Sieben Winterreifen-Märchen

Wie jedes Jahr zu dieser Zeit werden Autofahrer vom Schnee überrascht. In dieser Situation sind gute Winterreifen klar die beste Wahl. Das ist unbestritten. Doch über Winterreifen kursieren auch viele Un-oder Halbwahrheiten.

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1. Die Winterreifen sollen bis zum Sommer gefahren werden

Nein. Sobald sich der Frühling mit milden Temperaturen ankündigt, sollten die Sommerreifen montiert werden. Der TCS empfiehlt, die Winterreifen von Oktober bis Ostern zu fahren. Ausserdem ist auf die  Profiltiefe zu achten: Sobald sie 4 mm unterschreitet, verschlechtert sich das Fahrverhalten der Reifen auf den winterlichen Strassen. Aus Sicherheitsgründen ist davon abzuraten, die Reifen bis zum gesetzlichen Mindestprofil von 1,6 mm auszufahren.

2. Im Internet Winterreifen kaufen ist billiger und einfacher

Nein. Die richtige Reifenwahl ist wichtig für die Betriebssicherheit eines Fahrzeugs. Es wird deshalb empfohlen, die Reifen bei einem Fachhändler zu kaufen, der kompetent berät und auch die Montage übernimmt. Sollten nach dem Reifenwechsel Probleme auftauchen, hat man so einen Ansprechpartner. Zudem ist die Reifendimension nicht das einzige, wichtige Kriterium beim Kauf. Es müssen auch der Tragfähigkeits- sowie der Geschwindigkeitsindex in die Überlegungen mit einbezogen werden. Mit technischem Wissen kann aber online durchaus ein Schnäppchen gemacht werden.

3. Winterreifen sind in der Schweiz obligatorisch

Nein. Der schweizerische Gesetzesgeber schreibt nicht vor, dass Autos im Winter mit Winterreifen ausgerüstet werden müssen. Hingegen ist es gesetzlich festgelegt, dass die Autolenkerin oder der Autolenker sein Fahrzeug jederzeit in betriebssicherem Zustand halten muss. Verursacht also die Lenkerin oder der Lenker einen Unfall weil sein Fahrzeug nicht den Umständen entsprechen ausgerüstet war, kann die Versicherung auf ihn Regress nehmen.

4. Winterreifen sind nur auf dem Schnee nützlich

Nein. Winterreifen sind sicherer als Sommerreifen bei tiefen Temperaturen auf nasser Fahrbahn und auf vereisten Strassen.

5. Ganzjahresreifen sind ein idealer Kompromiss

Nein. Obwohl neuere Modelle sich bewährt und gezeigt haben, dass sie teilweise so leistungsfähig sind wie Sommer- und Winterreifen, haben sie diese Resultate jeweils nur in bestimmten Disziplinen erreicht. Ganzjahresreifen, die auf sommerlichen Strassen effizient sind, haben Schwächen auf Schnee und Reifen mit guten winterlichen Eigenschaften sind auf trockenen Fahrbahnen weniger leistungsfähig. Der Ganzjahresreifen ist daher immer ein Kompromiss.

6. Je teurer desto leistungsfähiger sind Winterreifen

Nein. Diese Behauptung wurde wiederholt von den TCS Reifentests widerlegt. Ein Reifen soll nach den Resultaten des TCS Tests und nach den persönlichen Bedürfnissen und nicht nach dem Preis ausgewählt werden. Der TCS empfiehlt, mehrere Angebote inklusive Montage und Auswuchten einzuholen, diese zu vergleichen und erst dann auszuwählen.

7. Vier Reifen mit unterschiedlichen Profilen sind unproblematisch

Nein. Es ist wichtig, dass zumindest auf einer Achse Reifen der gleichen Marke, des gleichen Profils und der gleichen Profiltiefe montiert sind. Die besten Fahrassistenzsysteme sind nutzlos mit einer unpassenden Bereifung.

Quelle: TCS

Epidemiologische Lage in der Schweiz bleibt angespannt

Die Lage in der Schweiz bleibt weiterhin angespannt. Der Bundestrat will die Fallzahlen noch weiter reduzieren. Die Regeln für Läden werden ab Mittwoch, 9. Dezember, verschärft und die Kapazität der geschlossenen Bahnen in den Skigebieten begrenzt.

Läden

Die Situation in den Spitälern bleibt sehr angespannt, wie das BAG in einer Mitteilung schreibt. In gewissen Spitälern müssen nicht dringliche Operationen verschoben werden und das Gesundheitspersonal ist stark belastet.

