Mit verbesserte Fallanalysen Betreuung verbessern

Mit neuen Analysemethoden will die Suva künftig früher erkennen, wenn ein Fall problematisch verläuft und rechtzeitig gegensteuern.

Neue Analysemethoden erkennen, wenn die Kosten eines Falls aus dem Ruder laufen.

Schwerverunfallte Personen haben die grössten Erfolgsaussichten im Job wieder Fuss zu fassen, wenn sie möglichst schnell die passende Unterstützung erhalten. Deshalb sucht die Suva laufend nach neuen Möglichkeiten, noch schneller an die zentralen Informationen zu gelangen und so auch nachhaltig die Kosten zu senken. Ab 2017 wird sie dank verbesserter Analysemethoden Personen mit problematischen Fallverläufen automatisch erkennen.

Dafür wird die Suva bekannte Verletzungsmuster mit den zu erwartenden Fallverläufen verknüpfen. Rolf Schmidiger, Strategiemanager der Suva, nennt ein Beispiel: «Wir bearbeiten über 4000 schwere Schulterverletzungen pro Jahr. Deren Therapien verlaufen stets vergleichbar.» Die Suva wird daher durch das Verletzungsmuster abschätzen können, wie sich die Kosten eines Falls entwickeln werden. «Steigen die Kosten bei einem Unfall schneller oder langsamer an als bei vergleichbaren Fällen, zeigt ihr dies das Prognosetool an. Dies wird es uns ermöglichen, bereits zu einem noch früheren Zeitpunkt Massnahmen zu ergreifen, um den Patienten schnell mit den richtigen Mitteln zu unterstützen.» Damit wird die Suva auch die Kosten noch besser im Griff haben.

Über 80 Prozent wieder im Job

Über 10 000 Versicherte der Suva verunfallen jedes Jahr schwer. Die Suva begleitet diese mit ihrem Case Management während des gesamten Heilungsverlaufs: mit ärztlichen Leistungen, Rehabilitation und Massnahmen für die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Ihre Anstrengungen lohnen sich. Über 80 Prozent der Schwerverunfallten arbeiten im Durchschnitt nach ihrem Unfall wieder. Damit bewegt sich der Eingliederungserfolg der Suva auf konstant hohem Niveau.

Wer rasch zumindest Teilzeit in seinen Job zurückkehrt, wird nachweisbar schneller gesund. Je länger ein Mitarbeiter krankgeschrieben ist, desto unwahrscheinlicher wird seine Rückkehr. Studien belegen, dass die Eingliederungschancen um rund 50 Prozent sinken, wenn ein Mitarbeitender länger als sechs Monate arbeitsunfähig ist. Diesen Umständen trägt die Suva Rechnung, indem sie die Verunfallten frühzeitig betreut. Für eine erfolgreiche Wiedereingliederung ist aber nicht nur der Patient und die Suva wichtig, sondern auch der Arbeitgeber, das persönliche Umfeld und der Arzt. «Das soziale und berufliche Umfeld entscheidet meistens über den Verlauf der Wiedereingliederung», bestätigt Peter Diermann, Bereichsleiter Versicherungsleistungen bei der Suva.

Mehr Lebensqualität, weniger Kosten

«Oft ist es auch sinnvoll, wenn Verunfallte in einem Teilzeitpensum wieder einsteigen», sagt Diermann. Zahlen der Suva zeigen allerdings, dass Ärzte vor allem bei leichten und mittelschweren Fällen etwa 95 Prozent der Verunfallten zu 100 Prozent arbeitsunfähig schreiben. Dies, obwohl sie oft schon während der Genesung in einem Teilzeitpensum oder in einer anderen Funktion arbeiten könnten. Dem Arzt ist oft zu wenig klar, wie der Arbeitsalltag des Verunfallten aussieht, also ob der Patient die Arbeit stehend oder sitzend ausführt, schwere Gewichte heben muss oder ob vorübergehend andere Tätigkeiten möglich wären. In diesen Fällen könnte die Suva früher Rücksprache mit den Arbeitgebern nehmen, Ausfallzeiten verkürzen und damit die Kosten senken.

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