Vorwärts mit dem ingenieurbasierten Brandschutz

Am 13. November 2018 war es soweit: Der SFPE Switzerland (Society of Fire Protection Engineers Switzerland) zelebrierte seine offizielle Gründung in Zürich. Der Verein hat sich die Förderung des ingenieurmässigen Brandschutzes auf die Fahne geschrieben.

John Harrington (3.v.l.), SFPE-Präsident, überreicht David Grossmann, Präsident SFPE Switzerland, das Affiliate Chapter Agreement. Foto: R. Strässle

Auch in der Schweiz können sich die Brandschutzingenieure jetzt in der Berufsvereinigung «Society of Fire Protection Engineers» zusammenschliessen: Gestern Dienstag wurde in Zürich offiziell die SFPE Switzerland aus der Taufe gehoben. Ziel der Fachgruppe ist es, den ingenieurmässigen und leistungsbasierten Brandschutz in der Schweiz zu fördern. Denn in den vergangenen Jahren wurde hierzulande vor allem der Vorschriften basierte Brandschutz vorangetrieben, wie es seitens der Schweizerischen Vereinigung unabhängiger Sicherheitsingenieure und -berater (SSI) heisst.

Gedacht für unkonventionelle Bauprojekte

Für die Planung und Umsetzung des Brandschutzes werden derzeit in der Schweiz rund 80 Prozent aller Bauten nach den vorgeschriebenen Standardkonzepten der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) umgesetzt. Vermehrt realisiere man jedoch „unkonventionelle“ Bauprojekte, die teilweise vom Standard abweichen, sagt David Grossmann, Präsident SFPE Switzerland. Hier komme der ingenieurmässige Brandschutz zum Zug. Denn wo Standardlösungen ungeeignet seien, brauche es Innovation, Kreativität oder eben Ingenieurkompetenz.

„Fire Safety Engineering“-Ausbildung geplant

In der Schweiz existiert eine Ausbildung als Brandschutzfachmann sowie als Brandschutzexperte. Diese Ausbildung decke aber nicht in allen Teilen den ingenieurmässigen Brandschutz ab, unterstreicht David Grossmann. Und genau deshalb brauche es eine solche Berufsvereinigung in der Schweiz, die auch nach aussen trete: Man sei bei der ETH Zürich vorstellig geworden und habe angeregt, einen MAS-Studiengang „Fire Safety Engineering“ zu initiieren. Ziel sei es, dass die ETH Zürich auf das Sommersemester 2020 mit dem zweijährigen Studium starte. Am Gründungsanlass war denn auch ETH-Professor Andrea Frangi anwesend, der ein Kurzreferat zum Thema «Fire safety trough education and research» hielt und den geplanten Lehrgang umriss.

Breite Unterstützung

An der äusserst gut besuchten Gründungsveranstaltung in Zürich war übrigens auch John Harrington, Präsident der internationalen SFPE, anwesend; er reiste extra aus den USA an. Aus Paris nach Zürich kam zudem Armelle Muller, die Präsidentin der European SFPE. Unterstützt wird die Gründung der SFPE Switzerland durch die VKF, den Ingenieur- und Architektenverein sia sowie die SSI.

V.l.n.r.: John Harrington, Präsident der internationalen SFPE, David Grossmann, Präsident des Chapter Switzerland und Armelle Muller, Präsidentin der SFPE Europe. Foto: R. Strässle
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