Brandschutz ungenügend
Im geplanten Übergangszentrum für Asylsuchende in der Halle 9 der Messe Zürich muss für die Wohneinheiten eine neue Lösung gesucht werden. Ein Brandtest der Feuerpolizei hat am Freitag ergeben, dass die weltweit im Einsatz stehenden «Better Shelter» den Anforderungen an den Brandschutz in Zürich nicht genügen.
Die am Freitag den Medien vorgestellten «Better Shelter» kommen Anfang Januar 2016 definitiv nicht in der Halle 9 der Messe Zürich zum Einsatz. Ein Brandtest, den die kantonale Gebäudeversicherung am Freitagvormittag durchführen liess, hat gezeigt, dass die temporären Unterkünfte zu leicht brennbar sind. Vor diesem Hintergrund sei die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner nicht gewährleistet, hiess es an der Medienkonferenz.
Die Wohneinheiten hat die Ikea-Stiftung zusammen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) entwickelt. Das Flüchtlingshilfswerk stellt sich grundsätzlich auf den Standpunkt, dass diese Häuschen ausreichend Schutz vor Feuer bieten.
Zwei Gutachten – zwei Meinungen
Die bisherigen feuerpolizeilichen Abklärungen hatten ergeben, dass der Einsatz der Shelter in der Halle 9 möglich sei, wie die Stadt Zürich schreibt. Gestützt auf ein Gutachten aus Schweden war davon auszugehen, dass die Unterkünfte den Anforderungen an den Brandschutz genügen würden. Im Verlauf dieser Woche erhielt die Kantonale Gebäudeversicherung Kenntnis von einem neuen Gutachten aus Deutschland, das Zweifel an den Ergebnissen des schwedischen Gutachtens aufkommen liess. Die Gebäudeversicherung veranlasste daraufhin einen Brandtest. Die Ergebnisse liegen dem Sozialdepartement derzeit noch nicht schriftlich vor, gemäss mündlicher Auskunft kommt ein Einsatz der Shelter in der Halle 9 jedoch nicht infrage, wie es heisst.
Gemäss Sozialdepartement kann nun Übergangszentrum für Asylsuchende mit einer gewissen Verzögerung in Betrieb genommen werden. An der geplanten Unterbringung von rund 250 Personen und am Betriebskonzept ändere sich nichts.