An einer ausserordentlichen Sitzung am Dienstag, 8. Dezember will der Bundesrat eine Zwischenbeurteilung vornehmen und am 11. Dezember strengere Massnahmen beschliessen, sollten die Kantone nicht die nötigen Massnahmen getroffen haben.

Weniger Personen in den Läden

Vor allem die Festtags- und Ferienzeit birgt mit den vermehrten Einkäufen und privaten Treffen zusätzliche Risiken. Um die Menschen noch besser zu schützen, wird die Zahl der Personen reduziert, die sich gleichzeitig in einem Laden aufhalten. Die Kapazitätsbeschränkung wird ab dem 9. Dezember bis auf Weiteres verschärft, in grösseren Läden von heute 4 auf neu 10 Quadratmeter pro Kundin oder Kunde.

Neue Regeln für Restaurants

In Restaurants müssen in der ganzen Schweiz die Kontaktdaten eines Gastes pro Tisch obligatorisch erhoben werden, so wie dies verschiedene Kantone bereits eingeführt haben. In der Silvesternacht wird die Sperrstunde ausnahmsweise von 23 Uhr auf 1 Uhr verlängert, um das Risiko von ungeordneten Treffen im privaten Umfeld zu reduzieren.

Singen ist ausserhalb des Familienkreises und der obligatorischen Schulen verboten, sowohl im Freien als auch in Innenräumen. Unter das Verbot fallen nicht nur Chöre, sondern auch das gemeinsame Singen in Gottesdiensten und bei gewissen Silvesterbräuchen, die mit Gesängen verbunden sind.

Der Bundesrat empfiehlt dringend, Treffen im Privaten und in Restaurants auf zwei Haushalte zu beschränken und damit die Anzahl der Kontakte so gering wie möglich zu halten. Die Grenze von 10 Personen wird beibehalten.

Um die Anzahl Kontakte und Personenströme weiter zu reduzieren, soll zudem die Home-Office-Empfehlung konsequent umgesetzt werden. Der Bundesrat ruft hierzu nochmals die Arbeitgeber auf, wenn möglich Home-Office zu ermöglichen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern soll es möglichst einfach gemacht werden, ihre Kontakte vor den Festtagen auf ein Minimum zu reduzieren.

Skigebiete offen, falls Fallzahlen sinken

Skigebiete sollen für den Inlandtourismus offen sein können. Die Skigebiete benötigen ab dem 22. Dezember für den Betrieb eine Bewilligung des Kantons. Voraussetzung dafür ist, dass die epidemiologische Lage dies erlaubt und ausreichend Kapazitäten in den Spitälern, beim Contact Tracing sowie beim Testen sichergestellt sind. Auch müssen die Betreiber von Skigebieten strenge Schutzkonzepte vorlegen, welche die national einheitlichen Vorgaben umsetzen.

Für Skigebiete gelten keine Kapazitätsbegrenzungen. In allen geschlossenen Transportmitteln, also beispielsweise in Zügen, Kabinen und Gondeln dürfen aber ab dem 9. Dezember nur zwei Drittel der Plätze besetzt werden. Das gilt für Sitzplätze und Stehplätze.

Auf allen Bahnen, auch auf Ski- und Sesselliften, gilt eine Maskenpflicht. Beim Anstehen muss Maske getragen und der Abstand eingehalten werden. Die Gäste von Restaurants in Skigebieten dürfen nur in den Innenbereich gelassen werden, wenn für sie ein Tisch frei ist. Im Innenbereich und auf den Terrassen gelten zudem die bestehenden Regeln weiter: Konsumation nur sitzend und maximal vier Personen pro Tisch, ausgenommen Eltern mit Kindern.

Die Kantone sind verpflichtet, die Regeln zu kontrollieren. Werden wesentliche Probleme festgestellt, sind die Skigebietsbetreiber zu ermahnen. Dauern die Missstände an, muss die Bewilligung entzogen werden. Die Kantone müssen zudem dem Bund über die Anzahl Kontrollen, die ausgesprochenen Mahnungen und Bewilligungsentzüge sowie über die Auslastung der Spitäler Bericht erstatten.

Quelle: BAG

Doxing: ein neuer Trend im Darknet

Vor allem Millennials gehen leichtsinnig mit den Zugängen zu persönlichen Daten wie Ausweisdaten oder Führerschein-Scans um. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben das Angebot persönlicher Daten in Darknet-Foren untersucht.

