Digitale Videoüberwachung bringt mehr Sicherheit im öV
Eine Umfrage bei Unternehmen des öffentlichen Verkehrs zeigt, dass diese in der Videoüberwachung aufgerüstet haben. Das führt laut Studie zu mehr Sicherheit und Komfort bei den Fahrgästen.
Die Union International des Transport Publics (UITP) hat in den Jahren 2017/2018 zusammen mit Axis Communications eine Umfrage bei Unternehmen des öffentlichen Verkehrs weltweit durchgeführt. Ziel war es, einen Überblick der aktuellen Trends und den Einsatz der Videoüberwachung in Bussen, Zügen, Trambahnen oder den jeweiligen öffentlichen Bereichen zu erhalten. Die Studie wurde erstmals 2015 durchgeführt.
In den letzten Jahren hat der Einsatz der Videoüberwachung im öffentlichen Verkehr deutlich zugenommen. Gemäss UITP-Umfrage schätzen Mitarbeitende und Fahrgäste zunehmend den Wert der Videoüberwachungstechnologie im öffentlichen Verkehr. Dies insbesondere bezüglich der positiven Auswirkungen auf die Sicherheit, wie es heisst. Das Potenzial von Echtzeitunterstützung, das bereits im Jahr 2015 prognostiziert worden ist, wird nun mehr und mehr Realität, wie Axis betont. Die Videoüberwachung werde weiterhin als wichtiges Sicherheitsinstrument im öffentlichen Verkehrs eingestuft.
Zentrale Umfrageergebnisse
Digitalisierung auf dem Vormarsch: Die digitale Ära steigert im öffentlichen Personennahverkehr neben der Effizienz auch die Qualität und optimiert gleichzeitig auch die Kundenerfahrungen. Der Vergleich mit der Studie von 2015 zeigt, dass Videoüberwachung dank der Digitalisierung inzwischen anders wahrgenommen wird. Während die Passagiere früher angaben, ein „sichereres Gefühl“ zu haben, kann dies heute in Prozentangaben ausgedrückt werden: Die Verbesserung der tatsächlichen Sicherheit für Passagiere und Personal wird bei 80 Prozent eingestuft.
Die Umfrage zeigt ferner, dass die Zahl der öffentlichen Verkehrsnetzwerke, ausgerüstet mit analogen Kameras, zurückgegangen ist (von 25 auf 18 Prozent) und Upgrades sowie Neuinstallationen zunehmend digital sind. Der Wechsel zu digitalen Videoüberwachungssystemen wird noch offensichtlicher, da 82 Prozent der Umfrageteilnehmer angeben, eine digitale Komponente in ihrem System zu haben.
Steigendes Investment in Echtzeittechnologien und -analysen: Die Entwicklung hin zu IP-Videoüberwachung ermöglicht es den Betreibern, Echtzeitanalysen zu nutzen und so die Grundlage für Entscheidungen zu verbessern. Dies beinhaltet Reaktionen bei eher unüblicheren kritischen Szenarien, wie Reaktionen auf eine Sicherheitsbedrohung oder einen Notfall. Machine-Learning-Technologien erkennen „gewohnte“ Aktivitäten innerhalb einer Szenerie und informieren über eine automatische Meldung, wenn „ungewohnte“ Aktivitäten festzustellen sind.
Der Bericht legt zudem dar, dass 2015 nur eine Handvoll Analysemethoden wie „Graffiti Detection“ bei weniger als 10 Prozent im Einsatz waren. Im Vergleich dazu wurden 2018 alle 17 in der Umfrage untersuchten Analyseverfahren verwendet, wobei einige der beliebtesten unter den Befragten 50 Prozent oder mehr erreicht haben: die Erkennung von Einbruch oder das unbefugte Betreten eines Gleises.
Zunehmende Unterstützung durch Unternehmen und Passagiere: Gemäss Umfrage stellt sich heraus, dass der öffentliche Zuspruch für Videoüberwachung im öV-Bereich seit dem Jahr 2015 von 65 auf 73 Prozent zugenommen hat. Die Akzeptanz von Sicherheitspersonal bleibt hingegen stabil bei 78 Prozent.
Die Umfrage ergab auch, dass gegenüber 2015 sowohl interne wie auch externe Stellen vermehrt Videoinformationen austauschen. Dies ist jedoch nicht nur im öV-Bereich der Fall. Die Anzahl der geteilten Videos nach ferner auch in folgenden Bereichen zu: bei Stadtüberwachungszentren (von 10 auf 22 Prozent), bei der Feuerwehr (von 4 auf 28 Prozent) und schliesslich bei regionalen resp. nationalen Sicherheitszentren (von 5 auf 12 Prozent).