Asthma ist weit verbreitet
Jedes 10. Kind und jeder 14. Erwachsene sind betroffen. Bei dieser Erkrankung der Atemwege können sich die Bronchien verengen, den Betroffenen fällt dann das Ein- und Ausatmen schwer.
Atemnot, Reizhusten, ein Engegefühl in der Brust: Betroffene erleben Asthma individuell und unterschiedlich intensiv.
Wie äussert sich Asthma? Die Symptome
Atemnot: Menschen mit Asthma leiden typischerweise unter Anfällen von Atemnot und Husten. Das Asthma kann aber auch zu ständig wahrgenommener Atemnot führen. Diese Symptome werden teilweise durch äussere Auslöser verursacht wie Kontakt mit Allergenen, Infektionen der Atemwegen und körperliche Anstrengung Auch unabhängig von äusseren Faktoren kann sich aber in den Bronchien eine asthmatische Entzündung entwickeln, die zu den Symptomen wie Atemnot und Husten führt. Mit inhalierbaren (evtl. auch oralen) Medikamenten lassen sich Asthma-Anfälle meist gut verhindern und behandeln.
Nebst der Atemnot sind bei Asthma weitere Symptome charakteristisch:
- (Reiz-)Husten
- Engegefühl in der Brust
- Pfeifendes Geräusch beim Ausatmen (entsteht durch die Verengung der Bronchien)
- Kurzatmigkeit bei Anstrengung
Tritt Asthma erstmals im Erwachsenenalter auf, sind häufig keine Allergien als Auslöser auszumachen. Mögliche Ursachen bei Erwachsenen sind eine spezifische, asthmatische Entzündung in den Atemwegen (mit Beteiligung der oberen Atemwegen, d.h. der Nase und Nasennebenhöhlen) oder eine Überempfindlichkeit gegen gewisse Medikamente und andere chemische Stoffe. Die Entwicklung der Krankheit ist sehr individuell und hängt stark davon ab, wie sie behandelt wird.
Wichtige Methoden zur Diagnose von Asthma sind:
- Allergietest der Haut
- Lungenfunktionstest
- Provokationstest
Fallen diese Tests positiv aus und lassen sich die typischen Symptome nachweisen, ist die Diagnose «Asthma» sehr wahrscheinlich. Patientinnen und Patienten mit Asthma haben oft eine «allergische» Vorgeschichte, wenn sie erstmals zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Bei einigen Betroffenen ist bereits eine Allergie oder eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Substanzen bekannt. Solches Vorwissen erleichtert der Ärztin oder dem Arzt die richtige Diagnose. Trotzdem sind noch verschiedene Untersuchungen nötig, um andere Atemwegs- und Lungenkrankheiten auszuschliessen.
Besonders die Unterscheidung von Asthma und COPD ist für eine wirksame Therapie wichtig. Immer mehr zeigt sich, dass auch beide Krankheitsbilder überlappen können.
Typische Unterschiede zwischen Asthma und COPD
Asthma | COPD |
Betrifft oft Allergikerinnen oder Allergiker | Betrifft meist rauchende Personen |
Die Krankheit beginnt oft schon in der Kindheit | Die Krankheit beginnt meist nach dem 40. Lebensjahr |
Die Symptome treten oft anfallsweise auf | Die Symptome werden langsam schlimmer |
Atemnot auch in Ruhe | Atemnot während körperlicher Belastung |
Die Lungenfunktion kann sich nach einem Asthmaanfall oder nach Inhalation eines Asthmamittels wieder normalisieren | Die Lungenfunktion nimmt stetig ab |
Der Lungenfunktionstest (Spirometrie)
Eine Spirometrie lässt sich einfach, schmerzfrei und innerhalb weniger Minuten durchführen. Sie misst die Atmung und weist obstruktive Lungenkrankheiten wie COPD nach. Eine Spirometrie wird empfohlen für Personen,
- die oft husten,
- rauchen und über 45 Jahre alt sind,
- bei raschem Gehen Atemnot bekommen,
- sich um die Gesundheit ihrer Lungen sorgen,
- bereits wegen einer Lungenkrankheit in Behandlung sind.
Das Gerät misst das Atemvolumen sowie die Geschwindigkeit beim Ausatmen. Beträgt der Anteil der ausgeatmeten Luft in der ersten Sekunde weniger als 70 Prozent der eingeatmeten Luft, sind die Atemwege verengt. Da sowohl COPD als auch Asthma die Ursache sein können, findet ein zweiter Test statt: Die Patientin oder der Patient inhaliert ein Medikament, das die Atemwege erweitert. Dieses zeigt nur bei Asthma-Betroffenen Wirkung. Bei COPD reagieren die Atemwege nicht und bleiben verengt. Durch die Spirometrie lässt sich über einen längeren Zeitraum auch beobachten, ob eine Therapie Wirkung zeigt.
Was Asthma auslöst – Ursachen
Allergien: Das Asthma, das bereits im Kindesalter beginnt, hängt oft mit einer allergischen Reaktion zusammen. Als auslösende Allergene infrage kommen unter anderem:
- Kot von Haustaubmilben, der im Hausstaub enthalten ist
- Tierhaare (Katzen, Hunde, Hamster, Kaninchen etc.)
- Schimmelpilzsporen
- Pollen (Gräser, Bäume, Getreide etc.)
Andere Auslöser: Nebst den spezifischen Auslösern des allergischen Asthmas können auch unspezifische Faktoren zu Beschwerden führen – besonders bei Menschen mit überempfindlichen Bronchien. Dazu gehören:
- Kalte, trockene Luft
- Staub
- Gerüche, chemische und physikalische Reizstoffe
- Körperliche Anstrengung
- Zigarettenrauch (auch Passivrauchen)
- Luftverschmutzung (Ozon)
- Stress und psychische Einflüsse
- Atemwegsinfektionen (Erkältungen, Grippe)
Reaktion der Atemwege: Bei Asthmatikerinnen und Asthmatikern kommen drei Umstände zusammen, die gemeinsam zur Verengung der Atemwege führen und somit zur Atemnot beitragen:
- Die Schleimhaut der Bronchien reagiert auf einen Reiz mit Entzündung. Die Schleimhaut wird dadurch dicker und verengt die Bronchien.
- Zellen in der Schleimhaut bilden einen zähen Schleim, der in den Bronchien hängen bleibt und ebenfalls zur Verengung der Atemwege beiträgt.
- Die Muskeln, die um die Bronchien herum verlaufen, verkrampfen sich. Sie drücken die Bronchien zusammen und verengen die Atemwege zusätzlich.
Asthma verstehen leicht gemacht
Wozu brauchen wir eigentlich Sauerstoff? Und was passiert im Körper damit? Die informativen und unterhaltsamen Lern-Videoclips helfen Kindern mit Asthma, mit ihrer Erkrankung besser umzugehen.
Text: www.lungenliga.ch
Links und Tipps der Redaktion:
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Mikronährstoff-Synergie bei Asthma
Fachartikel „Vitamin D hilft gegen Asthma“
Vitamin D Update 2016; Vortragsreihe von Prof. Dr. med. Spitz mit W. März
A. Vogel Gesundheitstipp: „Asthma: Natürlich behandeln“