Alle Infos zum Covid-Zertifikat

Der Bundesrat wird Mitte Juni entscheiden, wo und wann das Covid-Zertifikat zum Einsatz gelangt. Das Covid-Zertifikat wird auf Anfrage in Papierform oder als PDF-Dokument mit einem QR-Code zur Verfügung gestellt.

 Covid-Zertifikat
Screenshot Apple Store

Das Covid-Zertifikat ist laut dem Bund eine Möglichkeit, eine Covid-19-Impfung, eine durchgemachte Erkrankung oder ein negatives Testergebnis zu dokumentieren. Das Zertifikat enthält neben Name, Vorname, Geburtsdatum und einer Zertifikatsnummer auch die Angaben zur Covid-19-Impfung, zur Genesung oder zum negativen PCR-Test- bzw. Antigen-Schnelltest-Resultat.

Das Herzstück des Covid-Zertifikats ist der QR-Code. Er macht das Zertifikat dank einer elektronischen Signatur der Schweizerischen Eidgenossenschaft fälschungssicher und garantiert laut dem Eidgenössische Finanzdepartement die Echtheit des Covid-Zertifikats.

Der Bundesrat wird Mitte Juni entscheiden, wo das Zertifikat zum Einsatz kommt. Wie Sie zu Ihrem Covid-Zertifikat kommen, hängt davon ab, ob Sie eine Covid-19-Impfung, eine durchgemachte Erkrankung oder ein negatives Testergebnis dokumentieren wollen.

Inzwischen hat der Bundesrat seine Infoseite aktualisiert. Eine iOS-Anwendung ist steht nun zum Download bereit, eine Android-Version wird zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen.

Quelle: Eidgenössische Finanzdepartement

Social Pass: Begrenzung der Abfragemöglichkeiten gefordert

Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (Edoeb) kritisiert den mangelnden Datenschutz der Contact Tracing App der Gastrobetriebe. Die Abfragemöglichkeiten kantonaler Gesundheitsbehörden der erfassten Daten sollen auf ein Mindestmass beschränkt werden.

Social Pass
©Pixabay

Die Contact Tracing App «Social Pass» wird von Gastrobetrieben in der Schweiz zur Erfassung der Kontaktdaten verwendet. Die Anwendung besteht aus den drei Systemkomponenten «Social Pass», «Social Scan» und einer zentralen Datenbank. Bei einem Restaurantbesuch scannen Gäste damit den QR-Code des Gastbetriebs. Die Kontaktdaten werden anschliessend automatisch an eine zentrale Datenbank geschickt und dort gespeichert.

Nebst der Feststellung organisatorischer und technischer Mängel zeigte die Sachverhaltsklärung des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (Edoeb) nun namentlich auf, dass die Betreiber den Gesundheitsbehörden in den Kantonen Waadt und Wallis einen direkten Zugriff auf die zentrale Datenbank einräumten und für nahezu beliebige personenbezogene Abfragen zur Verfügung stellten. Letzteres verstosse mangels rechtlicher und technischer Eingrenzung der Abfragemöglichkeiten gegen das Verhältnismässigkeitsprinzip, so der Edoeb.

Die Betreiber wehrten sich im April gegen eine Anpassung der Abfragemöglichkeiten durch die Behörden. Den Betreibern wurde am 28. Mai 2021 nun eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um zu dem Bericht und Empfehlungen des Edoeb Stellung zu nehmen und mit Blick auf deren Publikation auf allfällige Persönlichkeits- oder Informationsschutzinteressen hinzuweisen.

Quelle: Edoeb

Strombedarf Schweiz: Importabhängigkeit führt zu wesentlichen Risiken

In der Schweiz besteht nach wie vor Handlungsbedarf bei der Stromversorgung im Winter. Dennoch gehört die Schweiz zu den Ländern mit der höchsten Stromversorgungsqualität in Europa. Das folgert die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom in Ihrer Jahresmedienkonferenz.

