Koordinierter Sanitätsdienst mit neuem Chef

Der Koordinierte Sanitätsdienst (KSD) ist per 1. Januar 2023 ins Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) integriert worden. Er gehört zum Geschäftsbereich Nationale Alarmzentrale und Ereignisbewältigung (NEOC – National Emergency Operations Center), in dem die Kompetenzen in der Ereignisbewältigung ausgebaut und gebündelt werden. Mit der Ansiedelung des KSD innerhalb dieses Geschäftsbereichs werden Synergien mit anderen Bereichen und Netzwerken des Notfall- und Krisenmanagements genutzt, wie das Babs schreibt.

Einsatzkonzepte für die Partner des Sanitätswesens im Ereignisfall

Im Rahmen der Neuausrichtung des KSD sorge der Beauftragte KSD zusammen mit den verschiedenen Partnern des Bundes, der Kantone und im Gesundheitswesen für die Vorsorge und die Koordination des Gesundheitswesens im Ereignisfall. Dafür entwickele und leite er die notwendigen Koordinationsstrukturen. Wichtige anstehende Arbeiten beträfen vor allem die Weiterentwicklung von Vorsorgekonzepten und Krisenreaktionsplänen für Ereignisse mit einem Massenanfall von Verletzten bzw. Patienten.
Dabei müssten Patientinnen und Patienten auf Spitäler in der ganzen Schweiz verteilt und kurzfristig zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden. Gemeinsame Vorsorgeplanungen stellten sicher, dass in diesem Bereich schweizweit die Kapazitäten aufgebaut und bekannt seien, dass nach der gleichen Systematik gearbeitet werde und dass alle Partner im Gesundheitswesen ihre Rolle kennen und wahrnehmen würden.
Nebst seiner Funktion als Beauftragter KSD übernimmt Tenzin Lamdark laut Babs die Leitung des gesamten Fachbereichs Partnerverbund der Nationalen Alarmzentrale, zu dem neben der Geschäftsstelle KSD unter anderem auch die Geschäftsstelle ABC-Schutz gehört. So könnten in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern Synergien optimal genutzt werden.

Langjährige Erfahrungen im Notfall- und Krisenmanagement

Tenzin Lamdark sei Facharzt FMH für Chirurgie mit Schwerpunkttitel für Allgemeinchirurgie und Traumatologie. Er habe bis 2022 als Chirurg und Oberarzt am Kantonsspital Winterthur gearbeitet. Er bringe neben dem medizinischen Wissen auch Erfahrung im Notfall- und Krisenmanagement mit, die im Aufgabenbereich des KSD von grosser Wichtigkeit seien. Laut Angaben arbeitete er unter anderem am Katastrophenkonzept für das Gold Coast University Hospital anlässlich der Commonwealth Games 2018 in Australien und am Krisenkonzept für das Kantonsspital Winterthur mit. 2020 wurde er im Kantonsspital Winterthur im Pandemiemanagement eingesetzt, wie das Babs ferner betont. Zudem verfüge Lamdark über einen Executive MBA in General Management und ein CAS für Krisenkommunikation. Militärisch sei Tenzin Lamdark Generalstabsoffizier und Unterstabschef Logistik des Heeres.

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz