Hightech-Projekt: der Ceneri-Basistunnel

Nach zwölf Jahren Bauzeit und mit dem Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2020 ging das letzte Puzzle-Stück der neuen Alpentransversale NEAT in Betrieb. Für den effizienten und sicheren Tunnelbetrieb zeichnet sich Siemens verantwortlich.

Tunnelleitsystem
Mit dem Siemens-Leitsystem Iltis N wird in der Betriebszentrale Pollegio der Bahnverkehr von Arth-Goldau bis Chiasso gesteuert. (Bild: Siemens)

Am 4. September 2020 wurde der 15,4 km lange Ceneri-Basistunnel eröffnet. Eine durchgehende Flachbahn durch die Alpen wird damit nach 73 Jahren Realität. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 ging der Tunnel nun in Betrieb. Für die Sicherheit auf mehreren Ebenen verantwortlich zeichnet sich Siemens. Beteiligt waren unter anderem Fachleute von Siemens Mobility, Smart Infrastructure und Digital Industries. Im Fokus standen beispielsweise das Tunnelleitsystem und die Bahnleittechnik, wie Siemens in einer Mitteilung schreibt.

Komplexe Aufgaben und Big Data

Im SBB-Betriebszentrum Süd in Pollegio steuert und überwachen seither die SBB den gesamten Bahnverkehr von Arth-Goldau bis Chiasso über das Siemens-Leitsystem «Iltis N». Die Aufgaben im Bereich Tunnelautomatik sind jedoch komplex.

Beim Bahnbetrieb, so Siemens, spielen vor allem Überfüllverhinderung, Zuglaufverfolgung, Abstandhaltung oder die automatische Evakuation eine wichtige Rolle. Bei der technischen Infrastruktur des Siemens-Tunnelleitsystems seien alle Zustände der rund 20 Subsysteme ersichtlich, zum Beispiel wenn eine Verbindungstür im Rettungsstollen nicht richtig schliesse, die Lüftung zu wenig Leistung bringe oder eine Deckenleuchte defekt sei. Bei einem Notfall schlägt das integrierte Einsatzleitsystem dem Personal jeweils die bestmöglichen Entscheidungsschritte vor.

Mit einem digitalen Zwilling wurde zuvor virtuell am Computer die Betriebslüftungs- und Entwässerungs-Steuerung konzipiert. Beim Gotthard-Basistunnel hätten die Siemens-Ingenieure festgestellt, dass die Analyse von Fehlermeldungen und Störungen, welche dem Tunnelleitsystem gemeldet werden, eine grosse und zeitintensive Herausforderung darstellen. Dementsprechend wurde für das Ceneri-Projekt, das rund 100 000 Datenpunkte umfasse, auch ein webbasiertes Analyse-Tool entwickelt.

Quelle: Siemens

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