Ein Schlagwort entwickelt sich zur Technologie

Cloud Computing hat sich definitiv von einem Schlagwort zu einer Technologie entwickelt, ohne die Unternehmen kaum noch auskommen, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen. Die verschiedenen Cloud-Typen (Public, Private und Hybrid) werden oft unter dem Begriff Cloud Computing zusammengefasst und nicht differenziert, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Jeder Cloud-Typ hat Vor- und Nachteile, je nach Anforderung des Unternehmens. Es gilt für jeden Cloud-Typus seinen Einfluss auf die Performance von Applikation und Netzwerk zu bedenken.

Cloud Computing

Public Cloud: Dienste und Infrastrukturen werden von einem Anbieter über das Internet bereitgestellt. Zum Beispiel werden Office 365 oder Google Mail aus einer Public Cloud bezogen. Für KMU eine einfache und kostengünstige Lösung. Achtung: Der Standort der Daten kann überall auf der Welt sein!

Public Cloud

In einer Public Cloud werden Dienste und Infrastrukturen von ausserhalb des Unternehmensrechenzentrums über das Internet bereitgestellt. So kann zum Beispiel ein KMU sich auf einfache Art und Weise Speicher, Prozesse und andere Dienste mieten. Dieses System ist schon seit Jahren im privaten Umfeld weitverbreitet, beispielsweise bei verschiedenen E-Mail-Providern.

Ein solcher Dienst, der von externen Ressourcen über das Internet zur Verfügung gestellt wird, ist flexibel und in der Regel einfach zu bedienen. Unternehmen, die beispielsweise einen neuen Service schnell auf den Markt bringen wollen, müssen nur interne Compliance-Regeln festlegen, weil sie Daten nutzen, die nicht eng an die eigene Infrastruktur angeknüpft sind und damit andere Teile des Netzwerks gefährden könnten. Zusätzlich können über eine Public Cloud Rechenleistung und Speicher nach dem tatsächlichen Verbrauch bezahlt werden. Zu den Vorteilen von Public-Cloud-Diensten zählen vor allem Skalierbarkeit und Elastizität – ein Service Provider etwa, der seine Dienste Tausenden von Unternehmen zur Verfügung stellt, kann kostengünstiger wirtschaften, als wenn jedes Unternehmen seine eigenen Dienste unterhalten müsste. Es ist einfacher, gemietete Kapazitäten flexibel an sich ändernde Nutzlasten anzupassen anstatt sie dauerhaft – und oft unnötig – vorzuhalten. Diese Kosten bewegen sich ausserdem auf einer operativen Ebene und sind kein gebundenes Kapital.

Neben all diesen Vorteilen gehören zu den Diskussionen rund um die Public Cloud die Sorge um Sicherheit, Vertraulichkeit und Datenkontrolle. Wenn Dienste in eine Public Cloud migriert werden, müssen Unternehmen akzeptieren, dass ihre Anwendungen überall auf der Welt gehostet sein können – je nachdem, wo sich das Rechenzentrum des Anbieters befindet.

Private Cloud: Insbesondere für Unternehmen, die mit sehr sensiblen Daten arbeiten oder strenge Compliance-Richtlinien befolgen, wie etwa Finanzdienstleister, ist die Private Cloud eine attraktive Möglichkeit. Die Unternehmen behalten die volle Kontrolle über Daten und Anwendungen. Private Cloud wird vorzugsweise von Unternehmen genutzt, die über eine eigene IT-Abteilung verfügen, IT als Core-Kompetenz betrachten und kein Outsourcing betreiben möchten.