Doxing: ein neuer Trend im Darknet
Persönliche Informationen zu Dumpingpreisen im Darknet. Bild: Pixabay

In den vergangenen Jahren sind viele Bereiche unseres Lebens digitalisiert worden. Während das Bewusstsein für Fragen des Datenschutzes generell zunimmt, haben laut einer Untersuchung von Kaspersky die meisten noch immer lediglich ein sehr allgemeines Verständnis dafür, warum dieser so wichtig ist.

Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Millenials seien demnach der Meinung, sie seien zu «langweilig» und «uninteressant», um Opfer von Cyberkriminalität zu werden. Das sogenannte «Doxing» tritt dann in Erscheinung, wenn jemand private Informationen über eine andere Person ohne deren Zustimmung weitergibt, zumeist mit dem Ziel, diese in Verlegenheit zu bringen, zu verletzen oder anderweitig zu gefährden.

Eine Untersuchung von Kaspersky zeigt ausserdem, dass der Zugriff auf personenbezogene Daten je nach Tiefe und Breite der angebotenen Informationen bereits ab 50 Cent (US-Dollar) für einen Ausweis erfolgen kann, wie die Sicherheitsexperten folgern.

Darüber hinaus wären Krankenakten 1 bis 30 US-Dollar, Führerschein-Scans für 5 bis 25 US-Dollar, Reisepass-Scans für 6 bis 15 US-Dollar und Kreditkartendaten für 6 bis 20 US-Dollar zu haben. Der Zugriff auf Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter kostet hingegen 500 US-Dollar, auf Instagram 450 US-Dollar und das Hacken von E-Mailkonten 500 bis 800 US-Dollar.

Persönliche Informationen, die auf dem Schwarzmarkt verkauft werden, können jedoch für Erpressung, die Durchführung von Betrugs- und Phishing-Programmen und den direkten Diebstahl von Geld verwendet werden. Kaspersky rät in diesem Zusammenhang zu folgenden Präventionsmassnahmen:

  • Berechtigungseinstellungen der oft verwendeten Anwendungen regelmässig überprüfen, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass persönliche Daten von Dritten – und darüber hinaus – ohne eigenes Wissen weitergegeben oder gespeichert werden.
  • Verwendung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Anwendungen, die Einmal-Codes generieren sind sicherer als der Empfang des zweiten Faktors per SMS. Für zusätzliche Sicherheit kann ein Hardware-2FA-Schlüssel genutzt werden.
  • Stets darüber nachdenken, inwieweit freigegebene Inhalte von anderen interpretiert oder verwendet werden könnten.
  • Einsatz einer zuverlässigen Sicherheitslösung, um eindeutige Kennwörter für jedes Konto zu generieren und zu sichern. Es sollte vermieden werden, dasselbe Kennwort immer wieder zu verwenden.

Zum ganzen Bericht von Kaspersky (Englisch).

Quelle: Kaspersky 

Glyphosat: Bundesrat will Reduktion weiter fördern

Die Verkäufe des Pflanzenschutzmittels Glyphosat sind seit einigen Jahren rückläufig. Der Bundesrat will diesen Trend weiter fördern und bekräftigen, dass dies in vielen Bereichen bereits umgesetzt wurde.

Glyphosat: Bundesrat will Reduktion weiter fördern
Der Bundesrat möchte, dass sich der Trend hin zu weniger Glyphosat-Einsatz fortsetzt. Bild: Pixabay

Die Glyphosat-Verkaufsmenge in der Schweiz ist in den letzten zehn Jahren bereits um 63 Prozent gesunken. Diese Entwicklung will der Bundesrat weiter fördern, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die Reduktion des Einsatzes dieses Pflanzenschutzmittels sei möglich ist und in vielen Bereichen bereits umgesetzt worden, heisst es in einem Bericht. In einigen Bereichen der Landwirtschaft würden jedoch weitere noch ungenutzte Potenziale zur Reduktion des Glyphosat-Einsatzes bestehen.

Der Expertenbericht zeigt jedoch auch, dass die Alternativen zum Glyphosat-Einsatz derzeit Nachteile nach sich ziehen können. Mit den bestehenden Ersatzlösungen erhöht sich zum Beispiel die Gefahr der Bodenerosion. Zudem verursachen die Alternativen höhere Produktionskosten. Auch sei die Kontrolle mehrjähriger Unkräuter ist mit diesen Verfahren schwieriger.

