E-Impfdaten: Ab Herbst soll man über seine Daten verfügen können

Die Daten von meineimpfungen.ch, dem schweizerischen elektronischen Impfausweis, können gerettet werden und die Nutzerinnen und Nutzer können sie bei Bedarf bald löschen. Es gibt ferner eine Alternative, um seine Impfdaten digital zu hinterlegen.

Die Plattform meineimpfungen.ch wurde im Frühjahr 2021 wegen schwerwiegenden Sicherheitsmängeln vom Netz genommen; die Stiftung dahinter ist pleite. Darauf haben die Stammgemeinschaft eHealth Aargau (SteHAG) und das Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau im letzten Jahr einen Versuch unternommen, um die Impfdaten der rund 300’000 betroffenen Einwohner mit einem neuen Projekt zu retten.

Impfdaten selbstständig löschen

Jetzt hat die SteHAG das Vorprojekt zur Datenrettung der Stiftung meineimpfungen.ch erfolgreich abgeschlossen, wie E-Health Suisse, die Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen, schreibt. Die Überprüfung im Vorprojekt hat ergeben, dass sich die Daten mit vertretbarem Aufwand den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung gestellt werden können, wie der Kanton Aargau in einer Medienmitteilung vor wenigen Tag schrieb.
Der Projektausschuss, bestehend aus Bundesamt für Gesundheit (BAG), Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und Konferenz der Stammgemeinschaften (KSG), habe nach Abschluss des Vorprojekts die Freigabe für das Hauptprojekt erteilt. Ziel sei es, bis im Herbst 2023 die Daten über eine sichere Plattform zur Verfügung zu stellen. Dann hätten die Betroffenen voraussichtlich drei Monate Zeit, um ihre Impfdaten selbstständig zu löschen oder sie zu beziehen, lässt der Kanton Aargau wissen.

Daten in ein EPD überführen

Weshalb die Impfdaten nicht in ein elektronisches Patientendossier (EPD) integrieren? Der Kanton Aargau gehört in Sachen EPD zu den Turbos. Er war der erste Kanton, der vor zwei Jahren ein solches eingeführt hat. Impfdaten können wie Brillenrezepte und andere Gesundheitsdaten mehr im EPD abgelegt werden. Mit einem EPD haben Gesundheitsfachleute und Patient von überall her Zugriff und die Gesundheitsdaten. Wer konkret auf die Daten zurückgreifen darf, obliegt jedoch einzig und allein dem Besitzer der Daten, nämlich dem Patienten.

Die Daten aus dem gescheiterten Projekt meineimpfungen.ch können optional in ein bestehendes elektronisches Patientendossier überführt werden. Das EPD als schweizweite und gesicherte Plattform für Gesundheitsinformationen diene als Ersatz für einen elektronischen Impfausweis, betont E-Health Suisse. Das Kompetenzzentrum empfiehlt Personen, die vom Datentransfer Gebrauch machen möchten, deshalb ein EPD zu eröffnen. In welcher Region dies möglich ist, erfahren Interessierte unter patientendossier.ch/epd-anbieter.

Weitere Informationen zur Datenrettung werden auch auf meineimpfungen.ch publiziert.

 

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