacken fortsetzen.

Laut HP Wolf Security sei die Technik über Excel-Add-Ins besonders gefährlich, da sich die Malware nur mit einem Klick ausführen lässt. Ausmachen konnten die Sicherheitsforscher auch diverse Malware-Baukästen, die es auch unerfahrenen Angreifern erleichtern, solche Angriffe auszuführen.

Weitere Ergebnisse der Security-Studie von HP:

  • 13 Prozent der isolierten E-Mail-Malware hatte mindestens einen Gateway-Scanner umgangen.
  • Bei den Versuchen, Unternehmen zu infizieren, wurden 136 verschiedene Datei-erweiterungen verwendet.
  • 77 Prozent der entdeckten Malware wurde per E-Mail verbreitet, 13 Prozent per Internet-Downloads.
  • Die häufigsten Anhänge, die zur Verbreitung von Malware verwendet wurden, waren Dokumente (29 Prozent), Archive (28 Prozent), ausführbare Programmdateien (21 Prozent) und Tabellen (20 Prozent).
  •   Die häufigsten Phishing-Köder bezogen sich auf das neue Jahr oder geschäftliche Transaktionen mit Schlagwörtern wie «Bestellung», «2021/2022», «Bezahlung», «Kauf», «Anfrage» und «Rechnung».

Quelle: HP Wolf Security

Interschutz macht sich bereit für ein Comeback

Nachdem die Weltleitmesse Interschutz aufgrund der Pandemie-Lage seit März 2020 zweimal verschoben wurde, stehen die Zeichen nun auf Grün, dass die Messe für Feuerwehr, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz vom 20. bis 25. Juni 2022 auf dem hannoverschen Messegelände wieder durchstarten kann.

 

Interschutz
©Deutsche Messe AG

Schon zweimal musste die hannoversche Interschutz pandemiebedingt verschoben werden. Ursprünglich auf März 2020 geplant, war die Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz zunächst auf Juni 2021 verlegt worden. Im Dezember tagte der Messebeirat zuletzt über den Termin, an dem bis heute festgehalten wird: vom 20. bis 25. Juni 2022. Die Vorbereitungen sollen laut einer aktuellen Mitteilung aus Hannover auf Hochtouren laufen. Man sei sich sicher, dass die kommende Ausgabe an den Erfolg der letzten Veranstaltung von 2015 anknüpfen werde, lässt sich Bernd Heinold, Projektleiter der Interschutz AG der Deutschen Messe AG zitieren.

Das Leitthema der Interschutz bildet dieses Jahr die Digitalisierung und Vernetzung unterschiedlicher Akteure. Zunehmende Grossschadensereignisse, hervorgerufen durch Naturkatastrophen und den Klimawandel, hätten deutlich gemacht, dass dem Thema eine besondere Bedeutung beizumessen sei.

Präsentiert werden unter anderem Einsatzszenarien rund um Drohnen bei Rettungseinsätzen und Beispiele zum nahtlosen Datenaustausch über vernetzte Systeme. Auch Warn-Apps auf mobilen Endgeräten, beispielsweise bei Ausfall von Notrufnummern, stünden auf der Agenda. Die Digitalisierung umfasse im Rettungswesen auch das intelligente Routing, das dynamische Verkehrslagen wie die automatische Grünschaltung im Ampelverkehr berücksichtigen sollte.

Weitere Themenschwerpunkte der Interschutz umfassen diverse Programme im Rettungswesen, Bevölkerungsschutz, in der Kommunikations- und Leitstellentechnik sowie Themen rund um Schutzausrüstung.

Zum ganzen Programm der Interschutz AG

Quelle: Deutsch Messe AG

Prävention: Überarbeitete Suva-Informationsmittel

Mit dem Inkrafttreten der neuen Bauarbeitenverordnung per 1. Januar 2022 ändern auch einige Hilfsmittel der Suva. Das Informationsangebot zahlreicher Factsheets, Präventionsprogramme und Informationsmappen, die in den letzten zwölf Monaten aufgeschalten wurde, wurde aktualisiert und steht bei der Suva in den den neusten Versionen zum Download bereit.

Bauarbeitenverordnung

Per 1. Januar 2022 trat die neue Bauarbeitenverordnung in Kraft. Bei der Suva haben in diesem Zusammenhang auch einige Präventionsprogramme, Factsheets und Informationsmappen geändert. Von Anpassungen betroffen sind beispielsweise diverse Informationsdokumente für Maler und Gipser, den Hochbau und Holzbau sowie Faktenblätter zu Sicherheitsanforderungen an Auffangnetzen, Zwischenböden und Seitenschutz oder auch zum Umgang mit tragbaren Leitern.