Quelle: LID

Fahrzeuge vor Hacker-Angriffen schützen

Das vernetzte Fahren nimmt immer mehr zu. Damit steigt auch das Risiko von Cyberattacken auf Fahrzeuge. Standartisierte Kommunikationsplattformen sollen hier Abhilfe schaffen.

Autos kommunizieren zunehmend mit der Aussenwelt. Dies birgt Risiken.

Das vernetzte Fahren wird Realität und verlangt nach einer neuen Sicherheitsarchitektur im Auto: Immer mehr Fahrzeuge kommunizieren untereinander, um den Verkehrsfluss zu optimieren oder um Unfälle zu vermeiden. Per Handy-App lässt sich die Tankfüllung kontrollieren oder der Standort ermitteln. „Es gibt immer mehr Schnittstellen im Auto, über die Fahrzeuge mit der Aussenwelt kommunizieren“, sagt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservice im deutschen eco Verband der Internetwirtschaft e. V. „Die vielen uneinheitlichen Systeme lassen das Risiko für Sicherheitslücken steigen, nach denen Cyberkriminelle Ausschau halten.“

Autos geraten ins Visier von Cyberkriminellen

„Eine fest im Fahrzeug verbaute zentrale Kommunikationsplattform kann erheblich zu einem hohen Sicherheitsniveau beitragen“, empfiehlt Markus Bartsch von der TÜV Informationstechnik GmbH. TÜViT untersucht zurzeit die Möglichkeiten einer standardisierten Lösung, die die Daten unterschiedlicher Systeme zusammenführt. „In modernen Fahrzeugen fallen Daten beispielsweise an aus Antriebsstrang, Fahrerassistenzsystemen, Infotainment-Angeboten oder auch von der Fahrwerk- und Komfortelektronik“, sagt Bartsch. „Mittels einer zentralen und standardisierten Plattform liessen sich auch Nutzerprofile festlegen, die regeln, welche Daten das Fahrzeug überhaupt verlassen oder in das Fahrzeug gesendet werden dürfen.“

Cyber-Security schon bei der Autokonstruktion mitplanen

Markus Bartsch und weitere Experten stellen ihre technischen Lösungskonzepte für IT-Security und Datenschutz im Auto im Rahmen der Internet Security Days am 28. und 29. September in Köln vor. Ihre Ansätze könnten Herstellern helfen, Rundum-Sicherheit schon bei der Konstruktion neuer Fahrzeuge zu integrieren: Diese Security by Design hilft Fahrzeugen, Cyberangriffe selbst abzuwehren. Viele Lösungen haben dabei auch den Schutz der personenbezogenen Insassen-Daten im Blick. Privacy by Design sorgt dafür, dass sensible Daten prinzipiell im Auto bleiben und nur bei entsprechenden Freigaben anonymisiert bei Herstellern oder Dienstanbietern verarbeitet werden.

Quelle: eco

Cyber-Risiken: Wachsende Bedrohung für Unternehmen

Die Kosten für Cyber-Angriffe werden künftig wachsen - und doch sollen Versicherer und Unternehmen die Risiken bewältigen können: Dies ist das Fazit der ersten Studie des neu eröffneten Swiss Re Institutes.

Das Risiko für Cyber-Versicherungslösungen ist nur schwer kalkulierbar.

Die möglichen Kosten von Cyber-Angriffen steigen rasant – vor allem im Zusammenhang mit verlorenen oder beschädigten Daten. Daher werden die Themen Cyber-Sicherheit und Cyber-Widerstandsfähigkeit für Unternehmen immer wichtiger. Dies ist das Fazit der ersten sigma-Studie «Cyber: Bewältigung eines komplexen Risikos» des neu eröffneten Swiss Re Institutes.

Unternehmen müssen künftig noch viel mehr tun, um die Cyber-Sicherheit in ihre Risikomanagementstrategie zu integrieren, so die Studie: Zwar haben Unternehmen oftmals ein erhöhtes Bewusstsein in Bezug auf die Cyber-Gefahren – aber sie sind schlecht darauf vorbereitet, die Risiken tatsächlich zu bewältigen. Initiativen zur Stärkung der Cyber-Widerstandsfähigkeit gibt es bereits.

Versicherungen: Risiken sind schwer kalkulierbar

Der Markt speziell für Cyber-Versicherungen entwickelt sich zwar rasant weiter, doch der Deckungsumfang im Verhältnis zur möglichen Exposition ist bislang noch relativ gering. Ein Problem ist dabei, dass die Cyber-Risiken komplex und nur sehr schwer zu quantifizieren sind: Das technologische Umfeld verändert sich stetig in einem rasanten Tempo, und gleichzeitig liegen nur wenige historische Daten zu Schäden vor, aus denen Schätzungen für künftige Schäden abgeleitet werden können.