Stromversorgung
© Pixabay

Wie ein Bericht der Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) zeigt, führt die hohe Importabhängigkeit der Schweiz beim Strombedarf zu wesentlichen Risiken während langer Zeit, zumal die Exportfähigkeit der Nachbarländer durch die Reduktion bzw. den Ausstieg aus Kern- und Kohleenergie verringert wird. Gleichzeitig steige die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen im Ausland, sei dies von EU-Gremien oder von Regulatoren.

Angesichts der enormen Bedeutung einer sicheren Stromversorgung bedeute es ein beträchtliches Risiko, das System über Jahre am Limit zu betreiben. Aufgrund dieser Überlegungen empfiehlt die Elcom, dass in der Schweiz mindestens so viel Winterproduktion bereitgestellt wird, dass im Winterhalbjahr nicht mehr als 10 TWh importiert werden müssen.

Sehr gute Versorgungsqualität in der Schweiz

Die Schweiz gehöre aber dennoch zur Gruppe der Länder mit der höchsten Versorgungsqualität in Europa. Die Elcom berechnete wie in den Vorjahren die Stromversorgungsqualität basierend auf den Unterbrechungsmeldungen von mehr als drei Minuten der 94 grössten Netzbetreiber in der Schweiz. Diese repräsentieren 88 Prozent der Energieausspeisung in der Schweiz.

Die Zahlen zeigen jedoch, dass sich die Unterdeckungen überproportional im Vergleich mit Überdeckungen entwickeln. Überdeckungen müssen von den Netzbetreibern zu Gunsten der Endkonsumenten verzinst werden, wohingegen für Unterdeckungen Zinsen verrechnet werden dürfen.  Auch könnten Netzbetreiber bewusst Unterdeckungen bilden, um aufgrund der derzeitigen günstigen Finanzierungsmöglichkeiten Zinsgewinne abzuschöpfen. Die Elcom werde ihre Aktivitäten zur Reduktion der Unterdeckungen im laufenden Jahr verstärken.

Alle Dokumente sind auf der Webseite der ElCom (www.elcom.admin.ch) einsehbar.

Betriebskontrollen: Suva zieht positive Bilanz

Die Suva hat seit Ende März schweizweit in über 19'000 Betrieben die Umsetzung der Covid-19-Schutzmassnahmen kontrolliert. Lediglich in 62 Fällen mussten temporäre Arbeitseinstellungen eingeleitet werden.

Betriebskontrollen
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Die Suva kontrolliert seit einem Jahr vor allem Baustellen sowie diverse Gewerbe- und Industriebetriebe bei der Umsetzung der Covid-19-Massnahmen. Bei 19’245 Betriebskontrollen, die vom März 2020 bis Ende April 2021 stattfanden, mussten Sicherheitsexpertinnen und -experten in lediglich 62 Fällen temporäre Arbeitseinstellungen einleiten.

Schnelle Reaktionen und Kommunikation auf Augenhöhe

Die Sicherheitsexperten der Suva hätten jeweils bei ihren Besuchen auf Augenhöhe mit Betrieben und Arbeitnehmenden kommunizieren können. Im Kanton Zürich wurde am meisten kontrolliert, gefolgt vom Kanton Waadt. In diesen beiden Kantonen wurden bis Ende April 2021 je rund 2500 Betriebskontrollen durchgeführt. Am drittmeisten wurde mit rund 2000 Betrieben im Kanton Bern kontrolliert. Die Betriebe hätten jedoch in der Regel schnell reagiert.

Alles in allem habe die Erfahrung gezeigt, dass die allermeisten Betriebe die Schutzmassnahmen ernst nehmen und konsequent umsetzen würden, um die Gesundheit ihrer Arbeitnehmenden bestmöglich zu schützen, wie die Suva in einer Mitteilung schreibt.

Maskenpflicht nach wie vor wichtig

Trotzdem habe zuletzt in Bezug auf die Maskentragpflicht bei Arbeiten draussen, bei denen der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet werden kann oder beim Arbeiten im Innenbereich, die konsequente Umsetzung der erforderlichen Maskenpflicht etwas nachgelassen.

«Der Schutz der Arbeitnehmenden muss auch bei sinkenden Fallzahlen weiterhin ernst genommen werden. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht, dass sie die Schutzmassnahmen weiterhin konsequent durchsetzen», lässt sich André Meier, Abteilungsleiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der Suva, zitieren.

