Mehr Todesopfer im 2017

Gemäss den vom Bundesamt für Strassen ASTRA publizierten Unfallzahlen sind 2017 auf Schweizer Strassen 230 Menschen tödlich verunglückt – das sind 14 mehr als im Jahr zuvor. Mehr Todesopfer gab es insbesondere bei Motorrad- und Velofahrenden sowie bei älteren Fussgängern auf Fussgängerstreifen. Die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung ist darüber beunruhigt, dass der Langsamverkehr und die älteren Verkehrsteilnehmenden wenig von den Fortschritten bei der Verkehrssicherheit profitieren.

Velofahrer und ältere Personen besonders gefährdet. © Depositphotos/Wavebreakmedia

Die bfu nimmt besorgt zur Kenntnis, dass die Anzahl Todesopfer im Schweizer Strassenverkehr wieder gestiegen ist, von 216 Getöteten im Jahr 2016 auf 230 im vergangenen Jahr. Die Zahl der Personen, die lebensbedrohlich verletzt wurden, stagniert weiterhin (180 Betroffene im Jahr 2017 nach 174 im Jahr zuvor). Auch dies ist unbefriedigend.

Zwei Trends

Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich 2017 zwei Trends der letzten Jahre fortgesetzt haben:

  • Das Unfallgeschehen verschiebt sich hin zu den älteren Verkehrsteilnehmenden. So sind beispielsweise Fussgängerinnen und Fussgänger ab 65 Jahren besonders stark vertreten bei tödlichen Kollisionen auf Fussgängerstreifen. Auch bei schwerwiegenden Unfällen mit dem Velo ist diese Altersgruppe stark betroffen: Während die schweren Personenschäden nach Velounfällen bei Kindern und Jugendlichen gemäss der Unfallstatistik 2017 zurückgegangen sind, nehmen sie bei den Seniorinnen und Senioren deutlich zu.
  • Im Langsamverkehr entwickeln sich die Unfallzahlen anders als bei den Automobilistinnen und Automobilisten: So stagniert die Zahl der schweren Velounfälle seit Jahren. Die E-Bike-Unfälle werden seit 2011 erfasst. Seither hat sich die Zahl der schweren Personenschäden mit E-Bikes mehr als verdreifacht und die Anzahl E-Bikes auf Schweizer Strassen hat markant zugenommen. Doch auch pro gefahrenem Kilometer gibt es mit E-Bikes mehr schwere Unfälle als mit herkömmlichen Velos. Auch wer zu Fuss im Strassenverkehr unterwegs ist, bleibt gefährdet: Letztes Jahr sind 47 Fussgängerinnen und Fussgänger ums Leben gekommen (3 weniger als im Jahr zuvor). Zugenommen hat die Zahl der tödlich verunfallten Fussgänger auf Fussgängerstreifen; die meisten davon waren Seniorinnen und Senioren.

Senioren, Velofahrern und Fussgängern mehr Beachtung schenken

Die bfu ist überzeugt: Mit der erwarteten Zunahme der Anzahl älterer Leute in der Gesellschaft – und somit auch auf den Strassen – muss die Verkehrssicherheit dieser Bevölkerungsgruppe vermehrt ins Zentrum rücken. Auch der besonderen Gefährdung des Langsamverkehrs sollte bewusster Rechnung getragen werden. Diese speziell verletzlichen Verkehrsteilnehmenden sollten in gleichem Mass von den Verbesserungen der Verkehrssicherheit profitieren wie andere Beteiligte.

Text: bfu

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