Produkt- und Prozessinnovationen sowie moderne Analysetechnologien sollen künftig die Entwicklung verbesserter Cyber-Versicherungslösungen unterstützen und die Grenzen der Versicherbarkeit wie auch den Deckungsumfang erweitern. Letztlich bleiben jedoch einige Cyber-Risiken, vor allem solche im Zusammenhang mit extremen, katastrophalen Schadenereignissen möglicherweise unversicherbar. Für solche Risiken könnte ein staatliches Sicherheitsnetz als letzte Instanz erforderlich sein – vergleichbar mit einer staatlichen Unterstützung im Zusammenhang mit Katastrophenterrorismus.

Neue Gesetzgebungen

In vielen Ländern stehen heute neue Gesetzgebungen bevor, welche die Unternehmen zur Umsetzung höherer Datenschutzmassnahmen zwingen können. Dies, so die Studie, könnte ein Katalysator für einen Wandel sein: In der Folge «müssen Unternehmen – grosse wie kleine – mehr in ihre Cyber-Sicherheitsarchitektur investieren, um ein solides Risikomanagement vor und nach einem Schaden zu entwickeln», erklärt Kurt Karl, Chefökonom bei Swiss Re.

Die Studie sieht eine wichtige Aufgabe des Staates bei Massnahmen zur Verbesserung der Erfassung und Verbreitung von Cyber-Informationen sowie die Verabschiedung von Gesetzen und Vorschriften zur Nutzung und zum Schutz des Cyberspace.

Videoüberwachung im Nahverkehr: Das sind die Trends 2017

Sicherheitskameras sind aus dem öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) nicht mehr wegzudenken. Kombiniert mit einer Videoanalyse-Software dienen sie nicht nur der Sicherheit der Passagiere, sondern können auch den Service und Prozesse optimieren. Axis Communications wagt einen Blick in die Zukunft und zeigt, welche Trends der Bereich ÖPNV für 2017 erwarten kann.

Neuer Kontrollraum für die U-Bahn in Mailand: Intelligente Kameras dienen auch als Sensoren.

Videoüberwachung ist die am meisten verwendete Technologie im öffentlichen Nahverkehr, um Sicherheit und Schutz zu gewähren. Sie kommt vor allem in Zügen, auf Bahnhöfen, in Depots und Betriebshöfen sowie auf Bahnsteigen zum Einsatz. Dabei sind die Kameras meist auf bestimmte Bereiche ausgerichtet, wie auf Notruf- und Infosäulen, Rolltreppen und Aufzüge. Die stärkste Videoüberwachungs-Abdeckung findet sich an Orten, wo sich Passagiere aufhalten. Zudem sorgen Kameras auch in nicht-öffentlichen Bereichen für Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf der Prozesse. Beispiele dafür sind Personaleingängen, Gleiskreuzungen, Tunneleingängen, entlang der Gleise, im Tunnelinneren oder an Brücken.

Status Quo – von analog zu IP

Auch wenn der Wandel in der Sicherheitsbranche unaufhaltsam in Richtung digitaler Technologie geht, finden sich im ÖPNV historisch bedingt nach wie vor analoge Kameras. Das führt zu sogenannten hybriden Systemen, die aus analogen wie auch IP-Kameras bestehen. Doch wie bereits in den Jahren zuvor werden auch 2017 weiterhin viele der Unternehmen ältere, analoge Modelle durch Netzwerk-Kameras ersetzen und so ihr System intelligenten Funktionen öffnen. Vernetzte Systeme steigen auch im Personen-Nahverkehr in ihrer Bedeutung.  

 

Hürden bei der Investition in neue Technologien gibt es einige: Videoüberwachungssysteme stellen nicht immer die oberste Priorität dar und die Anschaffung gilt als kostenintensiv. Ein professionelles digitales Sicherheitssystem hingegen schafft Synergien mit anderen Bereichen und hilft langfristig gesehen, den Service und die Sicherheit im ÖPNV zu optimieren. Dies wirkt sich auch auf Investitionen und Kosten aus.