Private Cloud

Eine Private Cloud erlaubt den Betrieb der internen IT-Dienste innerhalb der Firewall. Dennoch können Nutzlasten flexibel zwischen Servern wandern, sodass Nutzungsspitzen abgefangen oder neue Anwendungen implementiert werden können. Insbesondere für Unternehmen, die mit sehr sensiblen Daten arbeiten oder strenge Compliance-Richtlinien befolgen. Eine Private Cloud wird oft für geschäftskritische Daten bevorzugt, weil die Unternehmen so die volle Kontrolle über Daten und Anwendungen behalten. In einer typischen Private-Cloud-Umgebung konsolidieren Unternehmen verteilte IT-Ressourcen und virtualisieren Ressourcen im Rechenzentrum. So kann die IT die Infrastruktur kostengünstiger verwalten und gleichzeitig Dienste schneller implementieren. Dennoch kann der Einsatz einer Private Cloud Ressourcen und Prozesse negativ beeinflussen. Wenn beispielsweise Ressourcen, Anwendungen und Daten konsolidiert werden, entfernen sie sich automatisch von vielen Nutzern. Mitarbeiter in Zweigstellen müssen vermehrt über das Wide Area Network (WAN) auf Daten und Dienste zugreifen, um die Informationen zu bekommen, die sie benötigen. Das WAN muss daher deutlich mehr Traffic erdulden, wird eventuell überlastet und kann hohe Kosten verursachen.

Ein Beispiel für eine Private-Cloud-Lösung, die sich sehr gut für KMU eignet, sind Backup und Recovery to Cloud. Dabei sind alle Daten für alle Zugriffsberechtigten jederzeit verfügbar und die Kunden erhalten eine dynamische und flexible Speicherplatzverwaltung. Hohe Verfügbarkeit sowie Daten- und Prozesssicherheit sind gewährleistet. Kunden vermeiden Investitionen in eine eigene Infrastruktur und gehen kein Technologierisiko ein.

Hybrid Cloud: Unternehmen können damit flexibel zwischen zwei Modellen und den unterschiedlichen Geschäftskonditionen wechseln – je nachdem, um welche Dienste und Infrastrukturen es sich handelt. Die Hybrid Cloud wird vorzugsweise von Unternehmen genutzt, die eigene IT-Abteilung betreiben. Die Hybrid Cloud kombiniert die Vorteile aus beiden Welten und wird sich mittelfristig durchsetzen.

Hybrid Cloud

In vielen Fällen ist eine Hybrid Cloud, eine Mischung aus den beiden genannten Cloud-Umgebungen, die beste Lösung und entwickelt sich immer mehr zum Standard. Unternehmen können damit flexibel zwischen zwei Modellen und den unterschiedlichen Geschäftskonditionen wechseln – je nachdem, um welche Dienste und Infrastrukturen es sich handelt. Die Herausforderung besteht darin, dass die Einheitlichkeit der Daten verloren gehen kann und der Verwaltungsaufwand steigt. Es muss mit potenziellen Unterschieden der Plattformen umgegangen werden, seien es Benutzer-, Sicherheits-, Prozess- oder Reporting-Plattformen.

Als zusammengesetzte Architektur muss sich eine Hybrid Cloud mit anderen Einflüssen aus beiden Konzepten auseinandersetzen: So sind Anwendungen aus einer Public Cloud an einem beliebigen Ort der Welt gehostet, während Anwendungen in einer Private Cloud in einem kleinen Cluster von Rechenzentren konzentriert sind und Engpässe verursachen können.

Cloud-Dienste 

Egal, für welche dieser Möglichkeiten sich ein Unternehmen entscheidet, die Optimierung des Wide Area Networks (WAN) ist eine Möglichkeit, von den jeweiligen Vorteilen bezüglich Kosten, Skalierbarkeit und Überschaubarkeit zu profitieren und gleichzeitig eine hohe Performance und Transparenz zu gewährleisten, um produktiv arbeiten zu können. Mit dem fortschreitenden Einsatz von Cloud Computing werden Unternehmen die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen immer besser kennenlernen und so feststellen, welche Variante für sie am besten geeignet ist. Unabhängig von der Auswahl müssen Unternehmen genau verstehen, welchen Einfluss die verschiedensten Cloud-Dienste auf die Infrastruktur und Topologie ihrer IT haben, um das notwendige Performance-Level sicherzustellen.

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