Corona-Massnahmen im Luftverkehr müssen dringend harmonisiert werden
Der Bund rettet mit Kreditgarantien in Milliardenhöhe die Schweizer Luftfahrt vor dem Absturz, nimmt ihr aber aufgrund der international nicht harmonisierten Corona-Massnahmen jegliche Planungssicherheit. Deshalb fordert die Aerosuisse vom Bundesrat eine Harmonisierung der Massnahmen mit den Nachbarstaaten und mehr Verhältnismässigkeit – nur so buchen Passagiere wieder Flüge und die Airlines können dereinst die Kredite zurückbezahlen.
Die Corona-Pandemie hat den Luftverkehr weltweit in die grösste Krise seiner rund 100-jährigen Geschichte gestürzt. Mit Bundeshilfe sind in der Schweiz die essenziellen Strukturen der Luftfahrt gesichert worden. Doch nach einem erfolgreichen Neustart im Sommer sind wegen der uneinheitlichen Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie die Buchungszahlen jetzt wieder regelrecht eingebrochen. Die Kunden sind verunsichert und fliegen nicht.
Mehr Planungssicherheit ist zwingend
Die sehr kurzfristigen Anpassungen, etwa bei der Risikoländerliste, haben massive Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Passagiere. Sie erlauben den Fluggesellschaften auch nicht, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. «Auch die Verhältnismässigkeit sollte stärker gewichtet werden. Aktuell müssen wir feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Gewisse Massnahmen des BAG manövrieren den Schweizer Luftverkehr ohne Not in Schwierigkeiten», hält Nationalrat Thomas Hurter, Präsident der Aerosuisse fest.
Konkrete Forderungen an den Bundesrat
Die Aerosuisse hat vier Bundesräte angeschrieben und fordert konkret: Covid-19 Test-Zentren sind an den Landesflughäfen für abfliegende und ankommende Passagiere einzurichten. Die Anerkennung eines negativen Resultats muss zur Verkürzung oder Aufhebung der Quarantänepflicht führen. Zudem sollte der längst überfällige digitale Ersatz für die heute noch in Papierform verteilten Passagier Lokalisationsformulare erfolgen.
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