Holzen mit Biss: Tipps für einen sicheren Einsatz von Kettensägen
In der Holzernte ist die Kettensäge ein unverzichtbares Arbeitsmittel. Für sicheres und effizientes Arbeiten ist neben der erforderlichen Ausbildung, einer sicheren Arbeitsweise und der PSA auch eine gründliche Wartung unerlässlich. Jetzt ist der Moment, um Kettensägen zu prüfen und fit zu machen.
Und das sind die Hauptgefahren: Eine Sägekette erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Metern pro Sekunde (= 80 km/h). Die Hauptgefahren beim Einsatz von Kettensägen sind vor allem Schnittverletzungen an Beinen und Füssen, Augenverletzungen durch weggeschleuderte Teile, Rückenprobleme durch unergonomische Körperhaltungen sowie gesundheitliche Schäden durch Lärm, Vibrationen oder Abgase.
Wird mit der Schwertspitze gesägt, besteht die Gefahr, dass die Säge mit grosser Kraft zurückgeschleudert wird und schwere Verletzungen im Gesicht- oder Schulterbereich verursacht, ein sogenanntes «Kick-Back». Daher sollte das Schneiden mit der Schwertspitze vermieden werden; Stechschnitte sollten nur mit entsprechender Ausbildung und einer geeigneten Technik ausgeführt werden. Mit gut gespannten, geschärften Sägeketten, richtig eingestellten Tiefenbegrenzern oder dem Einsatz von speziellen Sicherheitsketten («low-kick-back») kann das Risiko zusätzlich klein gehalten werden.
Mit Ausnahme einer geringeren Lärmemission und keiner Abgasbelastung sind die Gefahren einer Akku-Kettensäge gleich wie die einer Motorsäge.
Sicherheitsregeln einhalten
Kettensägen sind Arbeitsmittel mit besonderen Gefahren – für deren Nutzung ist daher eine entsprechende Ausbildung erforderlich: Für Holzernte- und Pflegearbeiten kann man sich das nötige Fachwissen in einem zehntägigen Holzerkurs aneignen. Für alle anderen Anwendungen wird ein Motorsägehandhabungskurs von 1-2 Tagen empfohlen.
Zum sicheren Einsatz gehört stets auch eine intakte, funktionelle PSA, bestehend aus mindestens:
- Schnittschutzhose
- Helm mit Netzvisier
- Gehörschutz
- festes Schuhwerk
- Handschuhen
Bei Holzerntearbeiten ist das Tragen von signalfarbener Arbeitskleidung erforderlich. Das Tragen von speziellen Forstsicherheitsschuhen mit Schutzkappe und Schnittschutzeinlagen wird empfohlen.
Beim Arbeiten mit Kettensägen muss ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zu anderen Personen eingehalten werden. Bei Holzerntearbeiten ist der Gefahren- und Fallbereich in Abhängigkeit der Baumgrösse und dessen Lage zu beachten.
Zum Betanken wird die Verwendung von schadstoffarmem Gerätebenzin (Alkylatbenzin) empfohlen. In geschlossenen Räumen sollten nur elektrische Kettensägen verwendet werden. Kettensägen sollten nicht oberhalb der Schulterhöhe eingesetzt werden.
Sicherheitselemente regelmässig prüfen
Damit schwere Verletzungen durch die Motorsäge vermieden werden können, ist diese mit verschiedenen Sicherheitselementen ausgestattet. Diese können ihre Schutzfunktion nur dann ausüben, wenn sie einwandfrei funktionieren. Die Sicherheitselemente sollten daher vor jedem Arbeitseinsatz geprüft werden. Zu den wichtigsten gehören:
- Kettenbremse mit Handschutz: Er stoppt die Kette beim Zurückschlagen der Säge. Kontrolle: Kettenbremse bei laufender Säge mit dem Handrücken auslösen – Kette muss dabei sofort stoppen.
- Gashebelsperre: Sie verhindert unbeabsichtigtes Betätigen des Gashebels. Kontrolle: Der Gashebel darf sich nur betätigen lassen, wenn die Gashebelsperre komplett gedrückt ist.
- Kettenfangbolzen: Er verhindert unkontrolliertes Abspringen der Sägekette bei einem Kettenriss oder Lösen der Kette. Kontrolle: Muss fix montiert und intakt sein.
- Kettenschutz: Er schützt beim Transport vor Schnittverletzungen und Schäden an der Sägekette. Kontrolle: Nur intakte Kettenschütze einsetzen.
Wartung und Unterhalt
Eine regelmässige Wartung ist entscheidend, um die Lebensdauer der Kettensäge zu verlängern und ihre sichere Verwendung zu gewährleisten. Wichtige Punkte sind dabei:
- Kettenpflege: Regelmässiges Reinigen und korrektes Schärfen ermöglichen präzise und sichere Schnitte.
- Kettenspannung: Richtige Spannung überprüfen – eine zu lockere Kette kann herausspringen, während eine zu straffe Kette die Säge überlasten kann.
- Luftfilter und Zündkerze: In regelmässigen Abständen überprüfen und reinigen oder austauschen.
- Kraftstoffe und Kettenöl: Verwendung der richtigen Produkte, um Schäden am Motor zu vermeiden. Beim Betanken von Motorsägen immer auch gleich das Kettenöl auffüllen. Bei Akku-Maschinen die Kettenöl-Kontrolle nicht vergessen!
- Allgemeine Inspektion: Die gesamte Säge regelmässig auf Verschleiss und Beschädigungen überprüfen.
Quelle: Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL)