Letzter Ölsoldat verstorben
Eine fatale Verwechslung in einer Militärküche sorgte bei 100 Soldaten für bleibende Nervenschäden. Der letzte dieser sogenannten Ölsoldaten ist 2014 verstorben.
Zum ersten Mal seit 75 Jahren zahlte die Militärversicherung im Jahr 2015 keine Leistungen mehr an die sogenannten Ölsoldaten aus. 2014 verstarb der letzte aktenkundige Ölsoldat.
Als Ölsoldaten wurden die knapp 100 Schweizer Wehrmänner bekannt, die 1940 durch Kühlöl für Maschinengewehre vergiftet wurden. In jenem Sommer verwechselte man das Kühlöl mit Speiseöl und bereitete damit Käseschnitten zu. Im Herbst darauf wurde in einer anderen Kompanie das falsche Öl für die Salatsauce verwendet. Die Wehrmänner erlitten Vergiftungen, die zu bleibenden Nervenschäden führten.
Fatale Verwechslung
Zur Verwechslung kam es, weil das Kühlöl mangels Original-Behälter in Speiseölkanister abgefüllt wurde. Beim Transport ging eine allfällige Kennzeichnung verloren und das Kühlöl wurde fatalerweise ins Lebensmittellager gebracht. Die Köche erkannten die Verwechslung nicht, da sich das Kühlöl weder geschmacklich noch optisch vom Speiseöl unterschied.
Juristisch gab es keinen Schuldigen, womit das Ereignis als Unfall galt. Einzig der Bataillonsarzt wurde wegen Dienstpflichtverletzung zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt. Er hatte die an Übelkeit leidenden Wehrmänner am Abend nach dem verhängnisvollen Mahl auch nach wiederholter Aufforderung nicht aufgesucht. Er hielt ihre Beschwerden für die üblichen Nachwirkungen eines Kompanieabends.
Quelle: Suva