Kreisverkehr: Velofahrer sind hier besonders gefährdet

Achtung im Kreisverkehr: Der Anteil der schweren Kollisionen zwischen Auto und Velo ist hier hoch. Velofahrende sind dabei besonders gefährdet, weil sie leicht übersehen werden können. «Vorsicht beim Vortritt», mahnt die Kampagne von Pro Velo, VCS, bfu, Suva, TCS, Polizei und weiteren Partnern.

Wer im Kreisel ist, hat Vortritt – das gilt auch für Elefantenherden. Und Velos. (Bild: Kampagnenvideo)

Jährlich verunfallen über 800 Velofahrende und 100 E-Biker schwer. Bei jedem zweiten Unfall handelt es sich um eine Kollision, meist mit Personenwagen. Häufigster Grund ist die Missachtung des Vortritts. Während an herkömmlichen Knotenpunkten die Autofahrenden in knapp 60 Prozent der Fälle einen Unfall mit einem Velo verursachen, sind es bei Kreiselunfällen zu rund 90 Prozent Lenker und Lenkerinnen eines Personenwagens, die ein Velo übersehen und anfahren.

Die Botschaft der neuen Kampagne von Pro Velo, VCS, bfu, Suva, TCS, Polizei und weiteren Partnern für alle lautet deshalb: Den Vortritt beachten, vorausblickend fahren und der eigenen Sicherheit zuliebe besser zweimal hinschauen.

Im Kreisverkehr sind bei Velounfällen in den allermeisten Fällen die Kollisionsgegner alleiniger Unfallverursacher.

Im Kreisel Velos in Fahrbahnmitte

Eine im Rahmen der Kampagne mit dem Forschungsinstitut LINK durchgeführte Studie ergab unter anderem, dass jeder zweite Auto- und Velofahrer die Verhaltensregeln im Kreisel nicht richtig kennt. Wichtig zu wissen: Im Kreisverkehr dürfen Velofahrende vom Rechtsfahrgebot abweichen und in der Mitte der Fahrbahn fahren. Dies verbessert die Sichtbarkeit und Sicherheit und senkt die Gefahr, im Kreisel übersehen zu werden.

«Du hesch de ke Vortitt, du Pfyffe»

Bei der Vortritts-Missachtung fallen auch die Ausdrucksweisen mancher Zeitgenossen heftig aus. Wer kennt ihn nicht, den Nachbarn vom Balkon, den Schulhausabwart oder auch gute Bekannte, die zwischendurch so richtig rot sehen. So wird im neuen Kampagnen-Video «Müller sieht rot» heftig ausgeteilt. Zum Glück schaut dann einer doch noch zwei Mal hin – und ein Unfall kann im letzten Moment verhindert werden.

Weitere Elemente der Kampagne sind Strassenplakate, ein Online-Wettbewerb auf vorsicht-vortritt.ch sowie TV-Spots, in denen Auto- und Velofahrende überraschende Begegnungen mit Elefanten und Ufos machen, mit der Aufforderung: «Vorsicht beim Vortritt – du weisst nie was kommt».

Die Kreisel-Thematik können Velofans 1:1 an neun slowUp in der Suva-City erleben. Ausserdem werden drei Tandems mit Masken «Vorsicht-Vortritt-Vitamine» an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilen, das erste Mal am 23. April 2017 am slowUp Tessin. Die Kampagne wird durch den Schweizerischen Fonds für Verkehrssicherheit FVS finanziert und zum vierten Mal durchgeführt.

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