Klimawandel: EU will Rechenzentren ins Weltall verlegen
Ist die Digitalisierung Teil der Lösung gegen den Klimawandel? Die Europäische Union hat eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob sich Rechenzentren auch ins Weltall verlegen liessen.
Rechenzentren benötigen infolge der immensen Datenzunahme immer mehr Strom. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union nun eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob sich Rechenzentren künftig auch ins Weltall verlegen liessen. Ausserhalb der Erdatmosphäre wäre dadurch das Klima auf dem irdischen Planeten nicht mehr gefährdet. Die Stromzufuhr könnte durch Solarpaneele zugeführt werden, während die Datenverbindung zur Erde über Laser erfolgen könnte.
Die Umsetzung prüft nun das französische Raumfahrtunternehmen Thales. Allerdings gibt es eine Hürde: Die Rechenzentren liessen sich nicht einfach im Weltall in einem grossen Massstab errichten. Anhand der Machbarkeitsstudie soll nun evaluiert werden, wie die Hardware in den Weltraum gelangen könnte, wo diese geparkt wird und wie sie von Robotern gewartet werden könnte.
Viele sicherheitstechnische Fragen
Letzten Endes spielen aber auch die Sicherheitsfragen eine entscheidende Rolle. Zwar wären Rechenzentren im Weltraum ein langfristiges Projekt für den Klimaschutz, da es in der Umgebung ohnehin kalt und somit weniger Strom für die Kühlung erforderlich wäre. Jedoch: Wie steht es beispielsweise um die Inbetriebnahme oder um Servicevorgänge bei technischen Problemen, orbitalen Schäden – oder wie wären solche Rechenzentren vor Angriffen geschützt?
In einem ersten Schritt prüft man nun, wie viele CO2-Emissionen beim Bau der Infrastrukturen anfallen und wie diese im Vergleich zur Errichtung herkömmlicher Rechenzentren aussehen würden. In die Machbarkeitsstudie wurde immerhin viel Geld investiert, sodass eine Umsetzung nicht von vornherein ausgeschlossen sein dürfte.
Quelle: deutschlandfunknova.de/Redaktion