Erste Aufklärungsdrohnen in der Schweiz eingetroffen
Die ersten beiden Drohnen des Aufklärungsdrohnensystems (ADS 15) werden in den kommenden Monaten einer Flugerprobung unterzogen. Spätestens 2022 ist eine Übergabe an die Schweizer Luftwaffe vorgesehen.
Via See- und Landweg aus Israel trafen am 21. und 26. April 2022 die ersten beiden Drohnen und Bodenkontrollstationen des neuen Aufklärungsdrohnensystems (ADS 15) in Emmen ein. Die erste Drohne wurde laut Armasuisse bereits von einem Spezialistenteam zusammengebaut. Nach einer ersten Funktionskontrolle soll diese für weitere Tests in der Flugerprobung bereitstehen. Eine zweite Drohne (Immatrikulation D-14) soll in den nächsten Tagen geliefert werden.
Ersatz für Drohnensysteme aus den Achtzigerjahren
Bei der ADS 15 handelt es sich um ein unbemanntes und unbewaffnetes Aufklärungssystem, das bisherige Aufklärungsdrohnensysteme in der Schweizer Armee ersetzen soll, die laut Armasuisse mittlerweile dem Technikstand der Achtzigerjahre entsprechen. Bei dem neuen Typ wird mit einer Nutzungsdauer von bis 20 Jahren gerechnet.
Der ADS 15 könne bei Bedarf mit weiteren Sensoren wie beispielsweise einem Radar zur Detektion der Bodenlage und Sensoren für Nachteinsätze bestückt werden. Geeignet sei die Drohne zur Überwachung grosser Räume sowie zur Suche und Verfolgung von Zielen als auch zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Als Nutzergruppen vorgesehen sind militärische und zivile Corps wie die kantonalen Führungsstäbe der Polizei, Rettungsorgane und Grenzwacht.
Mit den ersten Funktionstests der beiden Drohnen sollen nun die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Expertenteams von Armasuisse mit der Boden- und Flugerprobung beginnen können. Die ersten Tests beinhalten auch Rollversuche auf der Piste des Flugplatzes Emmen, gefolgt von einem Erstflug Mitte 2022. Vorgesehen sei, die beiden Drohnen im Verlauf des zweiten Semesters der Luftwaffe zu übergeben.
Quelle: Armasuisse