Kompatible Alarmsysteme
Weil immer mehr Anbieter von Einbruchmeldeanlagen auf dem Markt sind, herrscht inzwischen ein unübersichtliches Durcheinander. Davon profitieren letztlich nur die Langfinger. Jetzt erhalten Entwickler von Alarmsystemen ein Hilfsmittel für kompatible Schnittstellen.
Hunderte Anlagentypen in den verschiedensten Konfigurationen melden unter Verwendung unterschiedlichster Kommunikationsprotokolle an die Leitstellen und die Interventionsdienste. Das bedeutet in der Praxis: Diese Dienstleister müssen je nach herstellerspezifischem Protokoll der Einbruchmeldeanlage (EMA) kostenintensiv nachrüsten, durch zusätzliche Software oder sogar spezielle Hardware. Zusätzlich zu all dem Aufwand ist die Kopplung heterogener Systeme bekanntermassen besonders störanfällig – klare Nutzniesser des latenten Durcheinanders: die Einbrecher.
Kompatible Schnittstellen
Gegen diesen Risikofaktor für erfolgreichen Einbruchschutz geht VdS jetzt vor – mit präzisen Hilfestellungen zur Gestaltung rundum kompatibler Schnittstellen. Die mit der Polizei und weiteren Experten des Sicherheitsmarktes abgestimmten Richtlinien VdS 2465-4, „Übertragungsprotokoll für Gefahrenmeldungen – Protokollbeschreibung Schnittstellen S6/S7“ bieten Entwicklern von Alarmübertragungseinrichtungen ein einheitliches Grundgerüst zum Übertragen variabler Datenstrukturen an verschiedene Kommunikationspartner. Die Nutzdaten werden dabei per XML (Extensible Markup Language) dargestellt, einer universell verständlichen Aufzeichnungssprache für hierarchisch strukturierte Informationen. Mit definiertem Verbindungsaufbau können Alarmempfangsstellen (S6) und Alarm- wie Interventionsdienste (S7) nun Meldungen unterschiedlichster Formate austauschen – egal, ob sie der VdS-2465-Protokollfamilie entstammen oder einem der zahlreichen Fremdprotokolle (z.B. Telim, SIA oder Contact-ID). Die wichtige Flexibilität bleibt erhalten, denn die Meldungsrohdaten und weitere Zusatzinformationen werden auf Wunsch mit übermittelt. Der Empfänger hat so die Wahl, ob er diese Rohdaten auswertet oder lieber die einheitliche Meldungsstruktur des etablierten VdS 2465-Protokolls verwendet.
Harald Mebus, VdS-Fachleiter für Sicherungsdienstleistungen, betont: „Das mit den Herstellern abgestimmte Schnittstellenprotokoll ist eine entscheidende Hilfe, um die Kompatibilität aller Systeme innerhalb der Sicherungskette zu erhöhen. Verschiedenste Anwender können so ihren optimalen Beitrag zur Verbrechensbekämpfung leisten, ohne aufwändige Änderungen oder teure Zukäufe vornehmen zu müssen. Die neuen VdS 2465-4 erhöhen die Zuverlässigkeit und senken die Kosten der Interventionsdisposition sowie -vorbereitung.“
Quelle: VdS Schadenverhütung