Hohes subjektives Sicherheitsgefühl
Die Zürcherinnen und Zürcher fühlen sich in ihrer Stadt sicher. Sie vertrauen der Stadtpolizei in hohem Mass und sie erachten den Schutz durch die Polizei als gut und angemessen. Diese und weitere Erkenntnisse hat eine Bevölkerungsumfrage gezeigt.
Die Bevölkerung fühlt sich gemäss Umfrage* in der Stadt Zürich generell sicher – vor allem tagsüber. 97% der Befragten fühlen sich, wenn sie alleine in der Stadt unterwegs sind, eher (25%) oder sehr (72%) sicher. Nachts hingegen fühlt sich fast jede fünfte Person unsicher oder ist aus Sicherheitsgründen gar nie alleine unterwegs. Rund die Hälfte meidet aus Sicherheitsgründen nachts bestimmte Orte. Hier wird vor allem die Langstrasse genannt.
Der Anteil jener Personen, die ihr eigenes Quartier im Vergleich mit den anderen als weniger sicher beurteilen, ist im Stadtkreis 4 (24%) am grössten. In den Stadtkreisen 5 (12%), 11 (14%) und 12 (16%) sind die Anteile etwas höher als in den übrigen Stadtteilen.
Dringendende Sicherheitsproblem: Strassenverkehr
Als dringendstes einzelnes und von der Polizei zu lösendes Sicherheitsproblem wird spontan am häufigsten der Strassenverkehr genannt. Dieses Resultat relativiert sich, wenn die Antworten thematisch gruppiert werden. Dann stehen Probleme mit bestimmten Bevölkerungsgruppen wie „Dealer“, „Betrunkene“, „Jugendliche“ oder „Ausländer“ im Vordergrund. An zweiter Stelle folgen grosse Personenansammlungen bei Demonstrationen, Sportanlässen oder anderen Grossveranstaltungen.
92% mit Polizeischutz und -präsenz zufrieden
Fast alle Befragten erachten den Schutz der Bevölkerung durch die Stadtpolizei als vollkommen (36%) oder eher (56%) genügend. Jene 6%, die den Schutz für eher ungenügend (5%) oder ungenügend (1%) halten, begründen dies am häufigsten mit zu wenig Präsenz/Patrouillen. Auf Nachfrage geben 62% der Befragten an, dass die Präsenz von Fusspatrouillen gerade richtig sei, für 29% ist sie zu klein. Bei den Patrouillen mit einem Fahrzeug stimmt die Präsenz für 71% der Befragten. Für 13% könnten es mehr und für 7% weniger Patrouillen sein.
Gute Erfahrungen und ausgezeichnete Vertrauenswerte
Knapp die Hälfte aller Befragten hatte im Lauf der letzten fünf Jahre persönlichen Kontakt mit der Polizei. Die überwiegende Mehrheit (83%) derjenigen, die mit der Polizei in Kontakt standen, beurteilen das Verhalten der Polizistinnen und Polizisten als korrekt. Jede zehnte Person beurteilt das Verhalten als nur teilweise korrekt und jede zwanzigste Person ist der Meinung, die Polizei habe sich nicht korrekt verhalten.
Die Zürcherinnen und Zürcher haben generell ein sehr hohes Vertrauen in die Stadtpolizei. Auf einer Skala von 1 (sehr wenig Vertrauen) bis 10 (sehr hohes Vertrauen) geben sie im Durchschnitt eine Note von 8,1. Bei den befragten Ausländerinnen und Ausländern ist das Vertrauen sogar noch höher (8,3) als bei den Schweizerinnen und Schweizern (8,1).
„Die Stadtpolizei wird in der Bevölkerung stark wahrgenommen und prägt mit ihrem professionellen und korrekten Handeln das Lebensgefühl in der Stadt Zürich. Das ist eine grosse Verantwortung. Wir werden weiterhin unser Bestes geben, damit wir dieses hohe Vertrauensniveau halten, wenn nicht sogar noch ausbauen können“, so Kommandant Daniel Blumer.
Angemessenes Handeln der Polizei
Während 56% der Befragten das Handeln der Polizei im Allgemeinen als „gerade richtig“ beurteilen, erachten es 13% für zu wenig konsequent und 6% für zu konsequent. Je 13% machen keine oder keine eindeutigen Angaben. Zu wenig konsequent handelt die Polizei aus Sicht der Bevölkerung insbesondere bei Demonstrationen, Ausschreitungen bei Fussballspielen und allgemein bei Krawallen. Ebenfalls sehr häufig genannt werden zu wenig konsequente Kontrollen von Autofahrenden und vor allem von Velofahrenden.