 

Intelligente Videoüberwachung im internationalen ÖPNV

 

Digitale Videoüberwachung ist inzwischen sehr geprägt von intelligenten Funktionen, die eine Analyse der Bilddaten in der Kamera ermöglichen. Dies erleichtert den Einsatz der Kameras nicht nur für Sicherheitszwecke, sondern auch, um wichtige Daten für den operationellen Betrieb zu liefern. Dafür fungieren die Kameras als Sensoren. Das können zum Beispiel  Rauch- und Feuermelder sein oder eine Überwachung der Kapazitätsauslastung. Hier wird ein Prozentsatz angeben, wie viele Leute sich zum Beispiel auf einem Bahnsteig befinden. Übersteigt der Wert eine gewisse Grenze werden die Mitarbeiter alarmiert. Sie können dann geeignete Massnahmen ergreifen, wie Notausgänge öffnen oder helfen Panik und Unfälle zu vermeiden.

 

Die Kameras können auch als Frühwarn-Rauchmelder in Tunnel fungieren. Herkömmliche Rauchmelder sind normalerweise an der Decke befestigt und benötigen viel Zeit bis sie Alarm geben, da der Rauch erst bis zur Decke aufsteigen muss. Kameras können Rauch viel früher identifizieren. Je schneller er entdeckt wird, desto weniger Schaden kann entstehen.

 

Analysetools helfen Schaden und Ausfallzeiten der Züge abzuwenden, was Zeit und Geld spart. Sie tragen zur Steigerung des Umsatzes bei, indem sie beispielsweise erkennen können, wenn Personen Ticketschranken überspringen. In den Niederlanden werden die Türen von Tramwaggons überwacht und Gesichtscharakteristiken mit einer Datenbank bekannter Schwarzfahrer abgeglichen. Bei einer Übereinstimmung wird der Fahrer benachrichtigt. Auch die Aufdeckung von Graffiti-Sprayern ist ein wichtiges Anwendungsgebiet.

 

Wie Videoüberwachung helfen kann: Echtzeit-Übertragung aus Zügen im Kommen

 

Sicherheitsrelevante Vorfälle ereignen sich meist nicht nur an einem Ort, sondern an mehreren, zum Beispiel wenn ein Täter aus einem Laden über die Fußgängerzone in die U-Bahn flüchtet. Immer öfter haben daher verschiedene Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr und örtliche Behörden in Echtzeit Zugriff auf alle Videobilder und können sich auf diese Weise sofort einen Überblick der Situation verschaffen. Die einzelnen Kameras liefern Bilder der verschiedenen Orte des Geschehens und unterschiedliche Blickwinkel, die Vernetzung der Kameras bietet wiederum ein Gesamtbild. Auf dieser Basis können autorisierte Sicherheitsdienste und Behörden schnell die Situation umfassend bewerten. Strategisch kritische Entscheidungen über das weitere Vorgehen können nur anhand einer Gesamtübersicht der aktuellen Lage gefällt werden.

 

Die Echtzeit-Nutzung findet dabei hauptsächlich an statischen Orten, wie Bahnhöfen oder Depots, statt. Eine Echtzeit-Übertragung aus den Zügen ist hingegen noch eher unüblich, doch nimmt stetig zu.

 

„Der öffentliche Personennahverkehr ist ein Bereich, in dem ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Eine Großzahl der in einer Stadt wohnenden oder arbeitenden Menschen greifen regelmässig auf den ÖPNV zurück – und deshalb ist es essentiell, für Sicherheit und Schutz zu sorgen. Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass viele Verkehrsbetreiber auch als Unternehmen auf einem immer härter werdenden Markt agieren müssen. Deshalb ist auch die Optimierung von Prozessen oder des Services wichtig. Netzwerk-Kameras liefern hier viele Antworten auf Fragen. Schon 2016 zeigte sich, dass die Verkehrsbetriebe die technischen Möglichkeiten vermehrt  nutzen und auch 2017 wird dieser Trend anhalten“, so Edwin Beerentemfel, Manager Business Development, Middle Europe bei Axis Communications.

Text: Axis Communications

Einbruchsserie: Fensterbauer rüstet auf

In den Kantonen Aargau und Luzern verunsicherte eine Fensterbohrer-Einbruchsserie die Anwohner. Ein direkt betroffener Fensterbauer zieht nun die Konsequenzen.

Fensterbohr-Einbrüche sind für Betroffene oftmals sehr traumatisch. (Bild: @bohrblocker.ch)

700 Fensterbohr-Einbrüche verübt durch einen einzigen Täter: Die schiere Anzahl beweist, wie simpel und erfolgsversprechend ein Einbruch mit der Fensterbohrmethode ist. Und trotzdem sind Bewohner, Polizei und Fensterbauer in vielen Regionen bisher verschont geblieben von diesem Phänomen. Der Grund liegt auf der Hand. Fensterbohrer treten meist im Rahmen von regionalen Einbruchserien auf. Entweder man hat noch nie davon gehört oder man weiss gleich von mehreren Bekannten, welche eine traumatische Begegnung mit einem Fensterbohrer hatten.

