Mehr Bedarf an globaler Sicherheitsreichweite

Konflikte und Krisen sind heute weit verbreitet und verlangen von multinationalen Unternehmen, auch unvorhergesehene Risiken früh einschätzen zu können. Multinational agierende Unternehmen sollten ihr Sicherheitsdispositiv bei regionalen Risiken laufend überdenken.

Multinational agierende Unternehmen
Bild: depositphotos

Eine immer stärker vernetzte Welt birgt auch zahlreiche Herausforderungen in der Sicherheit und Wirtschaft. Nicht nur vergangene Krisenereignisse, sondern auch das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine führen in der globalen Sicherheitsbranche zu neuen Denkanstössen. Wie wichtig beispielsweise für multinationale Unternehmen eine vorausschauende Evakuierungsplanung sein kann, zeigt eine Einschätzung der global agierenden International Security Ligue. Laut dem internationalen Sicherheitsverband gibt es fünf Lektionen, aus denen Unternehmen angesichts aktueller Krisenereignisse gelernt haben.

So können grössere globale Risiken und Abhängigkeiten Unternehmen veranlassen, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Managementbereichen auszubauen. Nachdem dem Verband zufolge beispielsweise ein globaler Hersteller von einem regionalen Konflikt überrascht wurde, musste dieser sowohl seine internen Fähigkeiten als auch seine externen Sicherheitspartnerschaften aufbauen.

Dabei gilt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, wie beispielsweise:

  • Krisenmanagementplanung (global)
  • Schutz von Führungskräften und Dienstleistungen bei internationalen Reiserisiken
  • Die Art der Dienstleistungen, die Dauer der Dienstleistungen und der Kostenpunkt der Dienstleistungen
  • Die Skalierbarkeit des Unternehmensethikprogramms für andere Länder
  • Weltweite Umweltrisikobewertungen
  • Eine geopolitische Profilerstellung für den Fall, dass das Unternehmen eine Expansion in unbekannte globale Regionen in Erwägung zieht.

Eine politische Instabilität und soziale Unruhen erhöhen zudem die Bedrohungslage einer schützenswerten Einrichtung und können die Sicherheit des Personals gefährden, weswegen eine rasche Evakuierung und/oder die Einstellung der Produktion respektive der Dienstleistungen erforderlich sein kann.

Höhere Investitionen in Risikoüberwachungs- und Managementdienste dürften sich jedoch lohnen. Da seit jüngster Repressionen vermehrt Nachrichtendienste auf globaler Ebene dabei unterstützen, Risiken und Entwicklungen besser zu analysieren, ist es auch für multinationale Unternehmen trotz regionaler Spannung besser möglich, unter schwierigen Bedingungen ihre Geschäftstätigkeiten zeitweise aufrechtzuerhalten.

Unabdingbar: lokale Kenntnisse

Mangelt es schützenswerten Unternehmen an der Kritikfähigkeit und an einem ausreichenden Verständnis für Bedrohungslagen, kann dies auch zu unnötigen Evakuierungen führen.

Grundsätzlilch, so folgert die International Security Ligue, sollte jeder Standort auf die Bewältigung vorhersehbarer Krisen vorbereitet sein. Ein Unternehmen, das diesen Ansatz befürwortet, hat erkannt, dass es zwar die strategische Planung zentralisieren kann; die Reaktion auf Katastrophen jedoch lokal erfolgen muss, um zeitnah und effektiv auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Wenn die Konzerne jeweils bestrebt waren, die Krisenplanung ohne kompetente lokale Krisenbeauftragte an jedem Standort zu planen, befand sich eine Task Force oft in der unhaltbaren Lage, rechtzeitig Evakuierungmassnahmen für Einrichtungen zu entwerfen, die es zuvor nie besucht hatte. Fachkenntnisse vor Ort und eine bessere Kommunikation mit den Aussenstellen können multinationalen Unternehmen helfen, bessere Sicherheitsrichtlinien umzusetzen.

Für den Ernstfall lohne es sich, abzuwägen, wie Vermögenswerte geschützt werden können. Unternehmen sollten Vereinbarungen mit privaten Sicherheitskräften treffen können, um ihr Personal zu ergänzen, falls sie nach einer Evakuierung Hilfe bei der Sicherung und Verteidigung von Gebäuden und Vermögenswerten benötigen. Wie bei einer Datensicherung sollten Unternehmen jedoch eine Beziehung zu einem Unternehmen ausserhalb ihres unmittelbaren Einzugsgebiets oder zu einem Unternehmen mit regionaler/nationaler Reichweite aufbauen, da ein lokales Sicherheitsunternehmen mit demselben Personalausfall konfrontiert sein kann.

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