Medikamente: Versorgungslage bleibt angespannt

Die «Taskforce Engpass Medikamente» hat eine Reihe von Sofortmassnahmen definiert, einige bereits umgesetzt sowie mittel- und langfristige Massnahmen in bereits laufende Projekte überführt. Die Versorgungslage bei einigen lebenswichtigen Medikamenten ist weiterhin angespannt.

Die als Koordinationsgremium ins Leben gerufene «Taskforce Engpass Medikamente» ist zusammengesetzt aus Wirtschaft, Bund und Kantonen. Sie hat die Aufgabe, rasch umsetzbare und sofort wirksame Massnahmen zu beschliessen und zu realisieren sowie weitere mittel- und langfristige Optionen zu definieren und aufeinander abzustimmen. Das hat kürzlich das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) mitgeteilt.

Als wichtige Sofortmassnahme sei etwa umgesetzt, dass bei Medikamenten mit Versorgungsengpässen die Abgabe von Teilmengen empfohlen werde. Mit dieser Massnahme sei zu erwarten, dass die Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten reduziert und bei anderen Medikamenten das Angebot stabilisiert werden könne, so das BWL. Die kurzfristigen Massnahmen, für die die Taskforce gebildet worden war, sind abgeschlossen, wie es ferner heisst. Die Taskforce könne jederzeit reaktiviert werden, zum Beispiel bei erneuten akuten Problemen mit lebenswichtigen Medikamenten.

Engpass bleibt bestehen

Viele der Wirkstoffe werden zumeist aus Kostengründen im asiatischen Raum, vornehmlich in China oder Indien, produziert. Die restriktiven Lockdowns in China während der Corona-Pandemie haben gemäss BWL zu einer Störung der Produktions- und Logistikketten geführt. Zudem fehle es im Markt an Generika. Die internationale ökonomische Entwicklung führe zu einer Konzentration auf wenige Produzenten und dies wiederum zu einer Abhängigkeit. Die Versorgungslage bei einigen lebenswichtigen Medikamenten sei deshalb weiterhin angespannt.

Der Bundesrat habe diese Herausforderungen bereits in seinem Versorgungsbericht 2022 beschrieben und mehr als ein Dutzend Massnahmen in Prüfung gegeben, wie die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten verbessert werden könne. Die entsprechenden Arbeiten würden gemeinsam von BAG und BWL geleitet, und innerhalb von interdisziplinären Arbeitsgruppen würden Akteure des Bundes, der Kantone und der Wirtschaft bereits jetzt regelmässig Gespräche führen, damit dem Bundesrat konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Versorgung vorgelegt werden können.

Situation wird überwacht

Die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten (gemäss Verordnung SR 531.215.32) werde wie bisher durch die Meldestelle Heilmittel des BWL genau überwacht. Das Amt informiert die Öffentlichkeit über Versorgungsengpässe im Heilmittelsektor und veröffentlicht seit 2016 regelmässig Listen mit aktuellen Versorgungsstörungen auf seiner Website.

Quelle: Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung

 

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