Dorma+Kaba und der Zukunftsplan Deutschland

Die Dorma+Kaba will ein höheres Innovationstempo, eine schnellere Produktentwicklung, eine straffere Organisation sowie eine konsequentere Ausnutzung der Synergien aus der Fusion. Hinter den Worten steckt jedoch ein Abbau von fast 450 Stellen in Deutschland.

Wird kräftig umgebaut: Der Dorma+Kaba-Standort in Deutschland. Foto: Dorma

Bei diesem Zukunftsplan nimmt der Standort Deutschland eine Schlüsselrolle ein, dem sowohl Integrationsmassnahmen aus dem Zusammenschluss zur Dorma+Kaba als auch bereits bestehende Geschäftspläne der ehemaligen Dorma-Gruppe zugrunde liegen, wie es heisst. Der Plan sei ein wichtiger Baustein der bereits angekündigten Zielsetzungen, im Geschäftsjahr 2018/2019 eine Ebitda-Marge von 18% sowie ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 2%-Punkten über dem adjustierten Weltwirtschaftswachstum zu erreichen.

Innovationsstandort stärken

Für die nächsten Jahre plane Dorma+Kaba Finanzmittel in zweistelliger Millionenhöhe für

  • die Neuentwicklung technologisch hochwertiger Produkte,
  • die Verlagerung und Modernisierung von Produktionsstätten
  • sowie die Weiterentwicklung der Informationstechnologie zur Verfügung zu stellen.

Dabei enthalte der Zukunftsplan Deutschland folgende Kernelemente:

  • Der Standort Ennepetal als Kompetenzzentrum für mechanische und elektronische Türtechnik soll ausgebaut und somit konsequent weiterentwickelt werden.
  • Gleichzeitig soll die Herstellung von bestimmten Standardprodukten (Türschliesser TS 93 und BTS 80) von Ennepetal nach Singapur verlagert werden, während andere Produkte von Singapur nach Suzhou (China) verschoben werden.
  • Der Standort Ocholt (Segment Movable Walls) soll durch Automatisierung der Produktion für mobile Trennwandsysteme zukunftsfähig ausgerichtet werden.
  • Die bereits seit längerer Zeit unbefriedigende Ergebnislage der Beschlagtechnik am Standort Velbert soll durch Kostenmassnahmen verbessert werden.
  • Die Aktivitäten der Firma Kaba Mauer in Heiligenhaus sollen u.a. an die bestehenden Standorte Bad Berka und Velbert verlagert werden.
  • Für das defizitäre Sanitärgeschäft am Standort Rietberg wird derzeit ein Sanierungskonzept verhandelt, alternativ wird ein Verkauf oder eine Schliessung geprüft; dies bedeutet für das Sanitärgeschäft am Standort Bad Salzuflen ebenfalls eine Anpassung der Produktionskapazitäten mit entsprechendem Personalabbau.

Stellenabbau in Deutschland und Verlagerung nach Asien

Die Neuausrichtung, die Verlagerung von Produktionsbereichen und die effektivere Organisationsstruktur führen zu einem Abbau an verschiedenen Standorten von Dorma+Kaba in Deutschland von rund 440 Stellen, wie der Konzern schreibt. Verstärken will die Industriegruppe hingegen die Standorte in Singapur und Suzhou (China), die Rede ist von rund 160 neuen Stellen, um die erhöhten Produktionsanforderungen abzudecken. Am Standort Ennepetal würden weiterhin die Deutschlandzentrale von Dorma+Kaba, die Zentrale für das Segment Access Solutions DACH sowie ein Teil der Gruppenfunktionen verbleiben. Die Umsetzung aller Massnahmen sollen im Laufe des Jahres 2018 abgeschlossen sein.

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