IVR: Neue Version der Rettungskette
Seit 1970 haben sich einige zentrale Bereiche im Rettungswesen hinsichtlich Komplexität und Spezialisierung geändert. Der Dachverband des Schweizer Rettungswesens (IVR) hat kürzlich eine aktualisierte Version der sogenannten «Rettungskette» veröffentlicht.
Der Interverband für Rettungswesen (IVR) hat Ende November die so genannte «Rettungskette» überarbeitet, welche die Versorgung von Patienten bei medizinischen Notfallsituationen systematisch aufzeigt. Dem Umstand Rechnung getragen haben zunehmende Veränderungen im Rettungswesen. So war etwa in der Vergangenheit die organisierte Erste Hilfe, welche in der Regel durch Betriebssanitäter und Firstresponder erbracht wird, nicht berücksichtigt, wie der Verband in einer Mitteilung schreibt. In der überarbeiteten Grafik sind nunmehr acht Kettenglieder vier Phasen zugeordnet. Dazu zählen die Stufen Bereitschaft, Präklinik, Klinik und Outcome.
In der Phase Bereitschaft findet in der Gesellschaft in der Regel die Vorbereitung auf tatsächliche Notfallereignisse statt. Die Sensibilisierung zielt darauf ab, die Notfälle zu erkennen und Hilfe zu leisten. Dieses Kriterium richtet sich an die ganze Bevölkerung, insbesondere an den Arbeitgeber.
In der Phase Präklinik steht nun nicht mehr die Nothilfe an erster Stelle. Hier setzt zuerst eine professionelle Alarmierung der Notrufzentralen ein. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass Santitätsnotrufzahlen schon lange nicht mehr nur primär als Rettungsdienste fungieren, sondern je länger je mehr auch die spontanen Ersthelfer mit qualifizierter Hilfe anleiten und unterstützen. Dazu zähle auch die Disposition überbrückender Massnahmen, etwa durch Firstresponder oder Betriebssanitäter.
Neues Symbol: Wirkungsmessung
Nach der dritten Phase Klinik – der medizinischen Versorgung – vervollständigt neu die Phase Wirkungsmessung die Rettungskette. Diese letzte Instanz der Rettungskette symbolisiert die kontinuierliche Bemühungen um Stärkung der einzelnen Kettenglieder – nach dem Motto: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses Grundprinzip sei aber ohne wirkungsvolle Datenbasis nicht bewertbar, wie die IVR weiter festhält. Das letzte Glied soll grundsätzlich alle systematischen Verbesserungsansätze, aber auch die wissenschaftsorientierte Entwicklung stets miteinbeziehen.
Laut dem Interverband für Rettungswesen ist Notfallversorgung als «Verbundaufgabe vieler Stakeholder» und als integrierende, systemische Rolle zu verstehen. Es soll möglich sein, dass sich alle an der Versorgung von Notfallpatienten beteiligten Personen und Organisationen in dieser Kette repräsentiert finden, so die IVR.
Quelle: www.ivr-ias.ch