Für eine Massentierhaltungsinitiative

Mitte September 2019 wurde die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» mit über 100’000 beglaubigten Unterschriften in Bern eingereicht. Dabei wurden schockierende, bisher unveröffentlichte Bilder aus Schweizer Tierhaltung präsentiert – zudem prangte das stilisierte Logo von Proviande prominent auf dem Plakat. Namhafte Politiker von der SVP bis zu den Grünen, gewichtige Umweltorganisationen wie die Fondation Franz Weber und Greenpeace Schweiz, aber auch Bauernvertreter wie KAGfreiland und Bio Suisse bekannten sich in Reden zur Initiative.

Auch moderne Tierfabriken sind für Tiere wahre KZs, aber auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter sind katastrophal, auch wenn sich die bekannten Grossisten oder auch Tierschutzverbände mit verbrauchertäuschenden Angaben wie «Auslaufhaltung» oder «artgerechte Haltung» schmücken.
© Depositphotos/roibu

Ein Schwein schaut mit traurigen Augen aus einem Kastenstand vom Plakat herab, darauf prangt das entfremdete Logo von Proviande «Schweizer Fleisch». Die bisher unveröffentlichten Bilder aus Schweizer Tierhaltung vom Sommer 2019 machen deutlich: Schweizer Fleisch aus konventioneller Tierhaltung entspricht nicht ansatzweise dem Bild, das uns von Proviande vorgegaukelt wird. «50% der Schweine in der Schweiz sehen bis zu ihrem Schlachttag nie den freien Himmel. Über 80% der in der Schweiz gehaltenen Hühner stehen in ihrem Leben nie auf einer Wiese und haben bereits am 30. Lebenstag ihr Schlachtgewicht erreicht», sagt Initiantin und Sentience Politics Co-Geschäftsleiterin Meret Schneider. Dies sind nur wenige der schockierenden Zustände, die mit dem Schweizer Tierschutzgesetz, dem «besten Tierschutzgesetz der Welt», vereinbar sind.

10 hochgemästete Schweine teilen sich die Fläche eines Autoparkplatzes.

Katastrophale Auswirkungen auf Umwelt und Klima

Doch auch die katastrophalen Auswirkungen auf Umwelt und Klima wurden an der Einreichung prominent thematisiert. «Für die Produktion der immensen Menge an Tierprodukten werden jährlich 1.2 Mio. Tonnen Futtermittel importiert. In Brasilien werden dafür hektarweise Regenwald brandgerodet und damit nicht erneuerbare Ressourcen irreversibel vernichtet», stellt Vera Weber von der Fondation Franz Weber klar. Die Fondation Franz Weber hat massgeblich zur Sammlung beigetragen und die Einreichung mit ermöglicht.

Die Initiative überrascht mit einer breiten Unterstützung aus dem gesamten Parteienspektrum – von den Grünen bis zur SVP. Wohl selten sind sich Bastien Girod von den Grünen, Daniel Jositsch von der SP und Stefan Hofer von der SVP so einig: «Wir wollen Tiere, die auf der Wiese weiden und eine naturnahe Landwirtschaft, die respektvoll mit Tieren und natürlichen Ressourcen umgeht.» Das stimmt auch die Initianten zuversichtlich für einen Erfolg an der Urne.

Hintergrundinfos

Quelle: Fondation Franz Weber

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