Der Siemens-Campus in Zug ist fertig

Siemens hat am 11. September in Anwesenheit von Bundesrat Guy Parmelin, Frau Landammann Silvia Thalmann-Gut und Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, das neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude (F&E) eingeweiht. Damit ist nach einer siebenjährigen Bauphase und Investitionen von 250 Millionen Franken der klimaneutrale Siemens-Campus in Zug offiziell fertiggestellt.

V.l.n.r.: Zsolt Sluitner (CEO Siemens Real Estate), Frau Landammann Silvia Thalmann-Gut, Matthias Rebellius (CEO Smart Infrastructure und Vorstandsmitglied der Siemens AG), Bundesrat Guy Parmelin und Roland Busch (Vorstandsvorsitzender der Siemens AG). (Pressebild)

«Technologie ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit», sagt Roland Busch. «Da 40% des weltweiten Energiebedarfs auf Gebäude entfallen, sind klimaneutrale Gebäude ein wichtiger Hebel für Unternehmen und für ganze Länder, um nachhaltiger zu werden. Um die komplexen Prozesse im Griff zu halten, nutzen wir künstliche Intelligenz, um die erforderliche Hardware und Software zu orchestrieren. Die Schweiz mit ihren hohen Umweltstandards und erstklassigen Universitäten ist der perfekte Ort, um diese Technologie voranzutreiben. Und Siemens Xcelerator, unsere neue digitale Geschäftsplattform, erleichtert es den Kunden dank des modularen Aufbaus unserer Lösung, die Umsetzung effizient zu gestalten.»

Klimaneutral

«Siemens verbindet auf einzigartige Weise die reale und die digitale Welt, und ermöglicht es, eine bessere Zukunft zu gestalten. Der neue Siemens Campus in Zug ist ein hervorragendes Beispiel dafür», sagt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure. «Mit den neuesten Technologien aus unserem Portfolio zur Verbesserung des Gebäudebetriebes und zur Erreichung höchster Effizienz wird der Campus komplett klimaneutral betrieben. Damit erreichen wir bereits heute das Ziel, zu welchem wir uns vor zwei Jahren verpflichtet haben.»

Entwicklung von Gebäudetechnologien

Als globaler Hauptsitz von Siemens Smart Infrastructure ist Zug ein wichtiger Standort für die Entwicklung von Gebäudetechnologien. Jedes Jahr melde man von hier aus rund 80 neue Patente an, schreibt das Unternehmen. Der 25 000 m2 grosse Campus besteht aus einem Hauptgebäude, einem Fabrikgebäude und dem modernisierten Gebäude für Forschungs- und Entwicklung (F&E). Die Klimaneutralität werde durch eine Kombination von verschiedenen Massnahmen erreicht, heisst es.

Wärmepumpen und Wasser aus dem Zugersee werden zum Heizen und Kühlen genutzt, Photovoltaikanlagen auf dem Dach produzieren Strom. Begrünte Flachdächer sorgen für eine zusätzliche Dämmung. Das Gebäudeautomationssystem Desigo CC, als Teil von Siemens Xcelerator, sorgt gemäss Anbieter für eine optimale Raumklimatisierung sowie Energieeffizienz. Darüber hinaus sind über 50 Ladestationen für die E-Mobilität im Einsatz. Das Bürogebäude hat gemäss Mitteilung eine Platin-Zertifizierung nach dem LEED-Standard erhalten, das Fabrik- und das F&E-Gebäude erreichten jeweils den Gold-Standard.

Mit BIM geplant

Bei der Planung des Campus habe man Building Information Modeling (BIM) eingesetzt. Mit BIM werde ein Gebäude zweimal errichtet: Zunächst als digitaler Zwilling und danach als physisches Objekt. So können Strom-, Heiz-, Kühl- und Wasserverbrauch über verschiedenen Anwendungen dokumentiert, gemessen und angepasst werden. Ein Raumreservierungssystem sei mit der Siport-Zutrittskontrolle und Desigo CC zur bedarfsgerechten Raumsteuerung und Digital Signage verbunden. Darüber hinaus habe man bereits eine Vielzahl von IoT-Funktionen implementiert, um die Gebäudeeffizienz zu steigern, den Komfort zu verbessern und das Nutzererlebnis zu optimieren.

An der Eröffnungszeremonie hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Building X, die skalierbare digitale Gebäudeplattform von Siemens, bei einem Campus-Rundgang in Aktion zu erleben. Ebenfalls als Teil von Siemens Xcelerator hilft Building X den Gebäudebetrieb zu digitalisieren, zu verwalten und zu optimieren, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung, einer höheren Leistung und zu mehr Nachhaltigkeit führt, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Das für rund 70 Millionen Franken modernisierte F&E-Gebäude sei das neuste Kapitel in einer langen Tradition von Investitionen in der Schweiz, so Siemens. Bereits vor über 70 Jahren arbeitete Siemens mit der damaligen Brandmeldefirma Cerberus eng zusammen. Im Jahr 1998 übernahm Siemens die industriellen Aktivitäten der Elektrowatt, zu der neben Cerberus unter anderem auch die in Zug ansässige Firma Landis & Gyr zählte und gründete daraus die neue Geschäftseinheit Building Technologies. Seither ist die Siemens-Gebäudetechniksparte, die seit 2019 als Siemens Smart Infrastructure bekannt ist, in Zug beheimatet.

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