Hartes Urteil gegen französisch-israelischen Rohstoffhändler

Der Genfer Strafgerichtshof hat den Rohstoffhändler Beny Steinmetz zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Das Gericht erachtet es dabei als erwiesen, dass der 58-Jährige n Afrika als Türöffner fungierte. Dabei wurde er zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren und zu einer Kompensationszahlung von fünf Millionen Franken verurteilt. 

Rohstoffhändler
Pixabay

Zum Abschluss eines aufsehenerregenden Prozesses wurde der französisch-israelische Rohstoffhändler Beny Steinmetz letzten Freitag vom Genfer Strafgericht der Bestechung fremder Amtsträger und der Urkundenfälschung schuldig gesprochen. In seinem Urteil unterstreicht das Gericht, Steinmetz habe «in entscheidender Art und Weise an dem Korruptionsschema mitgewirkt».

Die Beteuerungen der Verteidiger hätten bei der ganzen Affäre keine Rolle gespielt, wie Pulic Eye in einer Mitteilung schreibt. So verurteilten die Genfer Richterinnen den Milliardär zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zur Kompensationszahlung von fünfzig Millionen Franken für Schmiergelder von fast zehn Millionen Dollar an Mamadie Touré, die vierte Frau des Ex-Präsidenten von Guinea Lansana Conté. Mit diesem «Korruptionspakt» soll sich die Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) die Konzession für die gigantischen Eisenerzvorkommen von Simandou gesichert haben. Steinmetz’ Anwalt hat bereits Berufung gegen das Urteil angekündigt.

Beispiel für perfekt geschmiertes Räderwerk internationaler Korruption

Der spektakuläre Prozess, dem Public Eye beigewohnt habe, warf laut deren Mitteilung ein «grelles Licht» auf das «perfekt geschmierte Räderwerk der internationalen Korruption» mit einem der ärmsten Länder der Welt als Leidtragendem. Der Prozess habe aufgezeigt, welche Verwüstungen die intransparenten Offshore-Strukturen anrichten, mit denen Privatpersonen, Firmen und Konzerne ihre illegitimen oder illegalen Aktivitäten in Ländern mit schwachen rechtstaatlichen Strukturen kaschieren.

Die systematische Verschleierung ihrer korrupten Praktiken betrieb BSGR via die in Genf domizilierte Beratungsfirma Onyx Financial Advisors. Deren damalige Geschäftsführerin sass auch auf der Anklagebank und wurde zu zwei Jahren auf Bewährung sowie zur Zahlung von 50’000 Franken verurteilt. Der Mittelsmann von BSGR in Guinea, ein Franzose der in direktem Kontakt mit Mamadie Touré stand, muss drei Jahre und sechs Monate hinter Gitter und fünf Millionen Franken an den Staat berappen. Damit wurden alle drei Glieder dieser klassischen Korruptionskette zur Verantwortung gezogen – was nur sehr selten geschieht.

Diese Verurteilung eines höchsten Firmenverantwortlichen sende ein starkes Signal an die gesamte Rohstoffbranche, ist Public Eye überzeugt. Zudem unterstreiche es die Dringlichkeit, mit der die Schweiz ihre Gesetzeslücken schliessen müsse, die solche kriminellen Geschäftspraktiken erleichtern würden.

Quelle: Public Eye 

 

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