Da die neue Bauarbeitenverordnung weitreichende Änderungen auf das Informationsangebot der Suva hat, hat die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt eine Liste aller Publikationen zusammengestellt, die seit dem 1. Januar 2022 in der aktualisierten Fassung vorliegen. Einige der Informationsmittel sind nur leicht von einer Überarbeitung betroffen und werden im Verlaufe des Jahres noch überarbeitet. Enthalten in dem Excel-Dokument sind alle Checklisten und Präventionsprogramme, die in den letzten zwölf Monaten neu aufgeschaltet, überarbeitet oder aufgehoben wurden.

Quelle: Suva

Fortschritte in der sicheren Kommunikation

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) konnten im Jahr 2021 für die sicheren Kommunikationssysteme bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Eine grosse Herausforderung besteht in der Erneuerung des Funknetz Polycom.

Polycom
Polycom-Funkgeräte ©Kanton Uri/Amt für Kantonspolizei

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) wurden im letzten Jahr die drei wichtigsten Vorhaben des Bundesamts überprüft und neu priorisiert. Genannt werden das sichere Datenverbundsystem SDVS, das Projekt «Polycom bis 2030» (WEP 2030) sowie das breitbandige Sicherheitskommunikationssystem (MSK).

Zusammenarbeit mit Funknetz Polycom verbessert

Beim sicheren Datenverbundsystem (SVDS) geht es um die sichere Kommunikationsinfrastruktur der Behörden des Bundes und der Kantone sowie der Betreiberinnen kritischer Infrastrukturen. Dieses wurde neu strukturiert. In erster Linie werden nun die Nutzerstandorte erschlossen. Dabei geht es um die Konzeption, Realisierung des neuen Netztes bis zur IP-Vernetzung auf Layer-3-Ebene.

Beim Funknetz Polycom bestünden nach wie vor grosse Herausforderungen für das BABS und die Lieferanten. Die ersten Sendestandorte konnten im Oktober 2021 ihren Pilotbetrieb aufnehmen. Letzterer spiele eine wichtige Rolle für die Identifizierung und Eliminierung von Fehlern im realen Einsatzbereich, wie das BABS schreibt. Ab dem 2. Quartal 2022 soll die Installation der neuen Komponenten schweizweit gestartet und plangemäss bis 2024 abgeschlossen werden.

Weiter gab es Ende 2021 eine Anfrage an Anbieter von sicheren Telekommunikationssystemen, um sich bei der Notfallorganisation über die Möglichkeiten eines schweizweiten, hochverfügbaren Mobilfunknetztes auszutauschen.

Mehr über den Stand der «Sicherheitskommunikationssysteme für den Bevölkerungsschutz» findet sich im Newsletter des BABS.

Quelle: BABS

 

Bevölkerungsschutz: Fortschritte in der sicheren Kommunikation

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) konnten im Jahr 2021 für die sicheren Kommunikationssysteme bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Eine grosse Herausforderung besteht in der Erneuerung des Funknetz Polycom.

Bevölkerungsschutz
Polycom-Funkgeräte ©Kanton Uri/Amt für Kantonspolizei

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) wurden im letzten Jahr die drei wichtigsten Vorhaben des Bundesamts überprüft und neu priorisiert. Genannt werden das sichere Datenverbundsystem SDVS, das Projekt «Polycom bis 2030» (WEP 2030) sowie das breitbandige Sicherheitskommunikationssystem (MSK).

Zusammenarbeit mit Funknetz Polycom verbessert

Beim sicheren Datenverbundsystem (SVDS) geht es um die sichere Kommunikationsinfrastruktur der Behörden des Bundes und der Kantone sowie der Betreiberinnen kritischer Infrastrukturen. Dieses wurde neu strukturiert. In erster Linie werden nun die Nutzerstandorte erschlossen. Dabei geht es um die Konzeption, Realisierung des neuen Netztes bis zur IP-Vernetzung auf Layer-3-Ebene.

Beim Funknetz Polycom bestünden nach wie vor grosse Herausforderungen für das BABS und die Lieferanten. Die ersten Sendestandorte konnten im Oktober 2021 ihren Pilotbetrieb aufnehmen. Letzterer spiele eine wichtige Rolle für die Identifizierung und Eliminierung von Fehlern im realen Einsatzbereich, wie das BABS schreibt. Ab dem 2. Quartal 2022 soll die Installation der neuen Komponenten schweizweit gestartet und plangemäss bis 2024 abgeschlossen werden.

