Klischee: Frauen verursachen mehr Unfälle als Männer
Eine Analyse des TCS zeigt: Frauen verursachen in allen Kantonen der Schweiz weniger Unfälle als Männer. Entgegen üblicher Klischees sind es immer noch die männlichen Verkehrsteilnehmender, die für die meisten Verkehrsunfälle verantwortlich sind.
Entgegen üblicher Klischees verursachen Frauen wesentlich seltener einen Unfall als Männer. So waren Autofahrerinnen auf Schweizer Strassen im 2019 für ein Viertel aller Verkehrsunfälle verantwortlich, laut dem TCS in 13’915 der 53’528 der registrierten Fälle. Männer waren im selben Jahr für 34’665 Verkehrsunfälle verantwortlich, so die Statistiken.
Viermal weniger Billett-Entzüge bei Frauen
Bei schweren Vergehen droht der Entzug des Führerausweises. Die Hochrechnungen zeigen auch: Frauen wird das Billett etwa viermal weniger entzogen als den Männern. Die Männer versursachten statistisch gesehen die schwereren Verkehrsunfälle. Im Jahr 2019 wurden beispielsweise 79’921 Führerscheine eingezogen. In 80,63 Prozent Fällen waren Männer betroffen und bei 19,37 Prozent Frauen. Am wenigsten von Ausweisentzügen betroffen waren bei den Frauen die unter 20-Jährigen (426), die 65- bis 69-Jährigen (479) und die 70- bis 74-Jährigen (550), wohingegen bei den Männern die 70- bis 74-Jährigen (1’621) die wenigsten Ausweisentzüge zu verzeichnen hatten.
Der Trend der geringen Verkehrsunfälle, die von Frauen verursacht werden, spiegelt sich in allen Kantonen wider. Im Detail führt der TCS zu den Kantonen folgende Zahlen auf:
In absoluten Zahlen wurden in Appenzell Ausserrhoden 104 Unfälle von Frauen im Vergleich zu 230 von Männern verursacht, in Appenzell Innerrhoden 37 im Vergleich zu 59, im Aargau 705 im Vergleich zu 1543, in Basel-Landschaft 299 im Vergleich zu 703, in Basel-Stadt 201 im Vergleich zu 535, 1549 gegen 3650 im Kanton Bern, 293 gegenüber 739 im Kanton Freiburg, 606 gegenüber 1‘740 im Kanton Genf, 88 im Vergleich zu 212 in Glarus, 490 gegenüber 1577 in Graubünden, 82 gegenüber 196 im Jura, 506 gegenüber 1282 im Kanton Luzern, 225 im Vergleich zu 521 im Kanton Neuenburg, 61 gegenüber 146 in Nidwalden, 70 gegenüber 173 in Obwalden, 698 gegenüber 1‘829 im Kanton St. Gallen, 141 gegenüber 275 im Kanton Schaffhausen, 248 gegenüber 527 in Schwyz, 429 gegenüber 935 im Kanton Solothurn, 1036 gegenüber 2369 im Tessin, 358 gegenüber 785 im Thurgau, 31 gegenüber 227 in Uri, 246 gegenüber 782 im Wallis, 1‘240 im Vergleich zu 3157 im Kanton Waadt, 214 gegenüber 478 im Kanton Zug und 3958 gegenüber 9995 im Kanton Zürich.
Quelle: TCS