Früherkennung von Mesotheliomen nun erstmals möglich

Das maligne Mesotheliom gehört zu den gefährlichsten Asbest-Erkrankungen. Es ist kaum frühzeitig zu erkennen, bisher unheilbar und führt meist nach kurzer Krankheit zum Tod. Obwohl die Verwendung und das Inverkehrbringen von Asbest seit 1990 verboten wurde, sind die Zahlen Asbest verursachter Berufskrankheiten (BK) weiter hoch.

Erkrankungen durch Asbest gehören noch lange nicht der Vergangenheit an. Das ist Asbest.
© Depositphotos/photominer

Die Ursache hierfür liegt in der langen Latenzzeit zwischen der Exposition gegenüber Asbest und dem Ausbruch der Krebserkrankungen. Mehr als die Hälfte der Todesfälle aufgrund von Berufskrankheiten gehen laut Statistik der gesetzlichen Unfallversicherung auf Asbest zurück. Bislang ist die Behandlung nur sehr eingeschränkt möglich, da das Mesotheliom meist erst in einem späten Stadium entdeckt wird.

Kombination von Biomarkern für erfolgreiche Sekundärprävention

Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA) veröffentlichte nun im Open Access Journal „Scientific Reports“ die Ergebnisse der kombinierten Blutanalyse für die Mesotheliom-spezifischen Biomarker Calretinin und Mesothelin. „Biomarker sind Substanzen, die im Körper als Folge von bestimmten Erkrankungen oder sogar bereits schon im Vorfeld einer Erkrankung auftreten können“, erklärt Dr. Johnen, Leiter des Kompetenz- Zentrums Molekulare Medizin am IPA. „Sie sind deshalb so besonders wertvoll, da sie meist in leicht zugänglichen Körperflüssigkeiten wie Blut oder Urin nachgewiesen werden können. Erstmalig wurde ein Verfahren zur Früherkennung von Mesotheliomen validiert, bei dem die Patienten nicht durch invasive Eingriffe oder Strahlung belastet werden. Bei nur 2% falschpositiven Befunden können in bestimmten Hochrisikogruppen nahezu 50% der Versicherten, die ein Mesotheliom entwickeln bis zu einem Jahr vor der klinischen Diagnose erkannt werden“, so Johnen weiter.

„Mit diesem Markerpanel sind wir nun erstmals in der Lage die Früherkennung asbestbedingter Mesotheliome deutlich zu verbessern“, so Prof. Brüning, Institutsdirektor des IPA, „denn bis zur Hälfte der Tumoren können mithilfe der Tests ein Jahr vor der bisher möglichen klinischen Diagnose entdeckt werden. Das verbessert die Behandlungsoptionen deutlich.“ In den letzten zwei Jahren hat es durch den Einsatz der sogenannten Immuntherapie auch bei der Behandlung von Mesotheliomen Fortschritte gegeben. Dadurch wird die Bedeutung der Früherkennung weiter unterstrichen.

Weitere Infos

www.dguv.de

www.suva.ch

 

 

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