Weiter gab es Ende 2021 eine Anfrage an Anbieter von sicheren Telekommunikationssystemen, um sich bei der Notfallorganisation über die Möglichkeiten eines schweizweiten, hochverfügbaren Mobilfunknetztes auszutauschen.

Mehr über den Stand der «Sicherheitskommunikationssysteme für den Bevölkerungsschutz» findet sich im Newsletter des BABS.

Quelle: BABS

Künstliche Intelligenz: Netzhaut-Scan verrät Herzinfarkt-Risiko

Veränderungen an den feinen Äderchen in der Netzhaut des Auges sind Indizien für drohende Gefässerkrankungen wie Herzinfarkte. Forscher der University of Leeds haben eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software für die Auswertung der Bilder von der Netzhaut entwickelt, die diese Risiken nach einem Lernprogramm zuverlässig voraussagt

Netzhaut
© Depositphotos

Laut Forschungsleiter Alex Franghi und Team liegt die Prognosegenauigkeit bei 70 bis 80 Prozent. «Diese Technik eröffnet die Möglichkeit, das Screening von Herzerkrankungen zu revolutionieren», sagt Franghi. Netzhaut-Scans seien vergleichsweise günstig und würden routinemässig in vielen Optikerpraxen gemacht. Als Ergebnis des automatisierten Screenings würden Patienten, die ein hohes Risiko haben, krank zu werden, dann an Kardiologen überwiesen, die einen Infarkt möglicherweise noch abwenden könnten.

Während des Lernprozesses analysierte das KI-System die Netzhaut- und Herz-Sans von über 5000 Personen. Es identifizierte Parallelen zwischen Veränderungen in der Netzhaut und am Herzen des Patienten. Als das System seine Lektion gelernt hatte, konnte es die Grösse und Pumpeffizienz des linken Ventrikels, einer der vier Kammern des Herzens, allein aus Netzhaut-Scans abschätzen.

Ein vergrösserter Ventrikel ist mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden. Mit Infos über die geschätzte Grösse des linken Ventrikels und seine Pumpeffizienz in Kombination mit grundlegenden demografischen Daten über den Patienten, sein Alter und Geschlecht kann das KI-System eine Vorhersage über ein Herzinfarktrisiko in den folgenden zwölf Monaten machen.

Alternativen sind oft teuer

Derzeit können Details über die Grösse und Pumpeffizienz des linken Ventrikels eines Patienten nur durch Echokardiografie oder Magnetresonanztomografie bestimmt werden. Diese diagnostischen Tests sind teuer, sodass sie für vor beugende Reihenuntersuchungen ungeeignet sind. Zudem ist die erforderliche Technik oft nur in Krankenhäusern verfügbar, die für Menschen in Ländern mit weniger gut ausgestatteten Gesundheitssystemen schlecht erreichbar sind. Den Experten nach ist das neue KI-System ein ausgezeichnetes Werkzeug, um die komplexen Muster der Netzhaut zu entwirren und sie für Infarktprognosen nutzbar zu machen.

Quelle: Presstetext.com

 

Neue Publikation von Bauen Digital Schweiz

Bauen Digital Schweiz (Building Smart Switzerland) hat eine neue Publikation veröffentlich. Das «BIM-Abwicklungsmodell» veranschaulicht das Informationsmanagement und deren Komplexität innerhalb des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. 

BIM-Abwicklungsmodell

Bauen Digital Schweiz (Building Smart Switzerland) hat eine eine neue Publikation herausgegeben. Das «BIM-Abwicklungsmodell» zeigt auf, wie das gesamte Informationsmanagement während der Prozesse beim digitalen Planen, Bauen und Betreiben innerhalb des ganzen Lebenszyklus geregelt ist und richtet sich an alle Parteien eines Bauvorhabens und setzt auf verständliche Begriffe.

Das «BIM-Abwicklungsmodell» erklärt einerseits die Zusammenhänge wichtiger Steuerungselemente in einem BIM-Projekt, anderseits erläutert es, wie ein BIM-Projekt formal abgewickelt werden kann.

Die Grundlage des Dokuments bildet die Normenreihe SN EN ISO 19650, welche das Informationsmanagement mit BIM spezifiziert. Das ausführliche Dokument entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA) und der Schweizer Begleitkommission CEN/TC BK 442 AG3 TG2/3.

Das gemeinsames Verständnis für die kollaborative Zusammenarbeit in BIM-Projekten ist komplex: So soll der Leitfaden vor allem den am Bau Beteiligten helfen, die Abhängigkeit der einzelnen notwendigen Steuerungsinstrumente untereinander zu verstehen und richtig zuzuordnen.