Und plötzlich war der Fensterbohrer real

So erging es auch dem aargauischen Fensterbauer Frank Hauri. Als Fachmann für Einbruchschutz war ihm die Fensterbohrmethode geläufig, aber in der Praxis hatte er sie bisher kaum angetroffen. Im Juni 2015 änderte sich dies schlagartig. Aus Staffelbach und umliegenden Dörfern wurden innert weniger Tage Dutzende Fensterbohr-Einbrüche gemeldet. Unter der Bevölkerung machte sich eine grosse Verunsicherung breit. Hauri sah sich plötzlich konfrontiert mit einem bisher nicht ausgesprochenen Kundenbedürfnis: «Wir wollen nachts nicht vom Einbrecher überrascht werden!»

Aufbohrschutz als Lösung

Das bekannteste Mittel gegen Fensterbohrer ist der abschliessbare Fenstergriff. Frank Hauri gibt jedoch zu bedenken: «Der grosse Schwachpunkt bei diesem ist die Tatsache, dass er nur etwas nützt, wenn er auch abgeschlossen ist. Das ist leider selten der Fall». Auf der Suche nach einem effektiveren Schutz stiess Hauri auf den Bohrblocker vom schweizerischen Startup Scherrer System GmbH. Die Platte aus widerstandsfähigem Manganstahl verhindert, dass Fenster im kritischen Bereich aufgebohrt werden.

Der Bohrblocker ist eine Stahlplatte, die verhindert, dass das Fenster aufgebohrt werden kann. (Bild: Bohrblocker.ch)

Im Gegensatz zu Schlössern oder Alarmanlagen ist der Bohrblocker ein äusserst einfacher Schutz mit dem Vorteil, dass er – wenn einmal montiert – nicht jedes mal neu aktiviert werden muss. Unzählige Haus- und Wohnungsbesitzer aus der Region liessen ihre Fenster in der Folge von Hauri mit dieser Sicherung nachrüsten.

Alle erreichbaren Fenster werden nachgerüstet – gratis

Die Gespräche mit den Opfern und die Erkenntnis darüber, wie einfach man sich schützen kann, führten bei Frank Hauri zu einem wichtigen Entscheid: «Ab März 2017 bauen wir den Bohrblocker serienmässig und ohne Aufpreis in allen Fenstern ein, die für den Täter erreichbar sind». Die Kosten für den Bohrblocker und den Einbau übernimmt Hauri gerne angesichts der Tatsache, dass er nun schweizweit der erste Fensterbauer ist, der all seinen Kunden diesen längst überfälligen Schutz bietet.

«Kaum eine Gefahr wurde in der Vergangenheit beim Einbruchschutz so sträflich vernachlässigt wie jene des Fensterbohrens», meint Martin Scherrer, Geschäftsführer von Scherrer System GmbH. Insofern kann man den unternehmerischen Entscheid von Frank Hauri gar nicht genug hoch einschätzen. «Zweifelsohne werden weitere Fensterbauer dem Beispiel von Hauri folgen».

Vorbildliches Bedrohungsmanagement im Spital

Das Universitätsspital Zürich wurde als erstes europäisches Unternehmen für Bedrohungsmanagement zertifiziert.

Andrea Wechlin, Vorstandsmitglied des Europäischen Fachverbandes für Bedrohungsmanager AETAP, überreicht das Zertifikat für das Bedrohungsmanagement an Claudio Leitgeb, Bereichsleiter Sicherheit und Umwelt am USZ. (Foto: USZ)

Seit der Einführung des Bedrohungsmanagements am Universitätsspital Zürich (USZ) im Jahr 2014 haben sich gemäss Claudio Leitgeb, Bereichsleiter Sicherheit und Umwelt, rund 60 Fälle ereignet, in denen das Bedrohungsmanagement-Team aktiv wurde. Bei den meisten Fällen handelte es sich um leichtere verbale Übergriffe, die geklärt werden mussten, es gab aber auch schwerere Fälle von Todesdrohungen, Suizidankündigungen oder Stalking.

