Gefahrstoffe: Aufbruch zu mehr Betriebssicherheit
Eine Suva-Kontrolle verlangte von der Firma Avesco einen besseren Explosionsschutz für die Lackiererei. Für die Lagerung entzündlicher Flüssigkeiten musste eine Lösung gefunden werden. Ein Praxisbeispiel.
Als Händler und Servicepartner für Baumaschinen, Bautechnik und Energiesysteme werden auf dem Betriebsgelände der Avesco in Langenthal Lackierarbeiten durchgeführt. Nach einer routinemässigen Ex-Schutzkontrolle der Räumlichkeiten durch die Suva haben die Kontrolleure festgestellt, dass nicht alle Anforderungen erfüllt werden. Vor allem die Lagerung entzündlicher Flüssigkeiten in den Räumen war problematisch.
Das hat das Unternehmen zum Anlass genommen, grundsätzlich über die Betriebssicherheit nachzudenken und eine neue Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle notwendigen Materialien gefahrlos gelagert werden können. Aber nicht nur: Wichtig war auch, dass alle Misch- und Reinigungsarbeiten im neuen Arbeitsraum durchgeführt werden können.
Lagern und Arbeiten in einem System
Die Räumlichkeiten der Avesco sind nur bedingt für Lackierarbeiten geeignet, denn es fehlt unter anderem eine Belüftung. Für das Unternehmen war jedoch klar, dass eine Sanierung der bestehenden Bausubstanz oder neue Räumlichkeiten nicht in Frage kommen. Es musste eine neue Lösung, unabhängig von der bestehenden Infrastruktur, gefunden werden.
Ein auf die Lagerung von Gefahrstoffen spezialisiertes Unternehmen wurde deshalb beigezogen. Als langjähriger Partner der Industrie verfügt die Firma Denios über das nötige Know-how sowie Referenzprojekte. Entsprechend wurden alle Projektanforderungen diesem Anbieter übertragen.
Sichere Container-Lösung
Auf einem eigens geschaffenen Betonfundament wurde ein Brandschutzcontainer errichtet. Dieser ist mit einer technischen Lüftung und einer Umluftheizung ausgestattet und somit optimal für den Umgang mit entzündlichen Substanzen. Sämtliche Einbauten sind in explosionsgeschützter Ausführung vorgenommen worden. Auf 16 m2 Lagerfläche steht genügend Raum zur Verfügung, um Lacke und Farben zu lagern, Reinigungsvorrichtungen zu realisieren und eine PC-gesteuerte Farbmischstation aufzustellen.
Mit dieser Lösung hat sich bei Avesco einiges geändert. In den Gebäuden wurde Platz frei, denn es braucht die Lagerfläche nicht mehr. Der neue Brandschutzcontainer mit den entzündlichen Flüssigkeiten ist in unmittelbarer Nähe der Gebäude – kurze Wege sind also gewährleistet. Gleichzeitig ist das Gefahrenpotenzial in den Geschäftsräumen, die regen Kundenverkehr aufweisen, auf ein Minimum reduziert worden.
Die vom Nitrobecken ausgehenden Emissionen und üblen Gerüche fielen früher immer mal wieder negativ auf. Das gehört heute der Vergangenheit an. Zudem hinterlässt die Lackiererei im Brandschutzcontainer einen positiven Eindruck, was sich auch auf die Motivation der Mitarbeiter auswirkt.
Mit den getroffenen Massnahmen ist auch die Suva zufrieden. Alle Anforderungen konnten zu 99% erfüllt werden. Avesco wird mit der getroffenen Lösung auch in den nächsten Jahren auf der sicheren Seite sein.
„Anlässlich einer Ex-Schutz-Kontrolle der Suva wurden innerhalb unserer Räumlichkeiten sicher 10-15 Mängel aufgelistet, die nicht Ex-Schutz-Konform sind. Dies hat mich bewogen mittels eines Rundumschlags alles auf einmal zu beheben.“
Thomas Hänggi, zuständiger Projektleiter bei Avesco