Krisenresistentes Textilmanagement

Die Schweizer Textilpflegebranche hat in Zeiten des Coronavirus einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie geleistet. Unternehmen im Gesundheitswesen und der Industrie haben erkannt, dass ein krisenresistentes Textilmanagement zu einem funktionierenden Betrieb dazu gehört.

Viren und Bakterien können nebst dem direkten Kontakt von Wunden mit Händen, Instrumenten und Textilien mittels Flüssigkeiten und Staubpartikel übertragen werden.© Depositphotos/Wisky

Spitäler, Altersheime, Arztpraxen, aber auch die Lebensmittelindustrie oder Industriebetriebe sind täglich auf saubere und hygienisch einwandfreie Textilien angewiesen. «Bettwäsche, Arbeitskleidung, Schutzausrüstung – ohne diese Textilien funktioniert das Gesundheitssystem oder auch die Lebensmittelherstellung nicht», betont Melanie Saner, Geschäftsführerin des Verbands Textilpflege Schweiz VTS. Die «ausserordentliche Lage» in Zeiten des Corona zeigte dies einmal mehr. Textilreinigungen und Wäschereien bilden mit ihrer Leistung eine wirksame Barriere, um die Infektionskette über den Kreislauf von Textilien zu unterbrechen. Umso wichtiger ist es nun, dass sich Betriebe Gedanken machen, wie sie ein krisenresistentes Textilmanagement aufbauen können. Hierzu gibt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.

Arbeitskleidung nicht zu Hause waschen

Gerade in Zeiten des Coronavirus ist saubere Arbeitskleidung für das Spitalpersonal von grösster Wichtigkeit. Die Mitglieder des Verbands Textilpflege Schweiz erweisen sich dabei als systemrelevante Zulieferer in den entscheidenden Bereichen des Gesundheitswesens und der öffentlichen Versorgung. Eine Schliessung von Wäschereien und Textilreinigungen aufgrund von COVID-19 wäre für die Versorgung von Gesundheits- und Pflegeheimeinrichtungen verheerend gewesen.

Viren und Bakterien können nebst dem direkten Kontakt von Wunden mit Händen, Instrumenten und Textilien mittels Flüssigkeiten und Staubpartikel übertragen werden. Das Waschen von Berufskleidung aus dem Gesundheits- und Sozialwesen ist äusserst heikel, da sich auf diesen Textilien nebst dem Coronavirus auch andere unsichtbare Krankenhauskeime befinden können. Viele Unternehmen sind sich dieses Problems nicht bewusst und erlauben, dass die Arbeitskleidung von Mitarbeitenden zuhause gewaschen wird. Wie lange das Coronavirus auf Textilien überlebt ist noch umstritten – Studien gehen von 20 Minuten bis hin zu 9 Tagen aus. Neben Viren gibt es auch Bakterien wie der Staphylococcus aureus oder Escherichia coli, welche pathologische Erreger sind und speziell bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schwerwiegende Erkrankungen wie Wundinfektionen oder Blutvergiftungen verursachen. Diese können nur durch validierte Wasch- und Desinfektionsverfahren eliminiert werden.

Der Verband Textilpflege Schweiz erachtet dies als ernstzunehmendes Problem, da Viren und Bakterien in die eigenen vier Wände getragen werden und durch eine unsachgemässe Pflege auch andere Wäsche kontaminieren können. Der Verband Textilpflege Schweiz betont daher einmal mehr die Wichtigkeit, Arbeitskleidung – auch aus anderen Berufsgruppen – professionell aufbereiten zu lassen. «Es gehört zu den Pflichten eines Arbeitgebers, für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz seines Personals zu sorgen», so Saner: «Dazu gehört auch die Bekleidung!»

Weitere Infos

www.textilpflege.ch

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