Genf will humanitäre Organisationen besser vor Hackern schützen
Ein gross angelegter Cyberangriff auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im vergangenen Jahr führte zu einer Daten-Entwendung von über 500'000 Personen. Nun will das 2019 gegründete Cyber Peace Institute in Genf eine Plattform für humanitäre Cybersicherheit eröffnen.
Laut Stéphane Deguin, Chef des 2019 gegründeten Cyber Peace Institute, bestünden bei vielen Nichtregierungsorganisationen und weiteren Firmen eklatante Schwachstellen hinsichtlich einer strategischen Bedrohungserkennung, wenn es um IT-Bedrohungsszenarien geht. In einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur SDA nennt er insbesondere die Evaluation von Schutzmassnahmen, die Schulung von Mitarbeitenden, aber auch die Unterstützung nach einer Cyberattacke. Mit der Gründung seines Cyber-Präventions-Instituts vor drei Jahren hat er schon einige NGO und Firmen begleitet. Angesichts der steigenden Gefahr solcher Attacken wurde am Montag in Genf eine neue Plattform für «humanitäre Cybersicherheit» lanciert.
NGO im Visier von Kriminellen und Staaten
Wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt, war der Angriff auf das IKRK dem CEO der Cyber-Organisation zufolge «ein gewaltiger Weckruf» für diejenigen, die nicht davon überzeugt waren, wie wichtig es ist, humanitäre Organisationen zu schützen. Das IKRK war letztes Jahr Opfer einer Cyberattacke geworden. Dabei wurden Daten von über 500’000 Personen entwendet. Brisant: Diese Daten enthielten personenbezogene Informationen. Es handelte sich um Personen, denen das IKRK bei bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen oder bei der Migration geholfen hatte. Daher gelte es laut Deguin umso mehr, humanitäre Organisationen zu schützen, die sowohl von kriminellen Gruppen als auch von Staaten ins Visier genommen werden könnten.
Quelle: SDA