Esti: über 230 sicherheitstechnische Mängel
Jedes siebte der im Jahr 2018 durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat überprüften elektrischen Erzeugnisse wies Mängel auf. Es mussten 80 Verkaufsverbote ausgesprochen werden.
Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (Esti) führt die Marktüberwachung schweizweit durch. Elektrische Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie werden stichprobenweise auf ihre Konformität und Sicherheit hin unter die Lupe genommen. Gemäss Esti wurden 1598 Erzeugnisse anlässlich von Besuchen bei Grossverteilern, Fachmärkten, Herstellern, Messen sowie im E-Commerce für die Überprüfung erfasst. Kontrollen erfolgten aber auch aufgrund von Meldungen von Konsumenten und von Fachpersonen aus dem Elektrobereich.
14% der geprüften Produkte mit Mängeln
Gesamthaft hat das Esti 232 Erzeugnisse mit Mängeln erfasst, was 14% aller kontrollierten elektrischen Erzeugnisse entspricht. Darin enthalten seien 110 Erzeugnisse mit sicherheitstechnischen Mängeln, welche zu Gefahren für Stromschläge, Verbrühungen, Verletzungen durch Glassplitter, Überhitzungen und Brandgefahr führen könnten.
Bei einer möglichen Personengefährdung kann das Esti das Bereitstellen eines Erzeugnisses auf dem Markt verbieten: 2018 habe man 80 Verkaufsverbote ausgesprochen. Besonders betroffen davon waren Haushaltgeräte, Steckdosenleisten, Akkus, Ladegeräte für Laptops und Smartphones, aber beispielsweise auch Kabeldurchführungsplatten, Lüfter, Leuchten und Pumpen für den industriellen Einsatz.
Schuko-Stecker verboten
Der Verkauf von elektrischen Geräten mit unzulässigen ausländischen Steckern (beispielsweise Schuko-Stecker) sei in der Schweiz grundsätzlich verboten, da beim Versuch des Einsteckens in die Steckdose oder durch unsachgemässe Abänderungen an der Steckverbindung spannungsführende Teile berührt werden könnten. Konsumenten sollten solche Geräte zurückweisen und könnten Meldung erstatten, betont das Starkstrominspektorat.
Konsumenten sollten überdies vorsichtig sein bei Online-Einkäufen von unüblich preisgünstigen elektrischen Geräten direkt aus Fernost, rät das Esti. Teilweise handle es sich bei solchen Geräten um Nachahmer-Produkte, welche gerade im längeren Betrieb aufgrund von elektrisch minderwertigen Bauteilen und einer vereinfachten Bauweise unsicher werden könnten (z.B. Brandgefahr).
28 Produkte vom Markt genommen
Gemäss Esti haben in 28 Fällen Hersteller und Händler aufgrund des Bundesgesetzes über die Produktesicherheit (PrSG) Produkte vom Markt genommen. In neun Fällen habe man zudem Rückrufe und Sicherheitsinformationen auf der Website des Büros für Konsumentenfragen veröffentlicht. Dies betraf Stehleuchten, Deckenleuchten, Netzteile, Reiseadapter, Wasserkocher, Haarschneider, Fritteusen und Akkus von Notebooks.
Tipps vom Esti
Konsumentinnen und Konsumenten sollten beim Kauf von elektrischen Geräten auf einen korrekten Schweizer Stecker, einen erreichbaren und kompetenten Kundendienst, aussagekräftige Bedienungsanleitungen und auf am Gerät angebrachte Prüfzeichen achten. Ein anerkanntes Schweizer Prüfzeichen ist beispielsweise das Esti-Sicherheitszeichen. Geräte mit dem Sicherheitszeichen seien unter www.esti.admin.ch veröffentlicht. Geräte mit anerkannten Prüfzeichen würden höhere Ansprüche an die Produktesicherheit nachweisen und böten Konsumenten damit einen Mehrwert.
Quelle: Esti