Brände durch beschädigte Kabel wird unterschätzt
Nur ungefähr 29 Prozent der Schweizer wissen, dass es beim Anbohren von Leitungen oder Kabeln zu einem Brand kommen kann. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Energiemanagementunternehmen Eaton durchgeführt hat.
Heute ist Welt-Brandschutztag. Er hat zum Ziel, mehr Aufmerksamkeit für die Gefahren von Bränden sowie vorbeugende Massnahmen zu erzeugen.
Brandgefahr durch Störlichtbögen
Viele Schweizer sind für das Thema Brandschutz bereits sensibilisiert und setzen auf Rauchmelder, überprüfen regelmässig Kabelanschlüsse oder vermeiden offenes Feuer wie zum Beispiel Kerzen. Allerdings gibt es auch andere Brandgefahren, denen sich wenige Schweizer bewusst sind – zum Beispiel durch sogenannte Störlichtbögen. Diese entstehen, wenn Kabel oder Leitungen beschädigt werden – wobei der eigentliche Brand unter Umständen erst deutlich später entsteht. Beschädigungen können beispielsweise aus dem Anbohren der Kabel oder Leitungen resultieren.
Über die Hälfte der Schweizer (51,2 Prozent) ist sich der Gefahr von Störlichtbögen nicht bewusst. Lediglich 20 Prozent kennen die Gefahren und wissen, wie sie dagegen vorgehen können. Das hat eine Umfrage des Energiemanagementunternehmen Eaton gezeigt.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Schweizer die langfristige Gefahr von Störlichtbögen unterschätzen, denn über die Hälfte (51,8 Prozent) denkt, es wäre alles in Ordnung, solange es unmittelbar nach dem Bohren keine Rauchentwicklung gibt. Nur rund 29 Prozent ist überhaupt bewusst, dass es beim Anbohren von Kabeln oder Leitungen zu einem Feuer kommen kann. Die Mehrheit hat eher kleinere Probleme im Kopf, wie zum Beispiel bei der Sicherung.
Die Tatsache, dass die Schweizer sich der Brandgefahren beim Bohren von Löchern in der Wohnung oder im Haus nicht mehrheitlich bewusst sind, führt wohl auch zu unvorsichtigem Verhalten: über 13 Prozent geben an, einfach ein Loch zu bohren ohne sich vorher über den Verlauf der Leitungen zu informieren – dabei starten Mieter in Wohnungen überdurchschnittlich oft ohne genauen Plan (19,2 Prozent). Mieter in Häusern (2,3 Prozent) sind dagegen vorsichtiger. 24,8 Prozent der Befragten geben an, ganz sicher zu sein, wo die Leitungen verlaufen, 31,6 Prozent wissen es ungefähr. Am besten über den Verlauf der Leitungen informiert sind Mieter von Häusern (34,1 Prozent).
Geringe Unterschiede in der DACH-Region
In der DACH-Region finden sich in Bezug auf die Unterschätzung von Brandgefahren durch Störlichtbögen nur leichte Unterschiede. In Österreich und Deutschland sind sich allerdings mehr Menschen der Gefahren bewusst (60 beziehungsweise 62,4 Prozent). Die Schweizer sind unvorsichtiger beim Bohren von Löchern – in Österreich bohren 7,8 Prozent einfach drauf los ohne die Lage der Kabel zu prüfen, in Deutschland nur vier Prozent.
Fazit
Feuer kosten pro Jahr noch immer 4000 Menschen in Europa das Leben, 70‘000 weitere landen im Krankenhaus, die materiellen Schäden belaufen sich auf 126 Milliarden Euro. Ein Viertel aller Brände ist dabei auf Elektrizität zurückzuführen. Laut der BFB Beratungsstelle für Brandverhütung verursachen jährlich 20‘000 Brände allein in der Schweiz einen Schaden von 600 Mio. CHF.
„Kabelbrände erhalten aktuell zu wenig Aufmerksamkeit, obwohl sie eine Gefahr für Mieter und Hausbesitzer gleichermassen sind. Hier müssen vor allem Elektroinstallateure ihre Kunden sensibilisieren“, kommentiert Kimberly Iseli von Eaton. „Verpflichtende Schutzmassnahmen wie beispielsweise FI-Schalter bieten hierbei keinen Schutz. Abhilfe schaffen AFDD-Brandschutzschalter (Arc Fault Detection Device), die das Risiko von gefährlichen Störlichtbögen unterbinden. Als integrierte Lösung mit Leitungsschutz- und Fehlerstromschutzschaltern erfüllen sie höchste Sicherheitsansprüche und sind insbesondere für Schlaf- und Aufenthaltsräumen sowie Räume mit einem erhöhten Brandrisiko empfehlenswert.“
Quelle: Eaton