Hilfsbereit, kompetent und freundlich
Die Stadtpolizistinnen und Stadtpolizisten kommen bei der Bevölkerung insgesamt sehr gut an. So werden sie von je über 80% der Befragten als eher (53%) bzw. sehr hilfsbereit (35%), eher (57%) bzw. sehr (28%) kompetent und eher (55%) bzw. sehr (29%) freundlich wahrgenommen. Nur von einer Minderheit werden der Polizei negative Eigenschaften zugeschrieben. Am häufigsten werden dabei eher/sehr stur, einschüchternd oder arrogant genannt.
„Die positive Wahrnehmung überwiegt klar. Für ein Polizeikorps ist es jedoch wichtig, dass die Bevölkerung ihm den Spiegel vorhält. Wir werden das Thema des Verhaltens vertieft anschauen“, meint der Kommandant.
Gewalt gegenüber der Polizei
Die grundsätzlich positive Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Stadtpolizei widerspiegelt sich darin, dass 92% der Ansicht sind, Gewalt gegenüber Polizisten müsse konsequent bestraft werden (stimme eher zu: 28%; stimme voll zu: 64%). Zwar teilen 58% die Meinung, dass Gewalt zum Berufsrisiko der Polizei gehört (stimme eher zu: 44%; stimme voll zu: 14%), aber nur 8% stimmen der Aussage zu, dass die Polizei die Gewalt durch ihr Verhalten provozieren (stimme eher zu: 7%; stimme voll zu: 1%).
Videoüberwachung, Bodycams und Personenkontrollen
Gegenüber Videoüberwachung und dem Einsatz von Bodycams ist die Bevölkerung relativ offen eingestellt. Die Akzeptanz hängt dabei vom Einsatzgebiet ab. Sehr gut vorstellen können sich die Befragten einen Einsatz bei Grossveranstaltungen, Sportanlässen und Demonstrationen. Insgesamt 60% der Befragten finden es gut, wenn die Polizei gezielt Personen kontrolliert, auch wenn nur ein geringer Verdacht besteht (stimme eher zu: 34%; stimme voll zu: 26%). Im Zusammenhang mit Personenkontrollen wurde zudem danach gefragt, ob die Polizei alle Menschen gleich behandle. Rund ein Drittel (das sind 779 Personen) aller Befragten hat den Eindruck, die Stadtpolizei behandle nicht alle gleich – ohne dies zu werten. Folgende Gruppen würden nach Angaben dieser 779 Personen teilweise anders behandelt: Jugendliche (8 %), Randständige/Drogenabhängige/Kriminelle (12%), Ausländerinnen und Ausländer; Migrantinnen und Migranten; Asylsuchende (34%), dunkelhäutige oder ausländisch aussehende Menschen (44%). Eine vertiefte Analyse zeigte, dass der Umstand tendenziell negativ konnotiert wird. „Dieses Resultat ist für mich Anlass, das Korps noch verstärkt für das Prinzip der „fairen und effektiven Polizeiarbeit zu sensibilisieren. Wenn wir im Hinblick auf Polizeikontrollen die daraus entstehenden Fragen richtig beantworten, stellt sich z.B. die Frage des Ethnic Profilings gar nicht mehr erst“, erläutert der Kommandant.
Optimale Abstimmung auf die Bedürfnisse der Bevölkerung
Die Bevölkerung der Stadt Zürich ist mit ihrer Polizei weitestgehend zufrieden. Dennoch wird die Stadtpolizei in den nächsten Monaten einzelne Themen vertieft anschauen. Dies mit dem Ziel, die Polizeiarbeit optimal auf die Bedürfnisse und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung abzustimmen. Pressetext Stadtpolizei Zürich
* Im Auftrag der Stadtpolizei Zürich führte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Demoscope in diesem Sommer eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durch. Insgesamt 2282 Personen ab 15 Jahren mit Wohnsitz in der Stadt Zürich (Ausländer/innen mit C-Aufenthalt und Schweizer/innen) beantworteten Fragen zum subjektiven Sicherheitsgefühl, zu Einstellung und Vertrauen gegenüber der Polizei sowie zu weiteren Themen. Die Befragung konnte online (Anteil: 72%) oder telefonisch (Anteil: 28%) beantwortet werden.