Kaderschmiede für Sicherheitsfachkräfte

Markus Spinnler ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Lehrgangs an der Donau-Universität Krems und hält Vorlesungen zu Sicherheitsplanung und Sicherheitssystemen. Er beantwortet im Interview einige Fragen zum Lehrgang.

An wen richtet sich der Lehrgang MSc «Security and Safety Management»?

Die Donau-Universität Krems ist eine Weiterbildungs-Universität mit fast 8300 Studierenden aus 85 Ländern. Sie richtet sich an Fachleute, die auf einem Spezialgebiet bereits Erfahrungen sammeln konnten. In den letzten Jahren haben hier Sicherheitsverantwortliche und -beauftragte aus den verschiedensten Unternehmen und Organisationen, Sicherheitsdienstleiter, Sicherheitsplaner, Fachplaner, Risikomanager oder Facility-Manager ihr Fachwissen erweitert und vertieft. Von den bisher rund 230 Absolventen waren rund acht Prozent Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 40 Jahren.

Weshalb ist der Lehrgang in Österreich auch für die Schweiz interessant?

Es gibt hier in der Schweiz keine vergleichbare Ausbildung. Deshalb wurde der Lehrgang auch so aufgebaut, dass er den gesamten deutschsprachigen Raum anspricht. Bislang gab es zwölf Absolventen aus der Schweiz. Sie kamen aus namhaften Unternehmen des öffentlichen Verkehrs, der Chemie-Branche, von Versicherungen, der Post, Spitälern, der IT-Branche, von Ingenieurunternehmen oder vom Bund.

Welchen Nutzen bietet ihnen dieser Lehrgang?

Der grösste Nutzen ist bestimmt der integrale Ansatz, verschiedene Disziplinen der Sicherheit miteinander zu vernetzen. Der Lehrgang verschafft eine hohe Managementkompetenz in der Unternehmens- und Organisationssicherheit und ermöglicht eine ganzheitliche und interdisziplinäre Integration der verschiedenen Sicherheitsaspekte. Die Absolventen erhalten umfassende Kompetenzen für die Besetzung verantwortungsvoller Positionen in der Sicherheitsbranche. Viele Absolventen konnten nach der Ausbildung neue Positionen im Management besetzen. Ausserdem entsteht durch diese Ausbildung ein internationales Netzwerk im Sicherheitsbereich, wovon die Studierenden langfristig profitieren können.

Wie ist der Lehrgang aufgebaut?

Der Lehrgang dauert 24 Monate. In den ersten eineinhalb Jahren besuchen die Studierenden neun Module, die jeweils eine Woche dauern. Diese Module haben zum Ziel, Fachwissen im Sicherheitsmanagement in professioneller, praxisbezogener und wissenschaftlicher Form zu vermitteln. Schwerpunkte der Vorlesungen sind sicherheitsstrategisches Management und rechtliche Grundlagen, Kommunikationsmanagement und soziale Kompetenz, Managementkonzepte für die Sicherheit, Risikomanagement, Kriminalität und IT-Security, Notfall- und Krisenmanagement, Safetymanagement, Brandschutzmanagement, Sicherheitssysteme sowie ganzheitliche Risiko- und Sicherheitsprozesse. Einzelne Vorlesungen werden mit Online-Lernmodulen kombiniert und natürlich braucht es auch Zeit für selbstständiges Lernen. Für die Ausarbeitung der Master-Thesis haben die Studierenden fast sechs Monate Zeit. Anschliessend muss die Masterthesis verteidigt werden sowie eine mündliche Fachprüfung abgelegt werden.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

Ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine allgemeine Universitätsreife mit mindestens vierjähriger Berufserfahrung im Sicherheitsbereich sind Voraussetzung. Es werden auch Studierende ohne Vorliegen der allgemeinen Universitätsreife zugelassen, wenn sie mindestens acht Jahre einschlägige Berufserfahrung im Sicherheitsbusiness mitbringen. Für eine Zulassung zum Lehrgang durchlaufen alle Interessenten ein Bewerbungsverfahren mit der Lehrgangsleitung.

Auskunft Schweiz: Markus Spinnler, Security Experts GmbH, Schindellegi

Lehrgangsleiterin: Mag. Dr. Ingeborg Zeller, Donau-Universität Krems, Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit, A-3500 Krems

Übersicht Lehrgänge:

• 05.10.2020 Lehrgangsstart: Security and Safety Management
• 22.11.2020 Lehrgangsstart: Executive Management in Security Business
• 15.03.2021 Lehrgangsstart: Fire Safety Management