Drohnen: EU will bis 2019 startklar sein

Die EU hat unlängst ein Konzeptpapier vorgelegt, wie die Sicherheit beim Betrieb von Drohnen gewährleistet werden kann. Bis 2019 sollen alle Drohnen und deren Betreiber registriert, elektronisch identifiziert und ihr Betrieb räumlich eingegrenzt werden können.

Eine Polizeidrohne im Einsatz. © depositphotos, Sergiy1975

 

Gemäss EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc will man in Sachen Drohnen das Steuer in der Hand haben und dafür sorgen, dass der EU-Markt für Drohnendienste bis 2019 startklar ist. Die EU müsse wegweisend sein und für diesen Markt geeignete Rahmenbedingungen schaffen, so Bulc.

Der Vorschlag der EU-Kommission umfasst Drohnen mit einem Gewicht bis zu 150 kg in einer Höhe von bis zu 150 m reichenden Luftraum (U-Space). Schwerere Drohnen unterliegen bereits geltendem EU-Recht.

Das Konzeptpapier enthält grundlegende Anforderungen an die Nutzung des „U-Space“:

  • Sicher: In niedrigen Höhen soll die Sicherheit der Drohnen der herkömmlichen bemannten Luftfahrt in nichts nachstehen. Das Konzept sieht den Aufbau eines dem Flugverkehrsmanagement für die bemannte Luftfahrt vergleichbaren Systems vor.
  • Automatisiert: Das System wird die hoch automatisierten bzw. autonomen Drohnen mit Daten versorgen, damit sie sicher fliegen sowie Hindernisse oder vielmehr Kollisionen vermeiden können.
  • Startklar bis 2019: Dies gilt für die Basisdienste wie Registrierung, elektronische Identifizierung und Geo-Fencing. Für die Zukunft müssen jedoch noch weitere U-Space-Dienste und entsprechende Normen entwickelt werden.

Nächster Schritt: Sicherheitsvorschriften

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) arbeitet gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und der Branche unionsweit geltende Sicherheitsvorschriften aus. Damit werde die EU-Grundverordnung über die Flugsicherheit umgesetzt, die vom EU-Parlament und dem Rat (d.h. von den EU-Mitgliedstaaten) noch abgesegnet werden muss.

Drohnenmarkt wächst

Gemäss einer Studie von PricewaterhouseCoopers wird der globale Drohnenmarkt bis 2020 deutlich wachsen: Am grössten sei das Potenzial in den Bereichen Infrastruktur und in der Bauindustrie. Es folgen die Bereiche Landwirtschaft, zivile Sicherheit sowie Medien und Unterhaltung.

Dass Drohnen wohl in absehbarer Zeit auch bei den Blaulichtorganisationen vermehrt zum Einsatz kommen werden, zeigt die Meldung des Deutschen Feuerwehrverbandes. Gemäss deren Präsident, Hartmut Ziebs, wird in Zukunft auch über Drohnen zum Transport von Löschwasser oder Menschen nachgedacht.

Grösste Show Europas

Übrigens: Vom 26. bis 28. September 2017 präsentiert die Branche ihr Potenzial auf der Interaerial Solutions in Berlin. Im Rahmen des Praxisforums sind u.a. Thema: Drohneneinsatz im Katastrophenschutz, im Rettungswesen, in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Sicherheitsbereich.

Die grösste Drohnenshow Europas findet im Rahmen der Weltleitmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement Intergeo statt.

 

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