Bewacherregister: unzufriedener BDSW
Anfang Juni vor einem Jahr ging in Deutschland das Bewacherregister als digitales Vorzeigeprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums an den Start. Leider haben sich die in das Projekt gesetzten Hoffnungen nicht bewahrheitet, wie die Branchenorganisation BDSW schreibt. Das Register sei im Gegenteil zu einem Hindernis für die Unternehmen der Sicherheitswirtschaft geworden.
«Im Bewacherregister (BWR) sollen alle Sicherheitsunternehmen und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen registriert und durch die kommunalen Ordnungsbehörden verwaltet werden (vgl. hier). Durch die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse sollte das Erlaubnisverfahren für die Sicherheitsunternehmen vereinfacht und die Zuverlässigkeitsüberprüfungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschleunigt werden. Nach einem Jahr Betrieb ist nichts davon zufriedenstellend abgearbeitet: Weder sind alle 7000 Sicherheitsunternehmen im BWR registriert noch sind die 270’000 Sicherheitskräfte im BWR freigeschaltet“, betonte Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW).
Welches sind die Gründe?
Laut BDSW liegt der Grund in der mangelnden personellen, technischen und fachlichen Vorbereitung der kommunalen Verwaltung durch die Bundesländer. So sei es zu einem massiven Bearbeitungsstau in vielen Kommunen gekommen. «75 Prozent unserer Mitglieder warten momentan mehr als vier Wochen auf die Freigabe von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für einen Einsatz beim Kunden. Dies ist ein unhaltbarer Zustand, diese staatliche Untätigkeit beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Sicherheitswirtschaft massiv», sagte Olschok.
Die Erfahrungen mit dem BWR würden leider wieder einmal beispielhaft zeigen, dass das Bundeswirtschaftsministerium von seinen politischen Zielen und Ankündigungen, die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse zum Nutzen der Wirtschaft in Deutschland voranzutreiben, Lichtjahre entfernt sei. «Das BWR hat nach einem Jahr nicht zu weniger, sondern zu mehr Bürokratie für die Sicherheitswirtschaft geführt. Es bleibt damit leider auch weiterhin eine Dauerbaustelle, das heutige Jubiläum ist kein Anlass zum Feiern», so Olschok abschliessend.
Quelle: BDSW