Gehirntumor durch Handystrahlen eine Berufskrankheit?
Ein italienisches Gericht hat erstmals einen Gehirntumor, der mutmasslich durch Dauernutzung des Mobiltelefons verursacht wurde, als Berufskrankheit anerkannt.
Es ist das weltweit erste Urteil dieser Art: Ein italienisches Gericht hat anerkannt, dass ein Gehirntumor eines Mitarbeiters durch die übermässige Nutzung eines Mobiltelefons verursacht wurde – und daher als Berufskrankheit anzuerkennen ist.
Der betroffene Roberto Romeo, heute 57 Jahre alt und durch seinen Gehirntumor auf einem Ohr taub, gab an, 15 Jahre lang täglich drei bis vier Stunden berufsbedingt am Telefon verbracht zu haben. Zu seinem Glück war der Tumor gutartig – doch sein rechter Hörnerv musste mit dem Tumor entfernt werden.
Sozialversicherung muss bezahlen
Ein medizinischer Experte attestierte Romeo, dass 23% seiner körperlichen Funktionen heute beeinträchtigt sind. Der Richter sprach ihm daher eine Kompensation von 500 Euro pro Monat zu, welche die italienische Sozialversicherung für Arbeitsunfälle INAIL künftig bezahlen muss.
Damit hat, wie Romeos Anwälte Stefano Bertone und Renato Ambrosio in einem Statement mitteilten, zum ersten Mal ein Gericht den Zusammenhang zwischen übermässiger Nutzung eines Mobiltelefons und einem Hirntumor bestätigt.
Zahlreiche Studien bestätigen, dass eine normale Nutzung eines Mobiltelefons kein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt; es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die übermässige Nutzung ein Risiko birgt. Andere Experten betonen, dass es noch zu früh ist, um ein definitives Urteil über die Langzeitauswirkung von Handystrahlen zu fällen, da die Technologie immer noch relativ jung ist.