Quelle: Suva

 

Fenster mit automatisierten Sicherheitsfunktionen

Schlafzimmerfenster in urbanen Gebieten erfordern je länger je mehr intelligente Funktionen. Die Berner Fachhochschule tüftelt in ihrer Werkstatt der Zukunft an verschiedenen neuen Fensterprototypen mit Lärm- und Sicherheitsfunktionen.

Fenster
©Berner Fachhochschule

Von dem «Autowindow» der Berner Fachhochschule gibt es ein Nachfolgeprojekt. Unter dem Namen «M-Window» wird es weiterentwickelt, um die Digitalisierung von Fenstersystemen für Endverbraucher zu ermöglichen.

Wie Kompetenzbereichsleiter Urs Uehlinger an den «Windays», einer Fachtagung der Fenster- und Fassadenbranche in der Schweiz, ausführte, sollen Lüftungs-, Sicherheits-, und Lärmfunktionen automatisiert werden, bei gleichzeitiger Verbesserung der Energieeffizienz. Eine der Herausforderungen bestehe darin, Schallschutz und Lüftung intelligent zu vereinen. Schlafzimmerfenster in urbanen Gebieten erfordern zum Beispiel eine solche Kombination.

Das ursprüngliche Projekt bestand in einer Machbarkeitsstudie zur Wirtschaftlichkeit funktionierender automatischer Fenster für den Wohnbau. Kernpunkte sind Kriterien wie Minimierung der Geräuschentwicklung eines Fensterantriebs, die Forschung an der Schnittstelle zur Haustechnik sowie beispielswiese die Entkoppelung der Verriegelungsmechanik von der Drehbewegungsmechanik. Das Projekt läuft bis 2023.

Die von der Berner Fachhochschule initiierte Werkstatt der Zukunft soll dazu eine offene und neutrale Entwicklungs- und Demoumgebung im Originalmassstab bilden.

Quelle: Berner Fachhochschule

Das Covid-Zertifikat wird auf seine Sicherheit getestet

Das Covid-Zertifikat wird ab dem 7. Juni schrittweise in den Kantonen eingeführt. Zurzeit werden durch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) verschiedene Sicherheitstests durchgeführt.

Covid-Zertifikat
©Pixabay

Am 4. Juni wird der Bundesrat voraussichtlich über die technische Lösung eines Schweizer Covid-Zertifikates informieren. Ein Public Security Test wird vom Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) geleitet. Aufgrund des engen Zeitplans wurden bislang beim Bund stichprobenhafte Untersuchungen durch das Nationale Testinstitut für Cybersicherheit (NTC) durchgeführt. Um die bisherigen Erkenntnisse zusätzlich weiter abzustützen, wird das System nun durch weitere Fachleute und interessierte Personen einem Härtetest unterzogen.

Das Ziel des Public Security Test (PST) sei es, die Sicherheit des Covid-Zertifikats zu testen und Vertrauen vor dem öffentlichen Rollout aufzubauen. Der Public Security Test läuft seit dem 31. Mai 2021. Der Bund möchte die Funktionsweise und die Sicherheit des Covid Zertifikats so transparent wie möglich gestalten.

Ab sofort steht deshalb der Quellcode des Covid-Zertifikats auch öffentlich zur Verfügung. Die Erkenntnisse aus den bisher durchgeführten Tests werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Meldungen von Testergebnissen erfolgen auf der Webseite des NCSC und können dort via Formular erfasst werden.

Quelle: Nationales Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) 

Bund gibt Datensicherheit gute Noten

Beim Datenschutz kann die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern relativ gut abschneiden. Insbesondere die Konzepte Open Data und Shared Data seien vielversprechende Ansätze.

Datensicherheit
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Ein Bericht des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGE) folgert, dass die Schweiz im Bereich der Datenbearbeitung und Datensicherheit im Vergleich zur EU «relativ gut» abschneide. Beispielsweise basieren die Konzepte Open Data und Shared Data grundlegend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Diese würden die liberale Konzeption der Schweizer Wirtschaft und Kultur widerspiegeln und garantierten der Privatwirtschaft grösstmögliche Selbstständigkeit, heisst es weiter.

