GVZ: tiefere Schadensumme und neue Präventionskampagne
Die Gebäudeversicherung Kanton Zürich blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurück: Die GVZ schliesst 2019 mit einem Gesamtergebnis von 169,1 Mio. Franken ab. Die Schadensumme beträgt 37,3 Mio. Franken.
Im Geschäftsjahr 2019 sind die Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahr um 1,36% auf 127,6 Mio. Franken gestiegen, wie die GVZ kürzlich mitgeteilt hat. Zugleich habe sich die Brandschutzabgabe auf 35,8 Mio. Franken erhöht. Die Zunahme hange im Wesentlichen mit der hohen Bautätigkeit im Kanton Zürich und – damit verbunden – mit dem Anstieg des Versicherungskapitals zusammen. Die abgeschätzte Schadensumme liege mit 37,3 Mio. Franken deutlich unter dem Vorjahreswert von 103,3 Mio. Franken (vgl. hier); eine Folge von Ereignissen wie beispielsweise dem Sturmtief «Burglind» und dem Grossbrand in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs. Die Feuerschäden 2019 belaufen sich laut Angaben auf 31,3 Mio. Franken (2018: 55,2 Mio. Franken), die Elementarschäden auf 6,0 Mio. Franken (2018: 43,7 Mio. Franken).
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen beträgt 112,5 Mio. Franken (2018: -22,8 Mio. Franken), wie die GVZ ferner schreibt. Gründe für den Anstieg gegenüber dem Vorjahr seien sowohl in der Börsenhausse als auch in der geldpolitischen Kehrtwende seitens der US-Notenbank zu finden. Hinzu kämen die beständig tiefe Inflation und die Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA.
Insgesamt erzielt die GVZ im letzten Jahr ein Ergebnis von 169,1 Mio. Franken (2018: -34,6 Mio. Franken). Der Gewinn werde dem Reservefonds gutgeschrieben und stärke die finanzielle Verfassung der GVZ nachhaltig, schreibt diese. Man verfüge dank angemessener Reserven über hinreichende Mittel, um den Finanzierungsbedarf, der sich aus Schadenereignissen – wie kürzlich die Winterstürme «Petra» und «Sabine» – ergebe, jederzeit zu decken.
Neue App entwickelt
Die GVZ hat ihre Digitalisierungsprojekte vorangetrieben: Ende 2019 hat die Geschäftsleitung grünes Licht für die Umstellung auf die neue Verwaltungssoftware «GemDat/Rubin» gegeben. Das System unterstütze seit Anfang 2020 die papierlose Verarbeitung von Versicherungs-, Schätzungs-, Schaden- und Finanzprozessen. Dank der Software könne man neuerdings die E-Rechnung anbieten.
Speziell für periodische Gebäudekontrollen und Abnahmen technischer Brandschutzanlagen habe die Abteilung Brandschutz eine neue App entwickelt. Sie erhöhe die Effizienz und Effektivität der Kontroll- und Abnahmearbeiten deutlich. Im Ausbildungswesen der Feuerwehr reduzieren digitalisierte Abläufe aufwendige Rapportierungs- und Abrechnungsprozesse für Leistungen von Instruktorinnen, Instruktoren und Lehrkräften, wie die GVZ betont. Automatisierte Vorgänge würden zudem zeitliche Aufwände im Bereich Ausbildungskursentschädigungen für Kursteilnehmende und deren Arbeitgeber minimieren.
Neue Präventionskampagne
Durch den Vollzug der Brandschutzvorschriften und die praxisnahe Ausbildung der Feuerwehren sowie durch Elementarschadenprävention und Objektschutzberatung beuge die GVZ Risiken vor. Mit der neu lancierten Präventionskampagne «Wir denken mit» gehe man noch einen Schritt weiter und zeige Wege und Lösungen auf, wie Schäden an Menschen, Tieren sowie Infrastrukturen verhindert werden könnten. Die GVZ setze also die Prämien nicht nur für die Schadenregulierung ein, sondern auch dafür, dass es gar nicht erst zu Personen- oder Gebäudeschäden komme.