Einmaliges Brandschutzkonzept für Altstadt

Die Stadt Bern, die dortige Gebäudeversicherung und weitere Partner haben kürzlich den Verein CasaSegura offiziell ins Leben gerufen. Damit ist der Startschuss für die Umsetzung des neuen und in der Schweiz einmaligen Brandschutzkonzepts in der Berner Altstadt erfolgt.

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Die Untere Altstadt in Bern gehört seit dem Jahr 1983 zum Unesco-Weltkulturerbe. Vor zwanzig Jahren brannte es an der Junkergasse in den historisch wertvollen Gemäuern lichterloh. Die traurige Bilanz: ein Menschenleben, mehrere Verletzte und fünf zerstörte Altstadthäuser. Der Sachschaden belief sich auf mehrere Millionen Franken.

Ein Grossbrand in einer engen Altstadt ist ein Horrorszenario für Blaulichtorganisationen und Brandschutzfachleute. Jetzt rückt man in Bern einem solchen Szenario mit einem neuen Konzept zu Leibe. „CasaSegura“, so der Name, soll das Gebiet vor Grossbränden schützen. Eine solche Lösung für ein ganzes Quartier sei ein Novum in der Schweiz, betonen die Initianten. Dazu gehören die Stadt Bern, der HEV Bern und Umgebung, die Gebäudeversicherung Bern (GVB) sowie die Vereinigte Altstadtleiste Bern.

Mit Funkrauchmeldern bestückt

Das Projekt CasaSegura basiert auf Funkrauchmeldern, die mit einer Übermittlungsbox vernetzt sind. Diese benachrichtigt im Brandfall über Mobilfunk automatisch die Feuerwehr. Die Installationskosten pro Haus bewegen sich laut Angaben zwischen 7000 und 9000 Franken – und betragen damit weniger als ein Fünftel von konventionellen Brandmeldeanlagen. Von diesen Kosten übernimmt die Gebäudeversicherung Bern 25 Prozent.

Mit drei Pilotanlagen getestet

Zur Koordination der Installationen und zur Sicherstellung des kostengünstigen Betriebs haben die Initianten den Verein CasaSegura gegründet. Die Geschäftsstelle ist beim HEV Bern und Umgebung angesiedelt. Der Verein ermögliche den Hausbesitzern eine einfache Teilnahme und dank Rahmenverträgen mit den Handwerkern attraktive Bedingungen für die Installation, erläutert Markus Caflisch, Sekretär des HEV Bern und Umgebung. Caflisch ist zugleich auch Geschäftsführer des Vereins.

Dem jetzigen Projekt ging ein Versuchsbetrieb mit drei Pilotanlagen voraus. Der Leiter Prävention und Intervention der Gebäudeversicherung Bern, Theo Bühlmann, ist erfreut, dass der Testbetrieb erfolgreich war und das Konzept nun flächendeckend umgesetzt werden kann. Erste Gebäude würden in den nächsten Wochen den „CasaSegura“-Schutz erhalten, betont der Verein.

„CasaSegura“ sei ein wichtiges Element im Engagement für den Schutz der Unteren Altstadt, sagte Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern. Der Erhalt dieses Weltkulturerbes für die Nachwelt sei oberste Pflicht. Der immaterielle Wert sei unschätzbar, weshalb das Gemeinwesen den Brandschutz in diesem Perimeter besonders ernst nehmen müsse. (rs)

 

 

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