Diese Elemente seien «vorrangige und vielversprechende Ansätze» für den freiwilligen Austausch von Sachdaten in der Privatwirtschaft. In diesem Zusammenhang weist das IGP auf die Veränderungen im europäischen Umfeld hin: Ein gemeinsames Ziel sollte darin bestehen, entweder die Schweizer Datenräume technisch und rechtlich so zu gestalten, dass sie mit ihren europäischen Pendants kompatibel sind, oder dafür zu sorgen, dass die privatwirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure unseres Landes Zugang zu den europäischen Datenräumen erhalten, schreibt das IGE in einer Mitteilung.

Quelle: www.ige.ch

Personalisierte Medizin: Der simulierte Patient

Empa-Forschende haben mehrere hundert Avatare auf der Basis von realen Menschen modelliert und experimentell behandelt. Erstmals erhielten die digitalen Zwillinge dabei Rückmeldungen von echten Patientinnen und Patienten, dank derer die Empa-Forschenden die Therapie dann weiter optimieren konnten.

Medizin

Pixabay

Damit die Schmerzmitteldosierung im Sinne einer personalisierten Medizin für jeden einzelnen Patienten ermittelt und konstant gehalten werden kann, nutzen Empa-Forschende zusammen mit einem Team der Universität Bern das innovative Forschungsfeld der Computer- und Datenwissenschaften. Das Team um Thijs Defraeye vom «Biomimetic Membranes and Textiles» Labor der Empa in St. Gallen entwickelt mit multiphysikalischen Modellierungen einen digitalen Zwilling des menschlichen Körpers, der die Steuerung und Vorhersage des Therapieverlaufs erlaubt.

In den mathematischen Modellen, auf denen der komplexe digitale Doppelgänger basiert, haben die Forschenden eine Vielzahl von Variablen von realen Menschen wie etwa Alter und Lebensstil berücksichtigt. Denn die Wirkung eines Medikaments wird von einer Fülle an körperlichen Parametern beeinflusst, die individuell sehr unterschiedlich sein können.

«Wir berücksichtigen bei der Erstellung eines Avatars beispielsweise, wie das Medikament bei der Behandlung im lebenden Körper verstoffwechselt wird und wieviel letztlich im Schmerzzentrum im Gehirn des Menschen eintrifft», erklärt Empa-Forscher Defraeye.

In den mathematischen Modellen, auf denen der komplexe digitale Doppelgänger basiert, haben die Forschenden eine Vielzahl von Variablen von realen Menschen wie etwa Alter und Lebensstil berücksichtigt. Denn die Wirkung eines Medikaments wird von einer Fülle an körperlichen Parametern beeinflusst, die individuell sehr unterschiedlich sein können.

«Wir berücksichtigen bei der Erstellung eines Avatars beispielsweise, wie das Medikament bei der Behandlung im lebenden Körper verstoffwechselt wird und wieviel letztlich im Schmerzzentrum im Gehirn des Menschen eintrifft», erklärt Empa-Forscher Defraeye.

Die Schmerztherapie durch transdermal wirkende Pflaster ist hierbei erst der Anfang der Avatar-assistierten Behandlung: In Zusammenarbeit mit Kliniken und Spitälern wollen die Empa-Forschenden nun weitere Therapien wie die Insulingabe bei Diabetes durch digitale Zwillinge optimieren

Quelle: Empa

Sichere Bankomaten

Siemens hat bei den Geldautomaten der Migros Bank eine Gefahrenmeldezentrale installiert, welche bei Manipulation und Aufbruchsversuch automatisch Bildübermittlung an die Zentrale in Gange setzt.

Geldautomaten
Siemens

Bei der Modernisierung ihrer Geldautomaten hat die Migros Bank Siemens mit der Installation eines modernen Sicherheitssystems beauftragt. Kernstücke der SPC-Gefahrenmeldezentrale seien diverse zukunftsorientierte Bedien- und Übermittlungsmöglichkeiten, wie Siemens in einer Mitteilung schreibt. Bei Manipulationen wie einem Aufbruchsversuch erfolge mit dem neuen Sicherheitssystem jeweils eine Bildübermittlung der Situation an eine Alarmzentrale.

