Erstens: Mega-Deal in der Sicherheitsbranche

Die Schweizer Kaba Holding AG mit Sitz in Rümlang und das deutsche Familien­unternehmen Dorma Holding wollen fusionieren. Entstehen würde die Gruppe dorma+kaba. Eine entsprechende Transaktionsvereinbarung wurde gestern Abend unterzeichnet. Der Deal muss noch von den Aktionären abgesegnet werden.

VR-Präsident der neuen Holding wird Ulrich Graf, heutiger VR-Präsident von Kaba.
VR-Präsident der neuen Holding wird Ulrich Graf, heutiger VR-Präsident von Kaba.

Für Ulrich Graf, VR-Präsi­dent von Kaba, ist klar: „Durch die Verbindung der beiden starken Marken Dorma und Kaba entsteht ein führendes Unternehmen der Sicherheitsindustrie. Die Aktionäre stehen für eine langfristige Ausrichtung – auch das ist in unserer dynamischen Branche ein echter Wettbewerbsvorteil.“ Dorma bietet Zugangslösungen an und gehört in der Automatik-, Glasbeschlags- und Türschliesstechnik zu den Marktführern. Gleiches gilt für Kaba im Bereich Zutritts­kontrolle, Betriebsdatenerfassung und Schlüsselsysteme.

Es entsteht die globale Top 3 in der Sicherheits- und Zutritts-Liga.

Mit einem Pro-Forma-Umsatz von mehr als 2 Milliarden Franken, rund 16‘000 Mitarbeitenden sowie Standorten in 53 Ländern rücken die zwei fusionierten Unternehmen mit der neuen gemeinsamen Holding in die globalen Top 3 des stark fragmentierten Marktes für Sicherheits- und Zutrittslösungen auf. Hans Gummert, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Dorma: „Mit dem Zusammenschluss unserer weltweit etablierten Unternehmen stärken wir un­se­re Markt­position erheblich. Wir teilen nicht nur eine über hun­dert­jährige unternehme­ri­sche Tradition und die glei­chen Werte, sondern stimmen auch in unseren Strategien weit­­gehend überein.“

Dorma und Kaba passen ideal zusammen

Die technologische Kompetenz, die Produkte sowie die Vertriebskanäle von Dorma und Kaba würden sich ideal ergänzen, heisst es. Über das gemeinsame Distributions- und Servicenetzwerk, Cross-Selling und die Positionierung als „One-Stop-Shop“ rund um Sicherheit und den Zutritt zu Gebäuden erschliesse sich dem kombinierten Unternehmen erhebli­ches zusätzliches Wachstumspotenzial. Thomas P. Wagner, CEO von Dorma: „Gemeinsam mit Kaba machen wir einen grossen Schritt nach vorne. Wir erweitern unsere Angebotspalette, stärken unsere globale Präsenz und erhöhen unsere Innovationskraft. So können wir Möglichkeiten, die uns Megatrends wie die Urbanisie­rung und die Digitalisierung bieten, schneller und besser nutzen.“

dorma+kaba wird über Produktionsstätten in allen wichtigen Märkten der Industrie verfügen und mit der verstärkten Präsenz insbesondere in Europa, Amerika und Asien-Pazifik die weltweite Expansion beschleu­ni­gen, wie betont wird.

Substanzielle Wertsteigerung

Riet Cadonau, CEO von Kaba: „Dorma und Kaba sind in jeder Hin­sicht Wunschpartner und ein über­zeugender strategischer Fit. Mit dem geplanten Zusammen­schluss schaffen wir zusätzliche Chancen für nachhaltiges profitables Wachstum – mit ent­sprechen­dem Mehr­wert für unsere Kunden, Partner, Mitar­beiter und Aktionäre.“

Über die nächsten vier Jahre strebt das neue Duo ein Um­satz­­wachs­­tum von 6 bis 7% (in Lokalwährungen) pro Jahr an. Auf­grund höhe­rer Ein­kaufs­volumi­na, optimierter Infra­struk­tur­kos­ten sowie Effi­zienz­­steigerun­gen wird mit Kosten­synergien von 60 bis 70 Mio. Fr. pro Jahr ge­rechnet, die im vierten Jahr nach dem Zusammen­schluss voll wirksam wer­­den sollen, wie es heisst. Die einma­ligen Imple­men­tierungs­kosten würden insgesamt in Hö­he der vollen Kosten­syner­gien für ein Jahr ver­anschlagt.

Wer wird was in der neuen Gruppe?

Ulrich Graf, der heutige Verwaltungsratsprä­si­dent von Kaba, wird den Verwal­tungs­rat der neuen Gruppe präsi­die­ren. CEO soll Riet Cado­nau, der jetzige CEO von Kaba, werden. De­signierter CFO ist Bernd Brinker, CFO von Dorma. Die Füh­rungsgre­mien der Grup­pe sollen möglichst aus­ge­wogen besetzt werden, wie die Verantwortlichen verlauten lassen.

Die Standorte sowohl in Rüm­lang als auch in Enne­petal, Deutschland, werden im gemein­samen Unter­neh­men eine wichtige Rolle spielen. Rümlang wird Unternehmenssitz der dorma+kaba Holding sein, während in Ennepetal als Sitz der künf­tigen Division „Access Solutions DACH“ das Geschäft für die deutsch­spra­chi­gen Län­der ver­antwortet werden wird.

Die Fusion bringt auch eine Fusion an Arbeitsplätzen mit sich: Die Rede ist von einem Stellenabbau von insgesamt rund 5% der Belegschaft, verteilt über vier Jahre.

Weitere Informationen zur Transaktionsstruktur und Bewertung sowie den Beteiligungsverhältnissen zwischen Kaba und der Dorma Eigentümerfamilie sind hier erhältlich.

Der Mega-Deal muss noch von den Aktionären an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Kaba abgesegnet werden.

CFO der neuen Holding wird Bernd Brinker, heutiger CFO von Dorma. CEO der neuen Holding wird Riet Cadonau, heutiger CEO von Kaba.

 

 

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