Die richtige Festplatte bei der Videoüberwachung

Ob im Detailhandel, vor Firmengebäuden oder nahe öffentlicher Plätze: Videoüberwachungssysteme stellen hohe Anforderungen an die das wichtigste Gut, auf welchem die Daten aufgezeichnet werden: die Festplatten.

Videoüberwachungssysteme
Videoüberwachungssysteme laufen in der Regel rund um die Uhr. Surveillance-HDDs sind auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt. ©depositphotos

Videoüberwachungssysteme arbeiten in der Regel ohne Unterbruch und müssen mit sehr hohen Anforderungen auskommen. Sogenannte Surveillance-HDDs sind auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt und weisen typischerweise eine MTTF-Zeit (Mean Time To Failure – zu Deutsch: eine «Durchschnittszeit bis zum Ausfall») von einer Million Betriebsstunden auf. Diese korrespondiert mit einer «Annualized Failure Rate», d.h. einer jährlichen Ausfallrate (AFR), von 0,88 Prozent. Bei einer Installation von 1000 Laufwerken würden exemplarisch etwa neun HDDs pro Jahr ausfallen. Die normalen Desktop-Festplatten, die für Laufzeiten von 8 bis 16 Stunden pro Tag konzipiert sind, weisen typischerweise eine MTTF- Zeit von 600’000 Stunden auf. Aufgrund der hohen Datenlast in der Videoüberwachung müssen Festplatten robust gebaut sein. Das hat auch Auswirkungen auf die mechanischen Komponenten eines HDD-Laufwerks.

Hohe Belastbarkeit und Performance

Bezüglich der Datenlast können Surveillance-HDDs jährlich Daten von 180 Terabyte verarbeiten. Desktop-HDDs mit weniger Zugriffsaktivitäten, die vergleichsweise kleinere Datenmengen stemmen, sind dagegen vergleichsweise auf minimal 55 TB pro Jahr ausgelegt. Die Fehler- und Ausfallwahrscheinlichkeit wäre bei einer normalen HDD daher schneller an einem kritischen Punkt angelangt. Festplatten im Videoüberwachungssektor müssen zudem nicht selten mehrere hochauflösende Videostreams parallel verarbeiten. Surveillance-HDDs sind dagegen mit spezieller Firmware und einem wesentlich grösseren Cache-Speicher ausgestattet. Dadurch werden viele parallele Lesezugriffe möglich. Sind jedoch zusätzliche Anforderungen wie Algorithmen mit künstlicher Intelligenz im Spiel, generieren die hohen parallelen Schreibraten voluminöse Leseraten. In diesem Fall sollten Enterprise-HDDs in Betracht gezogen werden. Der Einsatz von Videoüberwachung findet zudem nicht immer in bestklimatisierten Umgebungen statt. Daher sind Surveillance-HDDs konzipiert für noch höhere Temperaturen als die regulären HDDs.

Typischerweise können Überwachungsfestplatten Temperaturen zwischen 0 und 70 °C standhalten, während Desktop-Festplatten meist auf Temperaturen zwischen 0 und 60 Grad ausgelegt sind. Festplattenhersteller müssen darüber hinaus ihre Surveillance-HDDs meist umfangreichen Kompatibilitäts- und Funktionstests in verschiedenen Videorecordern unterziehen, um beste Interoperabilität sicherzustellen. Dazu werden oft verschiedene Kompatibilitätslisten der Hersteller zurate gezogen.

Quelle: Toshiba/Redaktion 

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