Gotthard-Tunnel: Brandschutz verstärkt

Jetzt geht auch das Thermoportal auf der Nordseite des Gotthard-Strassentunnels nach kurzer Testphase definitiv in Betrieb. Damit können überhitzte Fahrzeuge rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden.

Foto: Wikimedia

Die grösste Gefahr in einem Strassentunnel entsteht, wenn ein Fahrzeug zu brennen beginnt. Das haben die tragischen Ereignisse im Mont-Blanc-, Tauern- und 2001 im Gotthard-Strassentunnel gezeigt. Die häufigste Ursache für Fahrzeugbrände bei Lastwagen sind Überhitzungen bei Motoren, Bremsbelägen oder Abgasanlagen. Um die Tunnelsicherheit zu erhöhen, hat das Bundesamt für Strassen (Astra) darum neben anderen Massnahmen auf der Südseite des Tunnels ein Thermoportal eingerichtet. Dieses vermisst mittels Lasersignal zuerst die Ausmasse des Fahrzeugs, anschliessend werden mit Infrarotkameras die Temperaturen der einzelnen Fahrzeugteile festgestellt. Ist ein Lastwagen überhitzt, wird er aus dem Verkehr gezogen.

Das 2013 in Betrieb genommene Thermoportal im Süden misst die nordwärts fahrenden Lastwagen. Im Jahr 2014 wurden bei 24 Fahrzeugen gravierende Überhitzungen festgestellt, die im Tunnel zu Bränden hätten führen können, wie das Astra betont. Das Thermoportal habe sich bewährt. Man habe darum entschieden, auch auf der Nordseite des Tunnels für die südwärts fahrenden Lastwagen ein Thermoportal einzurichten. Es steht in Göschenen und wird seit Dezember getestet. Der Probebetrieb dauert noch bis Ende Januar, danach geht das Thermoportal definitiv in Betrieb, wie es heisst.

Das Thermoportal helfe zusammen mit dem schon länger praktizierten „Tropfenzähler“-System, Brände im Tunnel zu verhindern.
Die beiden Thermoportale nördlich und südlich des Gotthard-Strassentunnels kosten gemäss Angaben zusammen rund drei Millionen Franken. Der jährliche Betrieb komme auf etwa 600‘000 Franken zu stehen. Betrieben werden die Portale von der Schadenwehr Gotthard.

Der Gotthard-Strassentunnel sei dank den Massnahmen, die nach der Brandkatastrophe von 2001 ergriffen wurden, deutlich sicherer geworden, betont das Astra.

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