Die Schattenseiten des Outdoorsports

Bewegung ist gesund. Die Kehrseite: Wer sich bewegt, kann sich verletzen. Allein beim Joggen, Wandern und Spazieren verunfallen rund 40 '000 Menschen pro Jahr, 70 Prozent davon durch Stolpern oder Stürzen. Acht Menschen verunfallen dabei tödlich. Das lässt sich verhindern.

Draussen wird es wärmer und die Tage werden länger. Dies motiviert viele Menschen sich in der Freizeit draussen zu bewegen. «Joggen, Wandern und Spazieren sind längst ein beliebter Volksport, denn Bewegung ist grundsätzlich gesund und verlängert die Lebenserwartung», weiss Erwin von Moos, Freizeitexperte der Suva. Trotzdem braucht es nicht viel und ein Stolperer führt zum Sturz, eine Verletzung – oft auch mit Arbeitsausfall – ist die Folge.

Mehr als zwei Drittel sind Stolper- und Sturzunfälle

In den vergangenen zehn Jahren haben Unfälle beim Joggen, Wandern und Spazieren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2011 waren es laut Suva knapp 30 000 Unfälle. Aktuell seien es durchschnittlich bereits über 40 000 Unfälle pro Jahr. Tendenz steigend. Dies entspreche ungefähr der Einwohnerzahl von Neuenburg. Rund 25 000 (70 Prozent) seien Stolper- und Sturzunfälle.

Von April bis August steigen die Unfälle jeweils an, danach sinken sie wieder, wie die Suva schreibt. Die Zunahme würde sich überproportional zum Bevölkerungswachstum entwickeln. Von Moos bestätigt: «Outdooraktivitäten sind im Trend und Corona hat dies noch verstärkt. Das sieht man auch an den gestiegenen Unfallzahlen.»

Frauen stolpern und stürzen ab 45 Jahren mehr als Männer

Auffallend ist, dass bei Frauen ab 45 Jahren die Unfälle durch Stolpern und Stürzen beim Joggen, Wandern und Spazieren anteilsmässig zunehmen, bei den Männern ist dies nicht der Fall, wie die Suva schreibt. Über 40 Prozent aller Verletzungen betreffen laut Angaben Unterschenkel, Knöchel und Fuss. Danach folgen Knieverletzungen. Am häufigsten komme es zu Verstauchungen und Zerrungen sowie Muskel- und Sehnenverletzungen. Durchschnittlich fehlen die Verunfallten 18 Tage pro Unfall bei der Arbeit. Neben den eher leichten Verletzungen kommt es jährlich auch zu rund acht Todesfällen und 33 IV-Renten durch Stolper- und Sturzunfälle beim Joggen, Wandern oder Spazieren.

7 Tipps zur Vermeidung

  • Joggen und wandern Sie nur, wenn Sie sich gesund fühlen.
  • Mit einem Aufwärmtraining bereiten Sie ihren Körper auch für Misstritte besser vor.
  • Seien Sie beim Joggen, Wandern und auch Spazieren präsent und konzentrieren Sie sich auf die Aktivität und den Weg – lassen Sie das Mobiltelefon in der Jackentasche.
  • Trainieren Sie neben Ausdauer auch Kraft und Gleichgewicht, denn unerwartete Stolper- und Sturzsituationen können mit einem gezielten Kraft- und Gleichgewichtstraining besser ausbalanciert werden.
  • Tragen Sie geeignetes Schuhwerk mit Profil. Lassen Sie sich beim Kauf von einem Profi beraten.
  • Wandern Sie mit Hilfe von Wanderstöcken. Dies reduziert die körperliche Belastung und gibt Sicherheit.
  • Keine Eile…nehmen Sie sich Zeit für den Weg.

Quelle: Suva

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