Die Publikation kann bei bauen-digital.ch kostenlos heruntergeladen werden.

Mehr Rückrufe und Warnungen in der Lebensmittelsicherheit

Im Jahr 2020 hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) insgesamt 31 öffentliche Warnungen und 62 Rückrufe aufgeschaltet. Über die letzten Jahre lasse sich sowohl bei den Rückrufen als auch bei den öffentlichen Warnungen ein steigender Trend feststellen.

Rückrufe
Bild: Pixabay

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BLV) hat im Jahr 2020 insgesamt 31 öffentliche Warnungen und 62 Rückrufe aufgeschaltet. Von den öffentlichen Warnungen waren 28 Lebensmittel und 3 Gebrauchsgegenstände betroffen. Die Rückrufe betrafen 49 Lebensmittel und 13 Gebrauchsgegenstände.

Die häufigsten Gründe für öffentliche Warnungen waren Pestizidrückstände, pathogene Mikroorganismen und Allergene. Bei den Rückrufen waren die häufigsten drei Gründe Pestizidrückstände, Fremdkörper und Mykotoxine. Neu sind in diesem Jahr Pestizidrückstände der
häufigste Grund sowohl für die öffentlichen Warnungen wie auch für die Rückrufe.

Leichter Anstieg bei Warnungen und Rückrufen

Für die schnelle Weitergabe der Informationen zur Lebensmittelsicherheit zwischen der Europäischen Union und der Schweiz gelangt das Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) zur Anwendung. Es wurde entwickelt, um die zuständigen Behörden Europas unverzüglich über gesundheitsgefährdende Produkte zu informieren.

Die Pestizidrückstände in den Lebensmitteln sind auf Ethylenoxid-Rückstände in Sesamprodukten aus Indien zurückzuführen. Der Trend über die letzten Jahre ist leicht steigend sowohl bei den öffentlichen Warnungen, als auch bei den Rückrufen. In der Europäischen Union wurden im Jahr 2020 insgesamt 3766 RASFF-Meldungen herausgegeben. Die Schweiz war von 241 dieser Meldungen betroffen und hat davon 62 selber ausgelöst.

Zum ausführlichen Jahresbericht des BLV 

Am Mittwoch heulen die Sirenen

In der Schweiz werden einmal wieder landesweit am Mittwoch 5000 Sirenen für den Allgemeinen Alarm und 2200 mobile Sirenen getestet. Wie in den letzten Jahren werden auch die Alertswiss-Kanäle überprüft. Die Zahl der Alertswiss-Nutzerinnen und -Nutzer beträgt mittlerweile 1,2 Millionen.

Sirenen
Bild: Tony Baggett, Fotolia

Am Mittwoch, 2. Februar 2022, findet in der Schweiz landesweit der jährliche Sirenentest statt. Getestet werden 5000 stationäre und 2200 mobile Sirenen. Auch die Alarmierungsmöglichkeiten der Alertswiss-App werden mittels Versenden von Benachrichtigungen überprüft.

Getestet wird am 13:30 Uhr nachmittags. Ab dann heulen die Sirenen während einer Minute regelmässig und geben einen jeweils auf- und absteigenden Heulton von sich. Dabei handelt es sich um den sogenannten Allgemeinen Alarm. In den Gebieten nahe der Stauanlagen erklingt zudem zwischen 14:15 und 15 Uhr ein Wasseralarm. Laut Mitteilung des Bundes besteht dieses Signal aus zwölf tiefen Dauertönen von jeweils 20 Sekunden in Abständen von 10 Sekunden.

Darüber hinaus wird auch die mobile Anwendung Alertswiss durch Benachrichtigungen getestet, welche mittlerweile 1,2 Millionen Nutzerinnnen und Nutzer auf ihrem Handy installiert haben. Mit Alertswiss sei es möglich, der Bevölkerung auch bei kleinräumigen Ereignissen wie bei einem drohenden Murgang oder verschmutztem Trinkwasser eine Meldung zu Verhaltensempfehlungen zuzustellen.

Was gilt bei einem echten Sirenenalarm?

Bei einem Allgemeinen Alarm ausserhalb eines angekündigten Sirenentests sei die Bevölkerung aufgefordert, Radio zu hören oder sich über die Alertswiss-Kanäle zu informieren, den Anweisungen der Behörden zu folgen und die Nachbarn zu informieren, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) schreibt. Bei einem Wasseralarm sollte die Bevölkerung das gefährdete Gebiet umgehend verlassen.

Nützliche Links:

 

Quelle: BABS

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