Gesunder Lebensstil soll belohnt werden
Wer gesund lebt, soll weniger Prämien zahlen: Diese Aussage stimmen laut einer Umfrage fast 80% der Schweizer zu.
Gesundheitstarife sind gesellschaftlich zwar noch heftig umstritten, doch immer mehr Menschen finden es richtig, wenn eine gesunde Lebensweise finanziell anerkannt wird. So meinen 79 Prozent der Schweizer, dass die Krankenkasse sie mit einem reduzierten Tarif oder Bonus belohnen sollte, wenn sie gesund leben und sich fit halten. Und immerhin 45 Prozent der Befragten sind bereit, ihrer Kasse per Armband oder Fitness-App Zugang zu relevanten Gesundheitsdaten zu geben, bei den unter 34jährigen ist es sogar mehr als jeder Zweite.
Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der weltweit tätigen Markenberatung Prophet zum Thema „Individuelle Gesundheitstarife: Sollten Krankenkassen eine gesunde Lebensweise finanziell belohnen?“, zu der im Juli dieses Jahres 250 Erwachsene in der Schweiz repräsentativ befragt wurden.
Datensicherheit zentral
Entscheidend für die Bereitschaft zur Herausgabe von Informationen ist allerdings, dass die Krankenkassen verantwortungsvoll mit den persönlichen Gesundheitsdaten umgehen. Denn deutliche 62 Prozent der Schweizer haben grosse Bedenken, dass sie durch die Weitergabe Nachteile erleiden könnten oder die Daten in falsche Hände gerieten.
Mehr als drei Viertel der Befragten plädieren daher dafür, dass nicht eine App, sondern ihr Hausarzt gegenüber der Krankenkasse eine gesunde Lebensweise bestätigen sollte. Auf der anderen Seite wollen 63 Prozent der Schweizer mit ihren Beiträgen nicht länger die ungesunde Lebensweise von Rauchern oder Fettleibigen unterstützen und meinen, wer sich nicht um seine Gesundheit kümmere, der solle auch mehr zahlen.
„Immer mehr Schweizer leben gesund und bewusst. Weil sie so weniger Gesundheitskosten verursachen, erhoffen sie sich von der Krankenkasse eine finanzielle Belohnung für ihren Lebensstil“, bewertet der Zürcher Prophet-Partner Jan Döring die Ergebnisse der Umfrage.
Gesundheitstarife der Krankenkassen seien allerdings noch gesellschaftlich umstritten. „Wenn sich eine Kasse mit einem Bonus-System vorwagen sollte, muss sie sich absolut transparent geben, erklären wie sie vorgeht, was mit den persönlichen Daten geschieht und wie sie einen Missbrauch verhindern will“, sagt Döring.
Quelle: Presseportal/Prophet