Iwan Raz, Portfolio Consultant für Sicherheitssysteme bei Siemens Schweiz, hebt die gute Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsspezialisten von Siemens und der Migros Bank hervor.

Von insgesamt 100 modifizierten oder neu gebauten Geldautomaten mit dem neuen Sicherheitssystem ist die Rede. Diese wurden laut Siemens seit April 2020 erst in Zürich und dann an weiteren Standorten in der ganzen Schweiz in Betrieb genommen. Mit der Security-Aufrüstung stelle die Migros Bank sicher, dass ihre Geldwerte rund um die Uhr geschützt und technologisch fortschrittlich überwacht werden.

Quelle: Siemens

ÖV: Im Vergleich zu Europa nach wie vor viele Unfälle auf Baustellen

Für die Fahrgäste hat sich laut dem Bundesamt für Verkehr der öffentliche Verkehr auch im 2020 als sicheres Verkehrsmittel bewährt. Unfälle auf Baustellen verzeichnen jedoch andere europäische Länder nach wie vor weniger als die Schweiz.

Unfälle
© Depositphotos,, Siempreverde

Die Zahl der schweren Unfälle und der Schwerverletzten im öffentlichen Verkehr nahm nach einem vorübergehenden Anstieg im Jahr 2019 im 2020 wieder ab. Dies geht aus dem Sicherheitsbericht 2020 des BAV hervor. Dem Bundesamt für Verkehr (BAV) wurden letztes Jahr insgesamt 178 schwere Unfälle gemeldet. 27 Personen wurden dabei getötet und 122 schwer verletzt. Unter den Todesopfern befinden sich drei Passagiere, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren. 14 Menschen kamen ums Leben, weil sie sich unbefugt auf Bahnanlagen aufhielten, acht Menschen verloren bei Unfällen mit ÖV-Fahrzeugen ihr Leben und es starben zwei Angestellte von Transportunternehmen.

Im Vergleich zu Europa viele Unfälle auf Baustellen

Mit dem «Lockdown» von März bis Mai 2020, den der Bundesrat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verfügte, wurde der öffentliche Verkehr stark ausgedünnt. Dementsprechend gingen die Zahl der Passagiere und die von ihnen zurückgelegten Kilometer erheblich zurück. Nach dem «Lockdown» nahmen sie zwar wieder zu, blieben aber unter den Werten der letzten Jahre. Die Auswirkungen auf die Sicherheit können nur schwer abgeschätzt werden. Die Unfallzahlen wären ohne die coronabedingten Einschränkungen im vergangenen Jahr möglicherweise höher ausgefallen.

Ein beträchtlicher Teil der Unfälle im ÖV wird indes unabhängig von der Anzahl der Personen in den öffentlichen Verkehrsmitteln verursacht, zum Beispiel, wenn Signale nicht beachtet werden. Im Vergleich mit anderen Ländern in Europa schneidet die Schweiz bei der Sicherheit der Eisenbahnen insgesamt sehr gut ab, sie liegt auf dem zweiten Gesamtrang. Eine Ausnahme bilden die Arbeitsunfälle, vor allem auf Baustellen. Da liegt die Schweiz im europäischen Vergleich nach wie vor zurück. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Schweiz der Betrieb während Bau- und Sanierungsarbeiten weiterläuft. Um die Situation zu verbessern, setzt das BAV bei der Sicherheitsaufsicht in diesem Bereich nach wie vor einen Schwerpunkt.

Quelle: Bundesamt für Verkehr

Was sieht der NDB?

Mitte Mai hat der Bundesrat unter anderem den Bericht zur jährlichen Beurteilung der Bedrohungslage des NDG verabschiedet. Ein Schwerpunkt ist auch den links- und rechtsextremen Bedrohungen gewidmet, die teilweise neue Formen annehmen.

