Neue Hoffnung für Hörgeschädigte

Forscher am MIT haben eine Medikamentenkombination entdeckt, welche die Haarzellen im Innenohr regenerieren können.

Dank einer neuen Medikamentenkombination könnten künftig zerstörte Haarzellen ersetzt werden.

In der Schweiz leben rund eine Million Menschen mit Hörverlusten. Dies geht oftmals auf den Verlust von Haarzellen im Innenohr zurück: diese detektieren Schallwellen und übersetzen diese in Nervensignale. Werden die hochsensiblen Sinneszellen Lärm ausgesetzt, werden sie zerstört und können nicht wieder nachwachsen. Auch bestimmte Krankheiten, natürliche Alterung und gewisse Medikamente können die Haarzellen zerstören und Hörverluste entstehen lassen.

Lange galt der Grundsatz: Sind die Haarzellen im Gehör zerstört, ist der Hörschaden irreversibel. Dies könnte sich aber bald ändern.

Zellentwicklung simulieren

Forschende am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Medikamentenkombination entdeckt, welche die sogenannten Vorläuferzellen im Ohr dazu bringen können, sich zu Haarzellen zu entwickeln. Dies könnte ein neuer Ansatz werden, um Hörverluste zu bekämpfen.

Die Vorläuferzellen sind Zellen, die in der Hörmuschel struktureller Support bieten. Die Forscher entdeckten, dass diese auf der Oberfläche ähnliche Proteine aufweisen wie Stammzellen, die im Darm leben. Stammzellen sind Körperzellen, die sich je nach Beeinflussung zu unterschliedlichen Gewebe oder Gewebetypen entwickeln können.

Dies funktioniert offenbar auch mit den Vorläuferzellen im Ohr: Wenn diese mit bestimmten Molekülen simuliert werden, können diese sich zu Haarzellen entwickeln – zumindest zeigte sich dies in Ohren von Labormäusen.

Tests am Menschen geplant

Die Forscher arbeiten nun daran, die Behandlung so weiterzuentwickeln, dass sie bei Menschen anwendbar ist. Die Idee ist, die Medikamente direkt ins Innenohr einzuspritzen. Dazu haben sie das Unternehmen Frequency Therapeutics gegründet. Ziel ist, in 18 Monaten mit Test an menschlichen Patienten beginnen zu können.

Dieser Ansatz könnte auch für andere Zelltypen funktionieren – etwa Darmzellen, die Insulin regulieren oder die Mikrobenpopulation kontrollieren können.

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