In einem grossen Betrieb wie dem USZ mit über 8000 Mitarbeitenden und einer hohen Patienten- bzw. Besucherfrequenz sowie einem sehr emotionalen Umfeld besteht ein erhöhtes Risiko für Bedrohungen. Beispielsweise kann es Angehörigen schwerfallen, den Tod eines Patienten zu verarbeiten – sie suchen nach Schuldigen und sprechen Drohungen aus.

Interdisziplinäres Team
Das Bedrohungsmanagement des USZ hat zum Ziel, bedrohliches Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden frühzeitig zu stoppen und so eine Eskalation zu verhindern. Claudio Leitgeb: «Gewalttaten geschehen selten aus heiterem Himmel. Gerade schwere Fälle kündigen sich oft durch eine lange Vorgeschichte an und der Täter spricht meistens bereits im Vorfeld entsprechende Drohungen aus oder verhält sich auffällig.»

Das Bedrohungsmanagement-Team ist rund um die Uhr über die Alarmzentrale des USZ Sicherheitsdienstes einberufbar. Dabei handelt es sich um eine interdisziplinäre Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Sicherheits- und Rechtsdienst, Pflege, Psychiatrie und Human Ressource Management. Wenn Mitarbeitende am USZ melden, dass sie sich bedroht fühlen, tritt die Gruppe zusammen und leitet umgehend die notwendigen Massnahmen ein.

USZ erstes Unternehmen mit Zertifizierung
Der Europäische Fachverband für Bedrohungsmanager (Association of European Threat Assessment Professionals AETAP) ist der europäische Zusammenschluss von Bedrohungsmanagement-Fachpersonen. Weltweit sind es vier Verbände, die Fachpersonen, Institutionen und Unternehmen zertifizieren. Die europäischen Qualitätsstandards wurden in Abstimmung mit dem kanadischen, dem US‐amerikanischen und dem asiatisch/australischen Verband ausgearbeitet und sind auf internationaler Ebene anerkannt.

Dem USZ ist es gelungen, als erstes Unternehmen europaweit die hohen Anforderungen für eine Zertifizierung des Bedrohungsmanagements zu erfüllen. Dazu gehören insbesondere – nebst einer lückenlosen Dokumentation der Abläufe – die Organisation eines jederzeit einsatzbereiten Bedrohungsmanagement-Teams mit internem und externem Netzwerk (bspw. zur Polizei) sowie ein Fallmanagement mit Bedrohungsanalyse. Andrea Wechlin, Vorstandsmitglied des AETAP, betonte bei der Übergabe des Zertifikats, dass innerhalb von Europa die Schweiz im Bereich Bedrohungsmanagement am fortschrittlichsten sei. Das USZ sei dabei im Gesundheitswesen führend und deshalb durch die Zertifizierung auch mit dem Label ausgezeichnet worden, nach den weltweit gültigen Qualitätsstandards das Bedrohungsmanagement zu handhaben.

Software-Bug verstreut Nutzerdaten

Ein Fehler in der Software des Web-Dienstleisters Cloudflare baute geheime Nutzerdaten in fremde Websiten ein.

Cloudflare sollte eigentlich die Datensicherheit erhöhen – ist aber nun selbst Quelle von Datenlecks.

Ein Software-Bug beim Internetanbieter Cloudflare hat zufällig sensitive Nutzerdaten auf dem Internet verstreut. Die Plattform baute unter bestimmten Umständen die Nutzerdaten in den Code anderer Webseiten ein. Der Fehler war über fünf Monate aktiv, soll nun aber laut Cloudflare behoben sein. Besonders viele Daten sind im Zeitraum zwischen dem 13. und 18. Februar betroffen.

Problematisch ist insbesondere, dass die betroffenen Seiten von Suchmaschinen zwischengespeichert und indiziert wurden. Daher ist es möglich, dass private Informationen immer noch öffentlich im Netz zugänglich sind.

Zu den Websiten, welche den Dienst von Cloudflare nutzen, gehören etwa Fitbit, der Taxiservice Uber, der Passwortanbieter 1Password und die Partnersuchsite OKCupid. Der Bug trat nur bei einer bestimmten HTML-Version und einer bestimmten Kombination von Cloudflare-Einstellungen auf; theoretisch könnten 3000 Kunden des Anbieters betroffen sein.

Entdeckt hatte die Lücke der Google-Sicherheitsexperte Travis Ormandy.

Da unklar ist, welche Daten genau betroffen sind, empfehlen Experten, die Passwörter für jeden Online-Dienst zu ändern. Zwar ist das Risiko, betroffen zu sein, nicht gerade gross, doch sind die Auswirkungen des Bugs unberechenbar.

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