Bedrohungslage
© Depositphotos, Gorodenkoff

Der Bundesrat hat an einer Sitzung vom 12. Mai 2021 den jährlichen Bericht zur Bedrohungslage gemäss Art. 70 des Nachrichtendienstgesetzes (NDG) verabschiedet. Ein Kapitel in dem provisorischen Bericht ist dem «Verbotenen Nachrichtendienst» gewidmet. Die Schweiz sei weiterhin stark von staatlichen Spionageaktivitäten, aber auch von nichtstaatlichen Akteuren betroffen. Im Fokus stünden Behörden, das Parlament, die Armee, Forschungsinstitute, Medien und verschiedene Wirtschaftsbranchen. Genf gerate dabei immer wieder ins Visier verbotener nachrichtendienstlicher Aktivitäten. Die ausländischen Nachrichtendienste gingen auch in der Schweiz gegen Regimekritiker, Oppositionsmitglieder und Angehörige ethnischer oder religiöser Minderheiten vor.

Rechtsextreme Gruppen strukturieren sich neu

Das Gewaltpotenzial des Rechts- und Linksextremismus bestehe weiterhin. Beide Szenen seien international gut vernetzt. Rechtsextreme verhielten sich mit Gewaltanwendungen eher zurückhaltend, verfügen jedoch über eine grössere Menge an Waffen und trainieren Kampfsportarten. Strukturell verändere sich derzeit die rechtsextreme Szene. In der Deutschschweiz kam es beispielsweise zu Umgruppierungen und einer Zusammenarbeit mit jüngeren Gruppen. Das Risiko von rechtsextrem motivierten Angriffen sei aber durchaus gegeben.

Mehrere Anschläge im Ausland hätten gezeigt, dass extremistische Gewalttäter auch die Grenze zum Terrorismus überwinden würden. Jedoch bestünden in der Schweiz nur einzelne Hinweise auf eine solche Entwicklung.

Coronaskeptiker im Visier der Linksextremen

Die Themengebiete der linksextremen Gruppierungen lassen sich unter den Stichworten «Antikapitalismus», «Migration und Asyl», «Antifaschismus» und «Antirepression» zusammenfassen. So hat die Szene etwa das Thema «Coronaskeptiker» in ihr Repertoire aufgenommen, weil sie einen Teil dieser Personen der rechtsextremen Szene zuordnet. Linksextreme organisieren deshalb immer wieder Gegenveranstaltungen.

Ein weiteres Kapitel umfasst Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Mehrere Schweizer Bundesstellen und Privatfirmen wurden im letzten Jahr Opfer ausländischer Cyberangriffe. Überdies würden Cyberkriminelle ihre Muster laufend diversifizieren. Insgesamt nehme die Handlungsfähigkeit internationaler Sicherheitsorganisationen ab, während die Bedeutung eines Multistakeholder-Ansatzes steige, folgert der Bericht abschliessend.

Quelle: NDB 

Cyberrisiken in kritischen Infrastrukturen

In ihrem Jahresbericht hat die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) bedenkliche Risiken in kritischen Infrastrukturen festgestellt. Betroffen ist beispielsweise auch die Gebäudesteuerung der Bundesverwaltung.

Sicherheit
©depositphotos, patron74

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat ihren Jahresbericht 2020 veröffentlicht und mehrere kritische Infrastrukturen identifiziert. So würden sich Banken teilweise nicht mehr an die Pflicht halten, Cybervorfälle zu melden. Zudem gibt es vermehrt Hinweise auf Cyberrisiken bei der Gebäudesteuerung der Bundesverwaltung.

Dies betrifft unter anderem die Vernetzung der Anwendungssysteme sowie Sicherheitslücken bei den Sicherheits- und Sicherungssystemen. Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) habe die Fragestellungen der EFK anerkannt und «sofortige Abhilfemassnahmen» eingeleitet, wie es in einer Mitteilung heisst. Ein drastischer Anstieg wird zudem bei Whistleblower-Meldungen ausgemacht. Insgesamt 484 Meldungen gingen ein. 2019 waren es 187. Der deutliche Anstieg sei grösstenteils auf Meldungen in der Gesundheitskrise zurückzuführen.

Der Jahresbericht 2020 ist auf der Webseite der EFK abrufbar: www.efk.admin.ch

Quelle: EFK

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